- Kilian Kirchhoff
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Pater Kilian Kirchhoff OFM (Taufname Josef Kirchhoff; * 18. Dezember 1892 in Rönkhausen; † 24. April 1944 in Brandenburg-Görden) war ein katholischer Priester, Übersetzer und Dissident. Er wurde wegen „staatszersetzender“ Äußerungen hingerichtet.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Am 19. April 1914 wurde Kirchhoff in den Franziskanerorden aufgenommen und erhielt den Ordensnamen Frater Kilian. Im Paderborner Dom wurde er am 1. April 1922 zusammen mit dem späteren Erzbischof Lorenz Jaeger zum Priester geweiht. Er machte sich durch seine Übersetzungen ostkirchlicher Hymnen aus dem Griechischen einen Namen. Titel und Anregung zu seinem vierbändigen Werk Die Ostkirche betet stammten von seinem Freund, dem Mönch Vassily Krivoschein vom Berg Athos. Elpidius Markötter arbeitete an den Übersetzungen für dieses Werk mit.[1]
Am 21. Oktober 1943 wurde Kirchhoff wegen regimekritischer Äußerungen von der Gestapo verhaftet. Byzantinologen und der Paderborner Erzbischof Lorenz Jaeger traten für ihn ein. Roland Freisler verurteilte ihn am 7. März 1944 vor dem Volksgerichtshof in Berlin zum Tode. Nachdem ein eigenes Gnadengesuch und das des Apostolischen Nuntius Cesare Orsenigo abgelehnt worden waren, wurde das Urteil am 24. April 1944 durch Enthaupten vollstreckt. Die Urne mit seiner Asche wurde am 1. April 1950 in der Gruft des Franziskanerklosters Werl auf dem Parkfriedhof Werl bestattet.
Werke
- Licht vom Licht: Hymnen / Symeon der Neue Theologe
- Die Ostkirche betet (1934–1937, vier Bände)
- Der Osterjubel der Ostkirche (zwei Bände)
- Hymnen der Ostkirche (drei Bände)
Ehrungen
Nach Kirchhoff sind Straßen in Oerlinghausen, Rietberg (jeweils Kilian-Kirchhoff-Straße), Plettenberg (Kilian-Kirchhoff-Damm) und Rönkhausen (Kilianstraße) benannt.
Literatur
- Ottokar Mund: Kilian Kirchhoff: Glaubenszeuge, Brückenbauer zwischen Ost und West. 2. Auflage. Dietrich-Coelde-Verlag, Werl 1983, ISBN 3-87163-142-6.
- Ottokar Mund: „Zeuge des Glaubens und Arbeiter der Versöhnung des Ostens und Westens“: Zum 50. Todestag von P. Kilian Kirchhoff OFM. In: Sauerland: Zeitschrift des Sauerländer Heimatbundes. Nr. 1, 1994, ISSN 0177-8110, S. 18–20 (mit Fotos, online).
Weblinks
- Literatur von und über Kilian Kirchhoff im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Alfred Setz: Pater Kilian Kirchhoff: Blutzeuge unter Nationalsozialistischer Gewaltherrschaft geboren am 18. Dezember 1892 in Rönkhausen. In: Dorfchronik Rönkhausen. 18. Mai 2005, abgerufen am 6. Juli 2011.
- Johannes Madey, Ottokar Mund: Kirchhoff, Kilian. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 1518–1519.
- Kilian Kirchhoff. Abgerufen am 6. Juli 2011 (mit Foto).
Einzelnachweise
- ↑ Ottokar Mund: Markötter, Josef P. Elpidius. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 844–845.
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