Stintfang

Stintfang
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Stadtplanausschnitt von 1856. Der Stintfang heißt hier Elbhöhe. Die ursprüngliche Einbeziehung in die Stadtbefestigung ist noch gut erkennbar.

Der Stintfang ist in Hamburg die östliche Anhöhe des Geesthanges am rechten Elbufer, oberhalb der St. Pauli-Landungsbrücken und unweit des Hamburger Bismarck-Denkmals. Der Name leitet sich ab vom Fisch Stint, der früher hier gefangen wurde.

Geschichte

Der Stintfang befand sich westlich des alten Hamburger Stadtgebiets. Bei der Errichtung der neuen Wallanlagen 1623-29 wurde die natürliche Erhebung weiter erhöht. Sie bildete deren südwestlichste Bastion dort, wo der Stadtgraben mit der Elbe in Verbindung stand. Nach Westen wurde sie durch ein Hornwerk verstärkt. Sie erhielt nach dem Bürgermeister Albert van Eitzen den Namen Albertus.

Auf dieser Bastion errichtete der Astronom Johann Georg Repsold 1802 die erste Hamburger Sternwarte. Sie musste allerdings schon 1811 während der napoleonischen Besetzung wieder abgebrochen werden. Die 1826 neu errichtete Sternwarte wurde etwas weiter nördlich an das Millerntor verlegt.

Gebäude der deutschen Seewarte um 1890. Die Kersten-Miles-Bruecke in Vordergrund führt über die Senke des alten Wallgrabens.

1881 wurde auf dem Gelände das repräsentative Dienstgebäude der deutschen Seewarte, Vorgängerin des Deutschen Hydrographischen Instituts errichtet. In den vier Ecktürmen des quadratischen Gebäudes waren Instrumente zur astronomischen Beobachtung untergebracht.

Nach deren Zerstörung durch Kriegseinwirkungen errichtete das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) 1953 dort eine Jugendherberge, die sich wegen ihrer Lage und der dadurch gebotenen Sicht auf den Hamburger Hafen sowie der in der Nähe befindlichen Attraktionen auf St. Pauli und in der Speicherstadt großer Beliebtheit erfreut.

Reben auf dem Geesthang

Seit 1993 befindet sich auf den Südhang zur Elbe eine kleine Weinpflanzung, ein Geschenk des Veranstalters des „Stuttgarter Weindorfs“, das jährlich im Herbst auf dem Hamburger Rathausmarkt zu Gast ist. Jedes Jahr werden hier 40-50 Flaschen des Hamburg Stintfang Cuvée gewonnen, die ausschließlich für Ehrengäste der Stadt ausgegeben werden. Der Jahrgang 2010 fällt jedoch aus, da die Ernte von Unbekannten geplündert wurde.[1]

Nachweise

  1. http://www.ndr.de/regional/hamburg/weinberg115.html

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