- Bahnstrecke Winsen–Niedermarschacht
-
Winsen–Niedermarschacht Kursbuchstrecke (DB): ex 109f Streckennummer (DB): 9112 Streckenlänge: 18,1 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h Legende0,0 Winsen-Süd Übergang zur Staatsbahn Kleinbahn nach Hützel 2,3 Winsen Nord 3,8 Tönnhausen Umschlaganlage 4,3 Nettelberg Ilmenaukanal 5,5 Tönnhausen Kanalhafen 7,7 Mover 8,9 Fahrenholz Kanalhafen Ilmenaukanal 11,2 Oldershausen Ilmenau 14,9 Eichholz 17,1 Marschacht Niedermarschacht Achterdeich 17,2 Anst Fa. Bock 18,2 Niedermarschacht Die Bahnstrecke Winsen–Niedermarschacht ist eine normalspurige Eisenbahnstrecke der Osthannoverschen Eisenbahnen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Schon vor Fertigstellung der Kleinbahn Winsen-Evendorf-Hützel gab es im Landkreis Winsen an der Luhe Überlegungen, auch eine Strecke an die Elbe zu bauen. Da in Niedermarschacht eine Elbfähre existierte, beschloss der Kreistag 1908 den Bau der Strecke zu diesem Ort. Dazu wurde eine eigene Gesellschaft Kleinbahn Winsen-Niedermarschacht GmbH gegründet. Am 1. April 1912 wurde der Betrieb aufgenommen. Es gab eine Betriebsführungsgemeinschaft mit der anderen Winsener Kleinbahn, bevor 1933 das Niedersächsische Landeskleinbahnamt für die Betriebsführung beider Bahnen zuständig wurde. 1944 gingen beide Winsener Bahngesellschaften in den Osthannoverschen Eisenbahnen auf.
Eine Besonderheit war die kombinierte Straßen-/Bahnbrücke bei Nettelberg über den Ilmenaukanal, 1968 dann wurde eine parallele Straßenbrücke erbaut, so dass die Brücke seitdem nur noch von der Bahn genutzt wurde. 1996 wurde die Strecke von Marschacht nach Niedermarschacht stillgelegt.
Betrieb
Personenverkehr
Am 21. Mai 1966 wurde der Personenverkehr eingestellt. Die meisten Personenzüge wurden zuletzt als Triebwagen gefahren.
Güterverkehr
Ursprünglich war der Verkehr ländlich orientiert. Ab den 1960er siedelten sich Industriebetriebe an, die teilweise auch heute noch Verfrachter sind. Im Güterverkehr spielten die Umladestellen Fahrenholz und Mover am Ilmenaukanal eine Rolle, die 1968 und 1958 stillgelegt wurden, dafür entstand bei Tönnhausen eine neue Anlage. Hier wurde in großen Mengen Mineralöl, Dieselkraftstoff und Kerosin umgeschlagen. Diese Anlagen sind 2007 größtenteils demontiert worden, die Gleise werden teilweise zum Abstellen nicht genutzter Kesselwagen genutzt oder für Rangierarbeiten während des Umschlags von Kali.
Neben den landwirtschaftlichen Gütern und Kali, welche in Tönnhausen umgeschlagen werden, finden vor allem Transporte von Chemikalien in Kesselwagen nach Marschacht statt. Zu diesem Zweck verkehren 2011 drei planmäßige Güterzüge montags, mittwochs und freitags.
Literatur
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 10: Niedersachsen 2. Zwischen Weser und Elbe. EK-Verlag, Freiburg 2007, S. 312–321, ISBN 978-3-88255-669-8
Wikimedia Foundation.