- Sylvie von Ziegesar
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Sylvie von Ziegesar (* 21. Juni 1785 auf Gut Drackendorf (heute Stadtteil Drackendorf von Jena); † 13. Februar 1858 in Großneuhausen bei Buttstädt) war Freundin der Malerin Louise Seidler und Gegenstand des Gedichts "An Sylvie von Ziegesar" von Johann Wolfgang von Goethe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sylvie von Ziegesar kam 1785 als Tochter des Gothaer Geheimrats August Friedrich Carl und der Magdalene Auguste von Ziegesar geb. von Wangenheim auf dem Gut Drackendorf bei Jena zur Welt. Ihr Vater bekleidete im Herzogtum Sachsen-Gotha zahlreiche Ämter, zu denen auch das des Kanzlers gehörte. Er kannte Goethe als Freund der Familie.
In Jena war Sylvie von Ziegesar mit Louise Seidler und Pauline Gotter, der späteren Gattin des Jenaer Professors Friedrich Wilhelm Schelling befreundet. Sylvie Ziegesar hatte vollberechtigt Zugang zu den geistig hochstehenden Kreisen Jenas, das zu jener Zeit schöpferische Geister wie Friedrich Schiller, Johann Gottlieb Fichte, Friedrich Wilhelm Schelling, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, die Brüder Alexander und Wilhelm von Humboldt, die Brüder Friedrich und August Wilhelm Schlegel, Friedrich Tieck, Clemens Brentano, Hans Voß, Heinrich Eberhard Gottlob Paulus, Friedrich Immanuel Niethammer, Zacharias Werner und andere beherbergte. Bereits 1802 lernte Sylvie von Ziegesar im Hause ihres Vaters den damals 53jährigen Goethe kennen.
Im Frühsommer 1808 widmete sich Goethe bei einem Kuraufenthalt in Karlsbad der schönen Sylvie von Ziegesar und ihrer Freundin Pauline Gotter. In dem großen Gedicht "An Sylvie von Ziegesar" begrüßte er sie als "Tochter, Freundin. Liebchen". Noch andere Gedichte und zahlreiche Briefe bezeugten die herzlichen Beziehungen zwischen beiden, die auch nach ihrer Heirat 1814 mit dem Professor und Garnisonsprediger Friedrich August Koethe fortdauerte, der Begründer des Sammelwerks "Zeitgenössische Biographien und Charakteristiken" war. Goethe besuchte sogar das junge Paar in Jena und wurde Pate ihres ersten Kindes. Züge Sylvie von Ziegesars sind in die Gestalt der Ottilie in den "Wahlverwandtschaften" eingegangen.
Am 13. Februar 1858 starb Sylvie Koethe geb. von Ziegesar in Großneuhausen bei Buttstädt. Ihre Grabstätte ist in Großneuhausen noch zu besichtigen. Mit ihr sind in der Grabstätte noch ein Sohn Carl (10.Oktober 1816 – 10.Februar 1853) und eine Tochter Selma (22.April 1815 – 12.Juni 1866) beigesetzt.
Die Autorin Cecily von Ziegesar ist eine Nachfahrin von Sylvie.
Quellen
- Hans Wahl, Anton Kippenberg: Goethe und seine Welt. Insel-Verlag, Leipzig 1932 S.179, 283
- Angaben der Grabstätte in Großneuhausen
Literatur
- Seidler, Louise (hrsg. von Hermann Uhde): "Erinnerungen der Malerin Louise Seidler." Selbstbiographie, Kiepenheuer, Weimar 1970.
- Otto, Hans-Dieter :"Leidenschaft und Irrtum. 44 berühmte Paare und das Ende ihrer Liebe", Area Verlag
- Max Berbig: Ziegesar, August Friedrich Karl Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 160–162. (Hier: Der Vater)
Weblinks
- Briefwechsel zwischen Goethe und von Ziegesar
- Kurzer Abriß über Sylvie von Ziegesar
- Klaus-Gunther Wesseling: Sylvie von Ziegesar. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 298–299.
- Über Sylvie von Ziegesar
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