- Stoye-Fahrzeugbau-Leipzig
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Die Firma Stoye-Fahrzeugbau-Leipzig war ein deutscher Hersteller von Seitenwagen. Sie wurde Anfang der 1920er Jahre von Walter Stoye und Mittenzwei gegründet. Seitenwagen wurden zunächst auf Kundenwunsch und ab 1925 in Serie gefertigt. Mehrere Patente und Rennerfolge sicherten die Marktposition. In den 1930er Jahren erlangte die Firma Stoye neben Steib einen bedeutenden Marktanteil in Deutschland. Aber auch nach Frankreich, den Beneluxstaaten und England wurde exportiert. Lizenzen wurden an Precision/Frankreich sowie ČZ vergeben.
Für die Wehrmacht wurden Modelle mit angetriebenem Seitenwagenrad für die Motorräder Zündapp KS 750 und BMW R 75 sowie verschiedene kleinere Spezialanhänger entwickelt. Nach dem Krieg lagen die Stoye-Werke in der DDR. Ab 1949 wurde die Fertigung wieder aufgenommen. Zunächst baute man Seitenwagen für AWO, später Simson, MZ und EMW. 1961 wurde der Stoye-Fahrzeugbau-Leipzig teilverstaatlicht und es wurde nur noch für MZ gefertigt. 1972 folgte die vollständige Verstaatlichung und die Umbenennung in Stoye-Fahrzeugbau, MZ-Werk vier. Damit sollte auch die Produktion der Seitenwagen enden. Erst nach Kundenwünschen aus dem Ausland und wegen des anhaltend hohen heimischen Bedarfs gingen bei Stoye 1975 wieder Seitenwagen vom Typ Super-Elastic vom Band. Die Produktion dieses Typs wurde in abgeänderter Form bis zum Ende der DDR 1989 fortgeführt. 1990 wurde der Betrieb von MZ getrennt und dann abgewickelt.
Stoye war in der Blütezeit des Seitenwagengespannes in der DDR, Anfang der 1960er, international den meisten Seitenwagenherstellern überlegen. Federbeinabgestütze Schwinge, Fahrwerkstabilisator und Seitenwagenbremse, die bei Stoye – ab 1962 – serienmäßig verbaut wurden, sind selbst heute nicht immer Standard.
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