- Symeon der Neue Theologe
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Der Heilige Symeon der Neue Theologe (* Ende 949 in Galatien; † 12. März 1022 in Kleinasien), auch Symeon der Jüngere oder Symeon der Theologe genannt, war ein Kirchenlehrer, Mystiker und Dichter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Symeon stammte wahrscheinlich aus Galatea, in Paphlagonien am Schwarzen Meer. Er kam 960 nach Konstantinopel, wo er von seinem Onkel Basilios in den Dienst bei Hofe eingeführt wurde. 977 trat er als Novize dem dortigen Studionkloster bei. Bei Simeon dem Älteren erlernte er das Jesusgebet, das sein ganzes geistliches Leben prägte. Kein Jahr später wechselte er zum benachbarten Kloster des Hl. Mamas, wo er im Jahr 980 zum Priester geweiht wurde und von 980 bis 998 dessen Abt wurde. Simeon wurde wegen seiner strengen Lebensweise und theologischen Aussagen von seinen Mitbrüdern angefeindet und musste nach einer Revolte im Jahr 1005 sein Amt niederlegen. Daraufhin lebte er als Einsiedler in der Nähe des Klosters.
Seit etwa 970 sah Simeon das sogenannte Taborlicht. Er führte seine Gottesschau, die an sich jedermann in diesem Leben möglich sei, im Gegensatz zu den Vertretern des Hesychasmus allein auf die Gnade Gottes zurück. Seine Visionen schrieb er in 58 Hymnen nieder.
Werk und Bedeutung
Symeon der Neue Theologe gilt als bekannter christlicher Mystiker der orthodoxen Kirche und ist bislang erst der Dritte, zusammen mit dem Evangelisten Johannes und Gregor von Nazianz, welcher den Beinamen „der Theologe“ erhielt. Von ihm sind 334 Katechesen und 225 Aphorismen erhalten. Bekannte Werke sind seine Katechesen und divini amores.
Liturgisches Gedenken
Symeon der Neue Theologe gilt sowohl in der Katholischen Kirche als auch in der Orthodoxie als Heiliger. Sein Gedenktag ist in der römisch-katholischen Liturgie wie in der Orthodoxie der 12. März. Er ist jedoch im katholischen Bereich wenig bekannt und wird daher auch kaum verehrt. In den orthodoxen Kirchen ist Symeon der Neue Theologe dagegen ein sehr bekannter Heiliger.
Schriften (Auswahl)
- Licht vom Licht. Hymnen, 2. Auflage, München 1951, Kösel, übersetzt von Kilian Kirchhoff
- Aus den Liebesgesängen an Gott, Neu-Isenburg 1980, Edition Tiessen
- Hymnen. Prolegomena, kritischer Text, Indices besorgt von Athanasios Kambylis. de Gruyter, Berlin, New York 1976 (Supplementa Byzantina, Bd. 3; zugleich Habilitationsschrift Hamburg 1969), ISBN 3-11-004888-4
Literatur
- Hilarion Alfeyev: St Symeon the New Theologian and Orthodox Tradition, Oxford 2000, Oxford University Press, ISBN 0-19-827009-7
- Pablo Argárate: Feuer auf die Erde. Der Heilige Geist bei Symeon dem Neuen Theologen, Bonn 2007, Verlag Borengässer, ISBN 978-3-923946-72-3
- H. J. M. Turner: St. Symeon. The new theologian and spiritual fatherhood, Leiden/New York/København/Köln 1990, Verlag Brill, ISBN 90-04-09166-1
Weblinks
Commons: Symeon der Neue Theologe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Symeon der Neue Theologe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Symeon der Neue Theologe. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
- Artikel bei Glaubenszeugen.de
- Eintrag über Symeon der Neue Theologe im Ökumenischen Heiligenlexikon (fehlerhaft)
- Kurzbiografie der Vereinigung Stravropegic and Synid Monastery of St. Symeon the New Theologian (englisch)
- Artikel bei Orthodoxwiki (englisch)
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