Straßenbahn Oslo

Straßenbahn Oslo

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Straßenbahn Oslo
Straßenbahn am alten Jernbanetorget
Straßenbahn am alten Jernbanetorget
Streckenlänge: 131,4 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 750 V =
Maximale Neigung: 55 
Minimaler Radius: 16 m
Eröffnung März 1894
Betreiber Oslo Sporvognsdrift
Linienfahrzeuge 72
Schematischer Linienplan der Straßenbahn in Oslo

Die Straßenbahn von Oslo in der norwegischen Hauptstadt Oslo wird auf einem 131,4 Kilometer langen, normalspurigen Netz betrieben. Es gibt sechs Linien und 99 Haltestellen. Betreiber ist die Oslo Sporvognsdrift, eine Tochtergesellschaft des kommunalen Betriebes Kollektivtransportproduksjon. Täglich werden etwa 100.000 Passagiere befördert (Stand 2008). In Oslo wird die Straßenbahn Trikken genannt (abgeleitet von Elektrikken, deutsch: Elektrische).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 6. Oktober 1875 eröffnete die Gesellschaft Kristiania Sporveisselskab eine Pferdestraßenbahn. Im Verlauf der folgenden Jahre wurden vier Strecken gebaut, die alle bei Stortorvet (Marktplatz) starteten. Die Endstationen waren Homansbyen (im Nordwesten), Munkedamsveien, Oslo (heute heißt diese Gegend Gamle Byen) sowie das Arbeiterviertel Grünerløkka.

Im März 1894 wurde eine elektrische Straßenbahn zwischen dem Bahnhofsplatz über die Tollbugata, Stortingsgata, Drammensveien, dann durch den Stadtteil Briskeby bis nach Majorstuen gebaut. Heute wird diese Strecke von der Linie 19 befahren. In Majorstuen befand sich die Verwaltung der Kristiania elektriske Sporvei sowie das Depot. Da die Wagen dieser Gesellschaft einen blauen Anstrich hatten, wurde sie Blåtrikken (blaue Straßenbahn) genannt.

1900 wurde die Pferdebahn elektrifiziert. Da diese Gesellschaft grüne Wagen besaß, wurde sie Grønntrikken (grüne Straßenbahn) genannt. In den folgenden Jahren wurde das Netz stark erweitert. Die blaue Straßenbahn baute eine Linie nach Skøyen sowie über Frogner nach Majorstuen. Die grüne Straßenbahn baute Linie vor allem im Osten. Die kurzlebige Gesellschaft Kristiania kommunale Sporveie wurde 1904 von den grünen Straßenbahnen übernommen. 1924 fusionierten beide Gesellschaften zur AS Oslo Sporveier.

Ekebergtram 1918

Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Vorortlinien gebaut: Ekeberg-Bahn (1917), Lilleaker-Bahn (1919), Östenjö (1926), Kjelsås (1934) und Lambertseter (1957). Die Holmenkollenbahn konnte wegen ihrer 3,2 Meter breiten Triebwagen nicht in das Straßenbahnnetz integriert werden, sondern wurde als U-Bahn ins Zentrum geführt (Siehe auch: T-Bane).

Wagen nach Kjelsås 1934

Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg war die Straßenbahn das einzige öffentliche Verkehrsmittel in der Stadt. Nach dem Krieg stand es für die Straßenbahn, trotz hoher Fahrgastzahlen, ziemlich schlecht. Wie auch in anderen zahlreichen Ländern sah man sie als ein Hindernis für den Individualverkehr. Daher beschloss die Stadt, den Straßenbahnbetrieb einzustellen und durch Busse und U-Bahnen zu ersetzen. Sobald die Høka-Wagen das Ende ihrer Laufzeit erreicht hätten, wäre die Straßenbahn komplett abgerissen worden. Das Netz wurde in den folgenden Jahren zurückgebaut, um die verbliebenen Strecken mit dem restlichen vorhandenem Rollmaterial effizient bedienen zu können. Die Vorortlinien wurden zu U-Bahnen umgebaut, Strecken im Stadtzentrum wurden durch Busse ersetzt. 1977 wurde der Stilllegungsbeschluss rückgängig gemacht und neues Rollmaterial bestellt. Einige Strecken blieben allerdings bis in die 1990er Jahre geschlossen. Als im Jahr 2002 das Geld bei der Betreibergesellschaft knapp wurde, beschloss man, große Teile des Tramnetzes zu schließen. Doch die Schließung kam nicht zustande, da ein solcher Beschluss eine Generalversammlung erforderte. Trotzdem lag die Strecke nach Kjelsås deswegen zwischen 2002 und 2004 still.

In den 1990er Jahren wurden dennoch zwei neue Strecken eröffnet: Die eine über den Hafen bei Aker Brygge nach Solli, die andere zum neuen Krankenhaus Rikshospitalet. Da der Unterhalt vernachlässigt wurde, mussten ab Beginn der 2000er Jahre an zahlreichen Stellen die Gleise erneuert werden. Diese Arbeiten dauern noch an.

Linienplan

Strecken

Innenstadt

Strecke beim Nationaltheateret
Der neue Bahnhofsplatz

Die erste Innenstadtstrecke startet beim Bahnhof und fährt anschließend über die Prinsengate Richtung Wesselplass. Die Fahrt in östlicher Richtung erfolgt über die Tollbugata. Von diesen Strecken zweigt eine Linie nach Stortorvet ab, die benutzt wird, falls die Strecke über den Bahnhofsplatz gesperrt ist. Nach dem Wesselplass folgt die Strecke der Stortingsgata bis zum Nationaltheatret. Dort können die Fahrgäste zur U-Bahn bzw. Bahn umsteigen. Anschließend fährt man südlich am königlichen Schloss und dessen Park vorbei. Am Solli verzweigt sich die Strecke in verschiedene Richtungen. Diese Strecke wird von den Linien  13 und 19, teilweise auch von der Linie 12 bedient.

Die zweite Innenstadtstrecke startet vom Bahnhof zum Markt (Stortorvet) und fährt anschließend am Tinghuset vorbei. Nördlich des Schloss verzweigt sich auch diese Strecke. Sie wird von den Linien 11, 17 und 18 bedient. Zusätzlich kann der Bahnhofplatz durch die Storgata umfahren werden.

Die Strecke in der vorderen Storgata und zwischen Stortorvet und Tollbugata bzw. Prinsengate werden nicht befahren. Letztere wurden wegen des langjährigen Umbaus (2007-2009) des Bahnhofsplatzes angelegt. Während des Umbaus wurden auch Gleise für die zukünftige Strecke nach Bjørvika verlegt.

Aker Brygge / Vika

Strecke beim Rathausplatz

Die ursprüngliche Vika-Strecke führte zum alten West-Bahnhof. Diese wurde 1961 geschlossen, ein Jahr nachdem der Beschluss zur Stilllegung der Straßenbahn gefasst wurde. In den 1980er wurde das Gebiet beim heutigen Aker Brygge zu Wohnungen und Büros umgebaut. Um diese besser zu erschließen, wurde beschlossen, eine neue Tramstrecke zu bauen, die erste seit 1939. Zur selben Zeit wurde auch die Autobahn im Festningtunnel verlegt, und der Rathausplatz wurde verkehrsfrei. Der Bau wurde 1994 begonnen, und die Linie wurde im August 1995 eröffnet. Die Kosten beliefen sich auf 53 Millionen NOK (ca. 6,6 Millionen €). Von Anfang an waren die Fahrgastzahlen höher als erwartet.

Von der Innenstadtstrecke zweigt sich die Strecke kurz vor dem Wesselplass in die Akersgata ab. Der Radius an dieser Stelle ist so gering, dass die Strecke eingleisig um die Kurve geführt werden muss. Nach der Akersgata fährt man hinunter zum Rathausplatz. Die Strecke kreuzt hier eine belebte Fußgängerzone. Anschließend fährt man zwischen dem Nobel-Friedensmuseum und beim Aker Brygge Quartier. Die Strecke erreicht dann kurz vor dem Solli wieder die Innenstadtstrecke. Die Aker Brygge Strecke wird von der Linie 12 bedient.

Briskeby

Diese Strecke startet kurz vor dem Solli und zweigt in die Inkognitogata ab. Sie fährt dann Richtung Norden durch den Stadtteil Briskeby. In der Bogstadveien mündet sie in der Homansbyen-Strecke. Auf dieser Strecke gibt es die engste Kurve im ganzen Netz. Diese hat einen Radius von lediglich 16 Metern. Aus diesem Grund kann die Strecke nur mit den alten Gelenktriebwagen SL-79 befahren werden. Diese Strecke wird von der Linie 19 bedient.

Frogner

Am Kreisel am Solli biegt die Strecke in die Frognerveien und folgt dieser bis zum Frognerplass. Eine Besonderheit des Kreisels ist, dass sich in der Mitte ein Brunnen befindet, durch den die Straßenbahn führt. Nähert sich ein Wagen dem Brunnen, wird der Wasserstrahl heruntergeregelt.

Beim Frognerplass biegt die Strecke in die Kirkeveien. Das Gleis befindet sich nun auf einem begrünten Abschnitt zwischen den zwei Fahrspuren. Hier kommt es zu einem Gleiswechsel. Bei Majorstuen vereinigt sich die Strecke mit der Homansbyen-Strecke. Es gibt dort keine Wendeschleife in diese Richtung, so dass die Wagen hier die Liniennummer wechseln müssen. Diese Strecke wird von der Linie 12 bedient.

Homansbyen

Nördlich des Schlosses befinden sich die Gleise für die beiden Richtungen in unterschiedlichen Straßen. Hier zweigt auch die Ullevål-Strecke ab. Danach fährt die Bahn in den Hedgehaugveien und Bogstadveien Richtung Majorstuen. Die Briskeby-Strecke mündet hier. Bei Majorstuen gibt es eine Wendeschleife, so dass ein Wagen in der gleichen Richtung zurückfahren kann. Da der Gleisabstand an gewissen Stellen enger ist als auf dem übrigen Netz, herrscht an einigen Stellen Kreuzungsverbot für SL-95-Wagen. In der Praxis spielt dies keine Rolle, da dieser Typ im Liniendienst dort nicht verwendet wird. Diese Strecke wird von der Linie 11 bedient.

Skøyen &- Lilleakerbanen

Wendeschleife bei Jar, jetzt geschlossen

Beim Solli fährt man weiter in westlicher Richtung in der Drammensveien. Bei Thune verlässt die Strecke die Straße und erhält jetzt einen eigenen Bahnkörper. Hier fängt die Lilleaker-Bahn an. Die Strecke gleicht mehr einer Kleinbahn- als einer Straßenbahnstrecke. Kurz vor Jar mündet die T-Bane in die Strecke. An dieser Stelle, wo sich zugleich die Grenze zwischen Oslo und der Nachbargemeinde Bærum befindet, existierte bis 2009 eine Wendeschleife. 2007 bis 2009 wurde die Strecke zwischen Jar und Thune vollständig erneuert, so dass die Streckenhöchstgeschwindigkeit um 20 Prozent heraufgesetzt werden konnte. Die Fahrzeit sank dadurch auf unter acht Minuten. Ab Februar 2009 wird Strecke von Jar nach Bekkestua auf T-Bane Standard umgebaut, so dass diese auch für den Tram-Verkehr für rund zwei Jahre geschlossen ist. Um die Strecke mit allen Wagen fahren zu können, wurde eine Kehrschleife bei Lilleaker gebaut. Im Dezember 2010 wurde die Strecke bis Jar wiedereröffnet. Nur jeder zweite Kurs färt bis Jar, der andere wendet bei Lilleaker, da sich bei Jar keine Schleife mehr befindet. Momentan im Umbau ist die Strecke bis Bekkestua, die dann mit der U-Bahn geteilt wird. Aus diesem Grund befindet sich bei Jar eine Ausweiche, damit die Fahrgäste auf dem Tief-Bahnsteig von der Stromschiene getrennt werden können. Aus demselben Grund gibt es keinen Halt bei Ringstabekk. Die Tram fährt dann direkt bis Bekkestua. Um diese Strecke dann zu befahren müssen die SL-95 Fahrzeuge mit dem U-Bahn-Sicherungssystem ATP nachgerüstet werden. Diese Strecke wird von der Linie 13 bedient. Wegen der unterschiedlichen Spurkranzbreiten dürfen Zweiachser-Oldtimer-Fahrzeuge die Strecke ab Skøyen nicht benutzen.

Ullevål-Gaustad

SL-95 beim John Colletts Plass
Umsteige-Haltestelle Forskningsparken

Die Strecke zweigt nördlich vom Schloss von der Innenstadtstrecke Richtung Norden ab. Es folgt ein Stück innerhalb Theresegate. Nachdem die Strecke in den Sognveien eingemündet ist, verfügt diese über einen unabhängigen Bahnkörper mit Rasengleis. Zwischen den Gleisen wurden Pappeln gepflanzt. Dieser Teil gilt als eine der schönsten Stadtstrecken im Netz. Bis 1999 endet die Strecke beim Jon Colletts Plass, wo sich heute noch eine Wendeschleife befindet. Ab dort wurde die Strecke bis zum neuen Zentralkrankenhaus Rikshospitalet verlängert. Beim Forskningsparken (Forschungspark) befindet sich ein Übergang zur U-Bahn. Beim Rikshospitalet endet die Strecke in zwei Stumpfgleisen. Als während des Baus die neuen Fahrzeuge noch nicht geliefert waren, gab es eine provisorische Schlaufe und später ein Gleisdreieck bei der Haltestelle Forskningsparken. Die Strecke wird von den Linien 17 und 18 bedient.

Grünerløkka-Torshov

Depot und Haltestelle Grefsen

Die Strecke startet in der Storgata, sie führt dann über die Nybrua in die Thorvald Meyers Gate, am Olaf Ryes Plass bis nach Birkelunden. Bei diesem von Birken dominierten Park, verläuft die Strecke S-förmig. Sie geht weiter in nördliche Richtung. Bei Torshov mündete früher die Sagene-Ringbahn. Das letzte Teilstück wurde Mitte der 1997 geschlossen, man sieht in einer der Seitenstraßen immer noch die Gleise. Es geht weiter Richtung Norden durch Sandaker bis nach Storo, wo die große Ring-Autobahn überquert wird. Hier besteht die Möglichkeit zum Umsteigen auf die U-Bahn. Richtung Norden geht es nach Kjelsås weiter. Die Strecke biegt nun Richtung Grefsen Stasjon ab. Dort trifft sie auf die Strecke von Sinsen. Bei der Grefsen Stasjon befinden sich auch das Hauptdepot und die Betriebswerkstatt. Diese Strecke wird von den Linien 11, 12 und 13 befahren.

Carl Berner Plass-Sinsen

Bei der Nybrua zweigt sich die Strecke nach Sinsen von der Grünerløkka-Strecke. Sie folgt dann der Trondheimsveien. Die Gleise haben eine eigene Spur zwischen beide Fahrspuren. Kurz vor der großen Ring-Autobahn bei Sinsen, biegt die Strecke in nördlicher Richtung Grefsen Stasjon und Storo. Bei Sinsenkrysset gibt es einen Abzweig, der für eine potenzielle Strecke nach Tonsenhagen gebaut wurde. Dieser kann als Gleisdreieck befahren werden, wird im regulären Linienverkehr allerdings nicht bedient. Die Strecke wird von der Linie 17 bedient.

Kjelsås

Strecke bei Holtet

Die Strecke nach Kjelsås wurde 1934 eröffnet. Als 2002 die Verwaltung kein Geld mehr hatte, wurde beschlossen die Strecke zu schließen. Damit die Strecke auch geschlossen blieb, wurde ein Teil der Gleise asphaltiert. Doch 2004 wurde die Strecke wieder eröffnet. Diese fängt bei Storo an. Bei Disen gibt eine Kehrschlaufe. Die Strecke führt in einer breiten Straße nach Kjelsås. Sie wird von den Linien 11 und 12 bedient.

Ekeberg

Diese Strecke entstand als Privatbahn. Die Strecke startet beim Hauptbahnhof und fährt in östlicher Richtung durch den Stadtteil Gamle Oslo. In der Schweigaardsgate wurde eine besondere Verlegung der Schiene gewählt, so dass bei höheren Geschwindigkeiten die Wagen zu schaukeln anfangen. Anschließend folgt eine längere Überlandstrecke mit eigenem Gleiskörper entlang der Kongsveien. Danach verlässt die Bahn die Straße und fährt durch Wohnquartiere. Bei Holtet gibt es ein kleines Depot sowie eine Werkstatt, die auch größere Reparaturen durchführt. Durch die langen geraden Abschnitte kann mit über 70 km/h gefahren werden, also die höchste Geschwindigkeit im Netz. Kurz vor Ljabru gibt es die einzige einspurige Strecke des Netzes. Der Grund ist eine schmale Brücke, um eine Straße zu überqueren. Bei Ljabru endet die Strecke in einer Wendeschleife. Wie bei der Lilleakerbahn darf diese Strecke nicht von Zweiachser-Oldtimer-Fahrzeuge befahren werden.

Ehemalige Strecken

  • Sagene Ring (Stortorvet–Akersgata–St. Hanshaugen–Sagene–Torshov)
  • Vippetangen
  • Alte Aker Brygge Strecke (Stortorvet-Westbahnhof)
  • Vålerengen
  • Rodeløkka
  • Simensbråten (Ast von Ekebergbanen)
  • Lamberseter und Østenjø (wurden ans U-Bahn-Netz angeschlossen)
  • Kampen

Wendeschleifen

Da die Wagen des Typs SL-79 Einrichtungsfahrzeuge sind, befinden sich an folgende Stellen Wendeschleifen:

  • Stortorvet (kann von beiden Richtungen benutzt werden)
  • Dronnigengate
  • Tinghuset
  • Welhavens gate (keine eigentliche Wendeschleife, aber Möglichkeit einer Rundfahrt)
  • Majorstuen
  • John Collets Plass
  • Skøyen
  • Grefsen Stasjon
  • Holtet
  • Bråten
  • Ljabru
  • Disen
  • Kjelsås
  • Lilleaker

Die Endstationen Rikshospitalet und Jar haben keine Wendeschleifen und können daher nur von Zweirichtungswagen des Typs SL-95 angefahren werden. Wegen Mangel an Zweirichtungsfahrzeugen wird die Station Jar vorläufig auch mit SL-79 bedient, dafür wenden die Fahrzeuge bei Lilleaker und fahren die Strecke bis Jar rückwärst.

Straßenbahnmuseum

Straßenbahnmuseum bei Majorstuen

Von Majourstuen zweigt eine eingleisige Strecke zum Straßenbahnmuseum. Dieser hat ein eingleisigen Gleisanschluss der bei Haltestelle Majorstuen beginnt. Damit können Fahrzeugen einfach aus und zum Museum transportiert wird. Allerdings wird dies im Moment wenig benutzt, da nach der Umstellung auf 750 V nur ein Fahrzeug zugelassen ist, obwohl viele Fahrzeuge fahrtüchtig wären. Im Museum findet man neben den ehemaligen Tramfahrzeugen historische Busse sowie zahlreiche Informationen zur Geschichte des öffentlichen Verkehrs in Oslo.

Museum wird ehrenamtlich betrieben und ist jeweils am Samstag, Sonntag und Montag zwischen 12 und 15 Uhr geöffnet.

Aktuelles Liniennetz

Für die Straßenbahn sind die Liniennummern 11 bis 19 reserviert (1-6 sind U-Bahnen, 20-89 Busse in der Stadt, 90-99 Schiffe und ab 100 aufwärts regionale Buslinien).

Alle Linien werden tagsüber im 10-Minuten-Takt, abends und am Sonntag im 20-Minuten-Takt befahren. Am Wochenende besteht morgens ein 30-Minuten-Takt. [1]


Linie Strecke Anmerkung
11 Majorstuen–Homansbyen–Stortorvet–Jernbanetorget-Torshov–Storo–Disen–(Kjelsås) Tagsüber nur bis Disen
12 Majorstuen–Frogner–Aker Brygge–Jernbanetorget–Torshov–Storo–Kjelsås
13 Jar–Skøyen–Nationaltheateret–Jernbanetorget–Torshov–Storo–Grefsen Jar-Bekkestua nicht bedient, da aktuelle Fahrzeuge nicht zugelassen.
17 Rikshospitalet–Ullevål–Stortorvet––Jernbanetorget-Carl Berners Plass–Grefsen
18 Rikshospitalet–Ullevål–Stortorvet–Jernbanetorget–Holtet–(Ljabru) Tagsüber nur bis Holtet
19 Majorstuen–Briskeby–Nationaltheateret–Jernbanetorget–Holtet–Ljabru

Seit der Eröffnung des neuen Bahnhofplatz wird dieser von allen Linien befahren.

Rollmaterial

SL-79

SL-79
SL-79 (1982–84, 1989)
Wagenlänge 22.180 mm
Wagenbreite 2500 mm
Wagenhöhe 3410 mm
Leermasse 32,80 t
Sitz- bzw. Stehplätze 71/92

SL steht für Sporvogn Ledd, was Gelenktriebwagen bedeutet. 1979 ist das Bestelljahr. Von diesem Typ sind 40 Wagen unterwegs. Die erste Serie wurde zwischen 1982 und 1984 von Duewag geliefert. Die zweite Serie kam 1989 von ABB Strømmen. Die erste Serie hat nur eine einfache Hintertür, sowie eine Hintertür auf der Gegenseite, die bei der zweiten Serie fehlt. Die zweite Serie hat eine doppelte Hintertür. Die Wagen können nur einzeln fahren und sind im Liniendienst nicht miteinander kuppelbar.

SL-79 sind auf den Linie nach Majorstuen (11, 12, 19) sowie auf den Kursen nach Jar auf der Linie 13 anzutreffen.

SL-95

SL-95
SL-95 (1999–2004)
Wagenlänge 33.120 mm
Wagenbreite 2600 mm
Wagenhöhe 3620 mm
Leermasse 64,98 t
Sitz- bzw. Stehplätze 88/124

Vom Typ SL-95 wurden 32 Einheiten von Ansaldo zwischen 1999 und 2004 geliefert. Die SL-95 sind Zweirichtungsfahrzeuge, die teilweise niederflurig angelegt sind. Wegen anfänglicher technischer Probleme zog sich die Auslieferung über mehrere Jahre hinweg; auch deshalb sind sie bei den Fahrgästen nicht so beliebt. SL-95 dürfen die Briskeby-Strecke wegen der engen Kurven nicht befahren. Um Majorstuen herrscht an einigen Stellen Kreuzungsverbot wegen des engen Gleisabstandes. Die werden vom Personal Italieneren genannt, also Die Italiener. SL-95 trifft man auf den Linien 17, 18 sowie jeder zweite Kurs der Linie 13 an.

Ehemaliges Rollmaterial

SM-91 (Göteborger)

Als die Strecke nach Kjelsås in den 1990er Jahren wegen des Baus der Ringautobahn bei Storo unterbrochen war, wäre die Strecke Grünerløkka–Torshov für mehrere Jahre nicht befahrbar gewesen, da keine Wendemöglichkeit bestand. Aus diesem Grund wurden alte Wagen aus Göteborg für den symbolischen Preis von einer Krone angeschafft. Sie waren mit Vielfachsteuerung versehen und konnten im Verband fahren. Jeweils zwei Wagen wurden Heck an Heck gekuppelt und konnten so als Zweirichtungsfahrzeuge benutzt werden. Der Nachteil war, dass es auf der linken Seite nur eine kleine Türe gab, was viele Probleme bereitete und letztlich auch in einem tödlichen Unfall endete. Die letzten Wagen wurden im November 2002 ausgemustert, als genügend Wagen des Typ SL-95 geliefert wurden.

SM-53 (Høka)

Die SM-53-Wagen wurden zwischen 1952 und 1958 angeschafft. Um die Kapazität zu erhöhen, wurde jeweils ein Anhänger vom Typ ST-55 mitgeführt. Anfangs der 1980er wurde einige der Wagen total modernisiert, und am Design der Gelenktriebwagen angepasst, sie erhielten daraufhin die Bezeichnung SM-83. Alle Wagen wurden im Jahr 2000 ausgemustert, als die Spannung von 600 Volt auf 750 Volt erhöht wurde, und sich ein Umbau nicht mehr lohnte.

Zukünftiges Rollmaterial

Um die Jahre gekommene SL-79 zu ersetzen, wurde anfangs 2010 mit der Planung für die Beschaffung einer neuen Tramserie begonnen. Dies läuft unter dem Namen SL-10.

Zukünftige Ausbauten und Änderungen

Vorbereitung für Strecke bei Bjørvika und Fjordbane
  • Die Ekeberg-Strecke soll in der Nyland verschoben werden, um die neue Oper und das darum entstehende Quartier besser an die öffentlichen Verkehrsmittel anzuschließen. Dies könnte erst geschehen sobald die Autobahn dort entfernt wurde, und ein Tunnel unter der Bjørvika angelegt wird. Die endgültige Streckenziehung ist noch nicht endgültig beschlossen, da eine Bürgerinitiative versucht mit einer alternative Streckelegung, die Strecke in Schweigaardsgate zu behalten. [1]
  • Um den Knotenpunkt Nationaltheatret besser auszunützen, soll eine Strecke zwischen Nationaltheatret und Homansbyenplass in der Frederiksgate gebaut werden.
  • Tramlinie nach Kværnerbyen
  • Bei Sinsen eine Strecke nach Tonsenhagen
  • Verlängerung der Ekeberg-Bahn von Ljabru nach Hauketo
  • Direkte Linie zwischen Skøyen und Majorstuen
  • Eine Linie entlang des Fjordes zwischen Bjørnvika und Filipstad
  • Linie nach Helsfyr

Literatur

  • Hans Andreas Fristad: Osloer Straßenbahn im Brennpunkt. Gyldendal Norsk Forlag, 1994, ISBN 82-05-22292-4.

Weblinks

 Commons: Straßenbahn Oslo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://oslo.origo.no/-/bulletin/show/599026?ref=mst

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