Stressoren

Stressoren

Als Stressoren, zu deutsch Stressfaktoren, werden alle inneren und äußeren Reizereignisse bezeichnet, die eine adaptive Reaktion erfordern. Der Organismus interpretiert die auf ihn einwirkenden Reize und ihre Auswirkungen für die jeweilige Situation und bewertet sie positiv oder negativ. Alles, was momentan nützlich, angenehm, befriedigend ist, wird in diesem Prozess positiv bewertet.

Nach einem Konzept von Hans Selye unterscheidet man zwei Arten von Stress:

Negativer Stress, auch Disstress bzw. Dysstress (engl. Distress)

Negativ sind diejenigen Reize, die als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd gewertet werden. Stress wird erst dann negativ interpretiert, wenn er häufig auftritt und kein körperlicher Ausgleich erfolgt. Ebenso können negative Auswirkungen auftreten, wenn die unter Stress leidende Person durch ihre Interpretation der Reize keine Möglichkeit zur Bewältigung der Situation sieht (Klausur, Wettkampf o.a.). In diesem Fall kann Dysstress durch die Vermittlung geeigneter Copingstrategien (Bewältigungsstrategien) verhindert werden.

Dysstress führt zu einer stark erhöhten Anspannung des Körpers (Ausschüttung bestimmter Neurotransmitter und Hormone, z.B. Adrenalin und Noradrenalin). Auf Dauer führt dies zu einer Abnahme der Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit. Bei einer Langzeitwirkung von Dysstress sowie fehlenden Copingstrategien kann es zu einem Burnout-Syndrom kommen.

Positiver Stress, auch Eustress

Als Eustress werden diejenigen Stressoren bezeichnet, die den Organismus positiv beeinflussen. Ein grundsätzliches Stress- bzw. Erregungspotenzial ist für das Überleben eines Organismus unabdingbar. Eustress erhöht die Aufmerksamkeit und fördert die maximale Leistungsfähigkeit des Körpers, ohne ihm zu schaden. Im Gegensatz zum Distress wirkt sich Eustress auch bei häufigem, langfristigem Auftreten positiv auf die psychische oder physische Funktionsfähigkeit eines Organismus aus.

Gruppen

  • Life-events (lebensverändernde Ereignisse)
  • daily hassles (kleine/tägliche Ärgernisse)
  • traumatische Ereignisse
  • chronisch gesellschaftlich bedingter Stress

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