- SuperH
-
SuperH (SH) ist eine RISC-artige Prozessorarchitektur. Sie wurde ursprünglich von Hitachi entwickelt. Später wurde die Entwicklung von einem Gemeinschaftsunternehmen von Hitachi und STMicroelectronics, SuperH Inc., weitergeführt. Seit der Fusion der Hitachi-Halbleitersparte mit Mitsubishi Electric wird SuperH von Renesas Electronics fortgeführt.
Die Architektur ist in Japan sehr verbreitet und wird weltweit in vielen eingebetteten Systemen speziell in Automotive-Applikationen genutzt. Sie verbraucht nur sehr wenig Strom und ist relativ kostengünstig. HPs Jornada-Reihe basiert auf SH-Prozessoren.
Insgesamt gibt es bis heute fünf Generationen.
Inhaltsverzeichnis
SH-1
Die SH-1 ist eine klassische 32-Bit-CPU mit einem maximalen Takt von 20 MHz. Diese Version wurde als Koprozessor in Segas Spielkonsole Saturn sowie u.a. im ISDN-Adapter ELSA TanGo 1000 und im Analogmodem ELSA Microlink 56k Internet II verwendet. Es gab keine weitere Vermarktung oder Lizenzierung.
SH-2
Die SH-2 entspricht in großen Teilen der SH-1, nur dass die SH-2-CPU mit bis zu 28,7 MHz getaktet war. Sie kam als Hauptprozessor im Sega Saturn zum Einsatz. Eine mit 23 MHz getaktete Version kam in Segas 32X-Hardwareerweiterung zum Einsatz. Auch hier fand keine weitere Vermarktung oder Lizenzierung statt. Außerdem kam die SH-2 unter anderem auf den Arcadeplatinen Kaneko Super Nova System und Psikyo SH2 zum Einsatz. Ein bekanntes Spiel ist z.B. Strikers 1945 II von Psikyo, welches unter anderem für die PlayStation 1 und den Sega Saturn umgesetzt wurde.
In eingebetteten Systemen werden kostengünstige Controller der SH-2-Serie heute noch eingesetzt, insbesondere im Automobilbereich zur Motorsteuerung.
Eine Weiterentwicklung des SH-2-Kerns ist der SH-2A-Kern, der bis 200 MHz schnell getaktet wird und heute vor allem im Automobilbereich und Mobilfunkbereich Einsatz findet.
SH-3
Wie ihre Vorgänger ist die SH-3 auch eine 32-Bit-CPU, die mit bis zu 200 MHz getaktet wurde und eine Speicherverwaltungseinheit (engl.: Memory Management Unit, MMU) enthält. Eine Spezialform der SH-3 ist die SH3-DSP, auch als SHmobile bekannt. Diese Form wird hauptsächlich in Mobiltelefonen genutzt. Diese Linie wird heute noch von Renesas Technology weiterentwickelt und verkauft. Des Weiteren findet der SH3-DSP auch Verwendung als Digitaler Signalprozessor im Musikbereich, zum Beispiel in der Electribe MX der Firma KORG.
SH-4
Die SH-4 ist ein 32-Bit-Mikroprozessor (64-Bit bei Verwendung von Double-Precision-Mikrobefehlen) mit einer integrierten 128-Bit-FPU (Floating Point Unit), welche durch eine Vektoreinheit (VPU) ergänzt wird. Die Leistung beläuft sich auf rund 360 MIPS (Millionen Instruktionen pro Sekunde), die Gleitkommaeinheit liefert an die 1,4 Milliarden Floating Point Operations per second (Giga-FLOPS, oder kurz GFLOP). Der mit rund 200 MHz getaktete RISC-Prozessor diente als CPU in der Videospielkonsole Sega Dreamcast, dem Nachfolger des Sega Saturn. Ebenso wie die Vorgänger ist auch der SH-4 in der Automobilindustrie verbreitet. Beispielsweise kommt ein mit 400 MHz getakteter SH-4 in der Headunit APS-50 der Mercedes-Benz C-Klasse W204 zum Einsatz und eine mit 600 MHz getaktete Version im APS-50 der E-Klasse W212 (ab 2009).
SH-5
SH-5 ist die erste 64-Bit-CPU in der SuperH-Linie. Sie enthält eine vektorfähige 128-Bit-FPU.
Weblinks
Wikimedia Foundation.