- Studionkloster
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Das Studionkloster in Konstantinopel, auch Stoudionkloster oder Studioskloster genannt, war eines der wichtigsten Klöster im Byzantinischen Reich.
Geschichte
Das Kloster bestand schon im Jahr 454 und war eine Gründung des oströmischen Konsuls Studios. Es wurde den Akoimeten übergeben und Johannes dem Täufer geweiht. Die bis zu 700 Mönche des Studionklosters wurden Studiten genannt.
Bedeutung erlangte das Kloster jedoch erst 250 Jahre später, nachdem Mönche aus Sakudion bei Bursa kurz nach 798 von Sarazenen verjagt wurden und Zuflucht im Studionkloster fanden. Diese Mönchen (darunter vor allem Theodor Studites), waren im Bilderstreit (Ikonoklasmus) entschiedene Vertreter der Bilderverehrung und machten mit ihrer Mönchsregel, die Traditionen Palästinas mit denen Konstantinopels verband, das Kloster zum Vorbild für viele byzantinische Klöster, aber auch darüber hinaus: Auf dem Berg Athos, aber seit dem Patriarchen Alexios I. Studites (1025-43) auch in Russland, fand die Mönchsregel des Studionklosters weite Verbreitung. Noch um 1900 wurde bei Lemberg der ukrainisch-katholische Studitenorden gegründet, der sich auf die Mönchsregel des Studionklosters beruft.
Neben dem Patriarchen Alexios I. Studites kam auch der Patriarch Antonios III. Studites (974-980) aus dem Kloster. Isaak Komnenos, der spätere Kaiser Isaak I., wurde hier auf Anordnung des Kaisers Basileios II. erzogen; er und der Kaiser Michael VII. zog sich nach ihrer Abdankung im Jahr 1059 beziehungsweise 1078 hierhin zurück.
Die Bedeutung des Klosters gründet sich auch auf seine Schreibschule (die noch 1350 existierte) und die Bibliothek. Viele liturgische Dichtungen und dogmatische Werke sind im Studionkloster entstanden.
1204 wurde das Kloster von den Kreuzfahrern bei der Eroberung Konstantinopels und der Errichtung des Lateinischen Kaiserreichs zerstört. 1293 erfolgte der Wiederaufbau, dem eine zweite Blüte in der Endphase des Byzantinischen Reichs folgte. 1555, hundert Jahre nach dem Ende Kaiserreichs, wurde das Studionkloster von den Osmanen aufgelöst.
Die Klosterkirche wurde in die Moschee Imrahor Camii umgewandelt.
Auf dem Gelände befand sich später das Russische Archäologische Institut, von Fjodor Iwanowitsch Uspenski Ende des 19. Jahrhunderts gegründet.
Literatur
- E. Patlegean: Les Stoudites, l’empereur et Rome. In: Bisanzio, Roma e l’Italia nell’alto medioevo, Band 1 (Spoleto 1988)
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