Suskind

Suskind

Ron Suskind (* 1959 in Kingston, New York) ist ein US-amerikanischer Autor, investigativer Journalist und Pulitzer-Preisträger für Fachjournalismus (1995).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Suskind absolvierte ein Bachelor-Studium an der Universität von Virginia und erwarb 1983 einen Master an der Columbia University Graduate School of Journalism. Anschließend arbeitete er zunächst für die New York Times. Ab 1985 war er für die St. Petersburg Times tätig und kam 1987 zum „Boston Business Magazine“. Von 1993 bis 2000 schrieb er für das Wall Street Journal als „National Affairs Writer“.[1]

Suskind arbeitet heute unter anderem für das The New York Times Magazine sowie den Esquire. Er lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in Washington und besucht regelmäßig Vorlesungen des Dartmouth College.[2]

Leistungen

In seiner Feature-Serie, die mit dem Pulitzer-Preis gewürdigt wurde, begleitete Suskind drei Jahre lang die Odyssee afroamerikanische Schüler einer öffentlichen High School auf ihrem Weg in die Ivy League. Nur einer von ihnen schafft es schließlich an der Brown University aufgenommen zu werden. Die Texte waren der Ausgangspunkt für das Buch „A Hope in the Unseen“ das 1998 erschienen ist.

Im Jahr 2002 schrieb er zwei Reportagen im Esquire Magazin über das „Innenleben“ der Bush-Regierung. Im Juni 2002 berichtete er darin über die Präsidentschafts-Beraterin Karen Hughes, über die Andrew Card, der Stabschef des Weißen Hauses sagte, dass die pragmatische Hughes „the beauty to Karl's beast“ sei und damit auf den eher ideologisch aggierernden Karl Rove anspielte.[3] Er befürchtete, dass ihr bevorstehender Rücktritt einen politischen Rechtsruck zu Folge haben würde.

Im Dezember 2002 folgte eine Reportage über Karl Rove auf Basis dessen öffentlicher Kommentare und eines langen Memorandums, das Bushs ehemaliger Leiter des „White House Office of Faith-Based and Community Initiatives“ John DiIulio verfasst hatte. Dieses Memo enthielt DiIulios Erfahrungen zum politischen Alltag im Weißen Haus. Er kritisierte darin die Bush-Regierung und wurde in der Reportage mit den Worten zitiert: „Das ist die Herrschaft der Mayberry[4]-Machiavellis[5].

Sein am 13. Januar 2004 veröffentlichtes Werk „The Price of Loyalty“, enthüllte Einzelheiten aus den Anfangsjahren der Bush-Regierung. Das Buch, das sich unter anderem auf mehr als neunzehntausend interne Dokumente stützt, wirft der Regierung vor, dass der Sturz von Saddam Hussein und die Besatzung des Iraks bereits im Januar 2001, während der Tagung des Nationalen Sicherheitsrates der Vereinigten Staaten, geplant wurde.

Am 17. Oktober 2004 veröffentlichte das New York Times Magazine die Titelgeschichte „Without a Doubt: Faith, Certainty and the Presidency of George W. Bush“[6]. Suskind behauptete darin, dass Bush im Falle seiner Wiederwahl am 2. November 2004 umgehend das Sozialsystem privatisieren wollte. Dies führte zu einer heftigen Kontroverse in den beiden letzten Wochen des Wahlkampfes. Der Artikel stützte sich auf das Protokoll eines Gespräches von George W. Bush mit einem seiner Berater.

In dem Buch „The One Percent Doctrine“, das 2008 erschienen ist, behauptet Suskind unter anderem, dass die Terrororganisation al-Qaida im Herbst 2002 einen Anschlag mit Blausäure in der New Yorker U-Bahn geplant hatte, der aber aus unbekannten Gründen nicht ausgeführt worden sei. Der Titel des Buches ist als Verweis auf Dick Cheney zu verstehen. Cheney sagte:

The One Percent Doctrine (is) a plan that the United States has to respond to any seemingly serious threat of terrorism, even if there is only a one percent chance of it being real.“

Challenging Times For Dick Cheney, CNN, 26. Juni 2006

Auszüge des Buches wurden bereits Anfang Juni 2006 im Nachrichtenmagazin Time veröffentlicht.

Werke

  • The One Percent Doctrine: Deep Inside America's Pursuit of Its Enemies Since 9/11. Simon & Schuster, 2008, ISBN 0-7432-9568-4. 
  • The price of loyalty: George W. Bush, the White House, and the education of Paul O'Neill. Simon & Schuster, New York 2004, ISBN 0-7432-5545-3. 
  • A Hope in the Unseen : An American Odyssey from the Inner City to the Ivy League. Broadway, Januar 1998, ISBN 0-7679-0126-6. 

Weblinks

Fußnoten

  1. Ron Suskind in der NNDB
  2. About Ron Suskind
  3. Interview, 26. Juli 2006
  4. Name einer „fiktiven Stadt“ in North Carolina. Siehe Mayberry in der englischsprachigen Wikipedia
  5. Original: „it's the reign of the Mayberry Machiavellis“
  6. Ohne Zweifel: Glaube, Tatsachen und die Präsidentschaft von George W. Bush

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Süskind — Süskind,   1) Patrick, Schriftsteller, * Ambach (heute zu Münsing, Landkreis Bad Tölz Wolfratshausen) 26. 3. 1949, Sohn von 2); war sehr erfolgreich mit dem Theaterstück »Der Kontrabaß« (1983, Uraufführung 1984), international bekannt wurde er… …   Universal-Lexikon

  • Süskind — Süskind, Friedlich Gottl., geb. 1767 in Münster an der Linde, war 1798 Professor der Theologie in Tübingen, 1805 Oberhofprediger u. Consistorialrath, 1814 auch Director des Oberstudienrathes in Stuttgart u. st. 1829. Er setzte seit 1803 Flatts… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Süskind — Süßkind/Süskind ist der Name von Süßkind von Trimberg, deutscher Spruchdichter des 13. Jahrhunderts Joseph Süßkind Oppenheimer (1698–1738), Finanzberater des Herzogs Karl Alexander von Württemberg Friedrich Gottlieb Süskind (1767–1829),… …   Deutsch Wikipedia

  • Süskind — Patrick Süskind Patrick Süskind est un écrivain et scénariste allemand. Il est né le 26 mars 1949 à Ambach sur le lac de Starnberg (am Starnberger See), en Bavière près de Munich et a grandi dans le village bavarois de Holzhausen. Il étudie… …   Wikipédia en Français

  • Süskind — Süsskind. Bekannter Namensträger: Patrick Süskind, deutscher Schriftsteller (20./21.Jh.) …   Wörterbuch der deutschen familiennamen

  • Ron Suskind — (b. 1959 [http://journalism.nyu.edu/pubzone/bullpen/ron suskind/backgrounder/] in Kingston, New York) is an American investigative journalist and author. A former Wall Street Journal reporter (1993 2000), he won the Pulitzer Prize for Feature… …   Wikipedia

  • Patrick Süskind — (* 26. März 1949 in Ambach am Starnberger See) ist ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Persönlichkeit 2 Literarisches Schaffen 3 …   Deutsch Wikipedia

  • W. E. Süskind — Wilhelm Emanuel Süskind (* 10. Juni 1901 in Weilheim; † 17. April 1970 in Tutzing) war ein deutscher Autor, Übersetzer, Herausgeber und Journalist. Süskind studierte Geschichte an der Ludwig Maximilians Universität in München. 1927 erschien sein… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm E. Süskind — Wilhelm Emanuel Süskind (* 10. Juni 1901 in Weilheim; † 17. April 1970 in Tutzing) war ein deutscher Autor, Übersetzer, Herausgeber und Journalist. Süskind studierte Geschichte an der Ludwig Maximilians Universität in München. 1927 erschien sein… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Süskind — Wilhelm Emanuel Süskind (* 10. Juni 1901 in Weilheim; † 17. April 1970 in Tutzing) war ein deutscher Autor, Übersetzer, Herausgeber und Journalist. Süskind studierte Geschichte an der Ludwig Maximilians Universität in München. 1927 erschien sein… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”