- Bahnstrecke Weetzen–Haste
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Die Deisterbahn oder auch Deisterstrecke ist eine Bahnstrecke in Niedersachsen zwischen Weetzen und Haste. Sie ist heute ein Teilstück im Netz der S-Bahn Hannover.
Deisterbahn Legendeaus Hannover 25,4 Haste nach Minden Übergabebf / Rz-Abstellgruppe Süntelbahn nach Bad Münder am Deister 21,3 Bad Nenndorf früher: -Nord / Keilbahnhof A2 18,1 Bantorf 16,5 Winninghausen 13,5 Barsinghausen 13,2 Industrieanschluss 11,3 Kirchdorf (Deister) 9,2 Egestorf (Deister) 5,0 Wennigsen (Deister) 2,3 Lemmie aus Altenbeken 0,0 Weetzen nach Hannover Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Bahnstrecke wurde von der Hannover-Altenbekener Eisenbahn-Gesellschaft gebaut, hauptsächlich um Schüttgut (Kohle, Steine) aus dem Deister auf der Schiene zu transportieren. Der Abschnitt Weetzen–Barsinghausen wurde am 1. Mai 1872, der restliche Teil bis Haste am 15. August 1872 in Betrieb genommen.
Nach Einstellungsplänen der DB Ende der 1960er Jahre wurde die Strecke unter der Führung des 1970 gegründeten Verbandes Großraum-Verkehr Hannover (GVH) ab 31. Mai 1970 elektrisch betrieben und zunächst mit Silberlingen, später mit Citybahn-Wagen befahren. Dabei kamen hauptsächlich Lokomotiven vom Typ 141 zum Einsatz. Im Zuge der Vorbereitung für die Expo 2000 in Hannover wurde die Strecke von Weetzen bis Egestorf (Deister) zweigleisig ausgebaut und die Bahnhöfe bzw. Haltepunkte renoviert und/oder umgebaut. Lediglich ein kurzes Teilstück direkt am Bahnhof Weetzen ist nach wie vor eingleisig, da ein zweigleisiger Ausbau hier bei nur geringem Nutzen eine erhebliche Kostensteigerung verursacht hätte. Bis zum zweigleisigen Ausbau bestanden im Streckenabschnitt zwischen Weetzen und Egestorf nur in den Bahnhöfen Wennigsen und Egestorf zweigleisige Ausweichstellen.
Streckenverlauf
Die Strecke verläuft im nordöstlichen Vorland des Deisters. Sie zweigt in Weetzen auf dem Gebiet der Stadt Ronnenberg von der Bahnstrecke Hannover–Altenbeken ab und verläuft von dort durch das Gebiet der Stadt Gehrden, der Gemeinde Wennigsen sowie der Städte Barsinghausen, Bad Nenndorf und der Gemeinde Haste an der Bahnstrecke Hannover – Minden. Im Bereich des Bahnhofs Egestorf (Deister) verläuft die Trasse unmittelbar am Rand des Deisters. Der gesamte Verlauf ist weitgehend eben und tunnellos. Nahe dem Abzweig Weetzen wird die Bundesstraße 217 über-, hinter dem Bahnhof Wennigsen die Landesstraße 391 in einem Trog unterquert. Viele andere Kreuzungen mit dem Straßennetz gehen über höhengleiche Bahnübergänge, so z. B. an den Bahnhöfen Weetzen, Lemmie, Wennigsen, Egestorf, Kirchdorf und an mehreren Stellen im Stadtgebiet von Barsinghausen.
Da ein erheblicher Teil der Trasse sozusagen am Fuße des hannoverschen „Hausgebirges", des namengebenden Deisters (bis zu 405 m), verläuft, wird sie auch an Wochenenden stark von Ausflüglern und Wanderern genutzt. Im Bahnhof Haste endet die Deisterbahn auf einem separaten Gleis neben der Bahnstrecke Hannover–Minden–Ruhrgebiet.
Die Bahnhöfe in Weetzen und Haste sind von der Bahn in die Kategorie 4 (Nahverkehrssystemhalt/Nahverkehrsknoten) eingeordnet, alle anderen Bahnhöfe und Haltepunkte in die Kategorie 5 (Nahverkehrssystemhalt).
Betrieb
Heute wird die Strecke von den Linien S1 und S2 der S-Bahn Hannover befahren. Von 5 bis 22 Uhr besteht montags bis freitags mit einem Halbstundentakt die beste Bedienung der Deisterbahn in ihrer Geschichte.
Der Güterverkehr spielt kaum mehr eine Rolle, lediglich im Industriegebiet Barsinghausen werden zwei Betriebe mit Gaskesselwagen und Hauben-/Planenwagen für Stahlprodukte von Hannover-Linden aus etwa einmal täglich bedient.
Betrieblich ist die Strecke von Weetzen bis Barsinghausen als Hauptbahn und von Barsinghausen bis Haste als Nebenbahn eingestuft. Auf letzterem Abschnitt gibt es auch nur mit Andreaskreuz gesicherte Bahnübergänge.
Der Bahnhof Wennigsen wird vom Relaisstellwerk in Weetzen ferngestellt, das Stellwerk in Barsinghausen steuert den dortigen Bahnhof, Egestorf und Bantorf.
Bei der Fahrplangestaltung ist darauf geachtet worden, dass in Haste ein beidseitiger Anschluss und in Weetzen ein Anschluss in Richtung Hameln gegeben ist. Zusammen mit den Busanschlüssen wird im Gebiet der Deisterbahn das Ziel eines integralen Taktfahrplans nahezu erreicht.
Literatur
- Michael Bahls: Die Hannover-Altenbekener Eisenbahn. Kenning, Nordhorn 2006, ISBN 3-927587-77-X.
- Alfred Gottwaldt: Hannover und seine Eisenbahnen. Alba, Düsseldorf 1992, ISBN 3-87094-345-9
Weblinks
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