Bahnstrecke Winterswijk–Bocholt

Bahnstrecke Winterswijk–Bocholt
Winterswijk–Bocholt
Strecke der Bahnstrecke Winterswijk–Bocholt
Streckennummer: 2264
Streckenlänge: 17 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit: zuletzt 20 km/h
Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen
Provinz (NL): Gelderland
Verlauf[1]
Legende
Strecke – geradeaus
Strecke von Zutphen
Bahnhof, Station
0,0 Winterswijk
   
Strecke nach Zevenaar
   
ehem. Strecke nach Borken
   
6,9 Grenze Niederlande / Deutschland
   
10,8 Barlo (bei Bocholt) (zuletzt Anst)
   
ehem. Baumbergebahn nach Borken
   
20,4 Bocholt
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Baumbergebahn nach Empel-Rees
Strecke – geradeaus
Strecke nach Wesel
Ehemalige Trasse nach Winterswijk

Die Bahnstrecke Winterswijk–Bocholt ist eine ehemalige grenzüberschreitende Eisenbahnstrecke der Niederländisch-Westfälischen Eisenbahn-Gesellschaft von Bocholt im westlichen Münsterland nach Winterswijk in den Niederlanden. Heute ist die komplette Strecke stillgelegt und vollständig abgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Eröffnung der Strecke 1880

Die Niederländisch-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft (kurz NWE) erhielt am 26. Juni 1878 die Konzession zum Bau einer Bahnstrecke, die das Ruhrgebiet auf möglichst direktem Wege mit dem Streckennetz der Nederlandse Spoorwegen verbinden sollte.

Die Bahnstrecke Winterswijk–Gelsenkirchen-Bismarck wurde am 21. Juni 1880 für den Personenverkehr freigegeben, der von Beginn an durch die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft betrieben wurde.

Nur zwei Monate später am 25. August 1880 eröffnete die NWE die Zweigstrecke nach Bocholt, wo sie auf die zwei Jahre zuvor von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft errichteten Bahnstrecke Wesel–Bocholt traf, die wiederum als Zweigstrecke der Bahnstrecke Oberhausen–Arnheim gebaut worden war.

Verstaatlichung

Nur zwei Jahre später wurden alle nominell privaten Eisenbahn-Gesellschaften verstaatlicht und von den Preußischen Staatseisenbahnen in „Königliche Eisenbahndirektionen“ eingegliedert, die Strecken der NWE kamen zur „Bahndirektion Elberfeld (Elb)“, die Strecken der CME zur „Bahndirektion Cöln rechtsrheinisch (Crr)“. Diese Einteilung erwies sich als unpraktisch, für die üblicherweise von Wesel nach Winterswijk durchgebunden Züge waren zwei verschiedene Direktionen zuständig, daher wechselte die Strecke Winterswijk–Bocholt am 1. April 1890 zur „BD Crr“.

In den darauffolgenden Jahren wechselte dann die Gesamtstrecke Wesel–Winterswijk außergewöhnlich häufig die Direktion, immer wieder zu dem gleichen, denkwürdigen Datum: Am 1. April 1895 zunächst zur „Bahndirektion Münster (Mst)“, am 1. April 1899 dann zur „Bahndirektion Essen (Esn)“, am 1. April 1905 zurück zur „BD Mst“, und schließlich am 1. April 1910 wieder zur „BD Esn“.

Mit Eröffnung des ersten Abschnittes von Rees der Bahnstrecke Empel-Rees–Münster am 1. August 1901 wurde Bocholt zum Trennungsbahnhof, mit dem zweiten Abschnitt nach Borken genau ein Jahr später sogar zum Knotenbahnhof.

Stilllegung

Mit Beginn des Ersten Weltkrieges wurde der grenzüberschreitende Verkehr zwischen Barlo und Winterswijk eingestellt und am 5. Oktober 1931 endgültig stillgelegt.

Zwischen Bocholt und Barlo wurde der Personenverkehr 1952 eingestellt, zum 24. September 1989 folgte dann die Stilllegung dieses Streckenabschnittes, die Gleise wurden bis 1996 abgebaut.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.

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