Sword and Sorcery

Sword and Sorcery

Low Fantasy (auch Sword & Sorcery, Pulp Fantasy, Schwert und Magie oder Heroic Fantasy) ist eine Unterkategorie des Fantasygenres, die sich auf die Pulptradition der frühen Fantasy bezieht.

Definition

Die Wurzeln der Low Fantasy liegen in der amerikanischen Heftroman- bzw. Pulp-Magazin-Szene der 1930er, 1940er und 1950er Jahre, wo Autoren wie Poul Anderson, Robert E. Howard, Edgar Rice Burroughs oder H. P. Lovecraft in Magazinen wie dem legendären Weird Tales veröffentlichten. Fantasy etablierte sich dabei neben Horror, SF, Spionageerzählung und Detektivgeschichte als weiteres Genre. Die Veröffentlichungsform der Pulphefte bedingte bestimmte literarische Regeln, etwa die Aufteilung der Handlung in mehrere Episoden und die Verwendung einfacher Erzählstrukturen. Dabei hebt sich Low Fantasy deutlich von der durch J. R. R. Tolkien geprägten epischen High Fantasy ab. Die Begriffe sind allerdings nicht wertend zu verstehen, sondern zeigen Unterschiede in der Publikationsform, der Erzählweise und dem Publikumsgeschmack auf. Noch heute wird Low Fantasy fast ausschließlich in günstigeren Formaten wie dem Taschenbuch verlegt, während die epische High Fantasy teilweise auch in hochwertiger Hardcover- oder Broschurbindung erscheint

Merkmale

Der Begriff wird in erster Linie zur Abgrenzung von der klarer definierten High Fantasy verwendet und kann sich unter anderem auf humoristische Fantasy und auf Genremischungen wie die Dark Fantasy beziehen. Entscheidend ist vor allem der Verzicht auf epische Strukturen der Fantasy und auf die klare Unterteilung in gute und böse Figuren. Statt eines klar erkennbaren Helden stehen oft zwiespältige Charaktere im Mittelpunkt, etwa Fafhrd und der graue Mausling in Fritz Leibers Fantasygeschichten. Als Prototyp eines Low Fantasy-Charakters gilt allerdings nach wie vor Conan der Barbar, eine Schöpfung des Schriftsteller Robert E. Howard, der seinem Handeln keine moralischen Kategorien, sondern die natürliche Weltsicht des Barbaren zugrunde legt. Als weitere Beispiele seien Elric von Melniboné aus den Romanen Michael Moorcocks und der von Steven Brust ersonnene Meuchelmörder Vlad Taltos genannt.

Low Fantasy verzichtet meist auf eine weltumfassende Handlung. Nicht die Weltrettung steht im Vordergrund, sondern das persönliche Schicksal der Hauptfiguren. An die Stelle höherer Konflikte treten direkte Konfrontationen mit Gegnern und Gefahren. Betont werden Action-, Sex- und Gewaltszenen, die die Handlung schnell vorantreiben. Die Geschlechterzeichnung folgt oft den chauvinistischen Mustern der Pulpliteratur: Heldentum, Mut und körperliche Stärke werden als männliche Tugenden propagiert, Frauen tauchen häufig als Sexualobjekte oder als Amazonen auf, wie etwa das Conan-Pendant Red Sonja. Die Fantasywelt selbst wird oft als rückständiger, archaischer und unorganisierter als in der High Fantasy beschrieben. Dies verbindet sich oft mit einer zynischen Weltsicht, in der zivilisatorische Strukturen und Errungenschaften als überholt und verkommen dargestellt werden, so etwa bei Jack Vance oder Robert E. Howard.

Eine alternative Deutung des Begriffs verweist auf die unterschiedliche Gewichtung magischer und mystischer Elemente. Fantasywelten, in denen phantastische Wesen selten und exotisch sind und der magische Einfluss gering ist, werden oft als Low Fantasy-Welten bezeichnet, vor allem im Pen-&-Paper-Rollenspiel. Als Beispiele für solche Low-Fantasy-Rollenspiele gelten das Rollenspiel HârnMaster sowie die Rollenspielumsetzung des Romans Das Lied von Eis und Feuer durch den amerikanischen Verlag White Wolf.

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