- Südaserbaidschan
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Aserbaidschan (persisch آذربايجان Āzārbāyjān) ist eine Region im Nordwesten des Iran und entspricht der historischen, in antiken und mittelalterlichen Quellen beschriebenen Region Aserbaidschan. Sie ist verwaltungsmäßig geteilt in:
Eine andere oft benutzte, jedoch inoffizielle Bezeichnung für die Region ist Südaserbaidschan (aserbaidschanisch گوني آذربايجان Güney Azäerbaycan), die vor allem unter aserbaidschanischen Nationalisten sehr beliebt ist. Der Begriff wird als irreführend kritisiert, weil der heutige Staat Aserbaidschan („Nordaserbaidschan“) historisch betrachtet nicht zur Region Aserbaidschan gehört, sondern zur Region Aran, und diesen Namen erst im 19. Jahrhundert durch die russischen Besatzer erhalten hat. Um diesen Begriff zu vermeiden, benutzt man daher auch die neutraleren Bezeichnungen Persisch- bzw. Iranisch-Aserbaidschan.
Die Region wird dennoch unter dem Namen Südaserbaidschan (engl. South Azerbaijan) auf der Homepage der UNPO geführt – eine nichtstaatliche, internationale Organisation politisch nicht-repräsentierter Völker. In der Organisation wird Aserbaidschan von der Southern Azerbaijan National Awakening Movement (SANAM) vertreten.[1] Von den Vereinten Nationen oder anderen staatlichen beziehungsweise internationalen Organisationen ist der Name nicht anerkannt.
Inhaltsverzeichnis
Fläche und Bevölkerung
Die Landschaft Aserbaidschan als solche ist ein sehr altes Kulturland, in dem sich persische, armenische, arabische und türkische Einflüsse begegnen.
Aserbaidschan im engeren Sinne umfasst heute etwa 105 000 km² und 7,63 Millionen Menschen, von denen der überwiegende Teil turksprachige Aserbaidschaner sind. Zusammen mit den Bevölkerungsanteilen der Aseri in anderen Provinzen des Iran werden insgesamt etwa 17 Millionen Menschen dieser Bevölkerungsgruppe zugerechnet.
Aserbaidschan gilt als eine der reichsten Regionen des Iran. In ihm liegt die große Teppichindustrie des Landes mit den berühmtesten Knüpfereien.
Verbreitung der aserbaidschanischen Volksgruppe und der Iran
Hauptartikel: Geschichte Aserbaidschans
Der Iran ist viereinhalb mal groß wie Deutschland und ein multiethnisches Land mit verschiedenen Völkern. Die größte Minderheit unter den 69 Millionen Iranern, von denen lediglich knapp mehr als die Hälfte Perser sind, stellen dabei die Aseri-Türken dar, die sich in folgende miteinander sprachlich eng verwandte Hauptgruppen unterteilen: Aserbaidschaner, Kaschgai, Afschar und einige andere Turkstämme in Chorasan. Dem iranischen Innenministerium nach sind 20% der iranischen Bevölkerung Aserbaidschanische Türken. Die tatsächliche Zahl dürfte jedoch höher liegen. Man schätzt die Zahl der Türken im Iran auf über 17 Millionen, demnach ca. 24% [2]. Andere Quellen nennen - je nach politischer Ausrichtung - auch geringere oder höhere Zahlen.
Die Aserbaidschaner (auch Azeris, Aseris, Azaris) sind ein Turkvolk, welches vorwiegend im Staat Aserbaidschan und im Iran lebt. Aserbaidschanisch ist ein Dialekt des Oghuz-Türkischen, das auch in der Türkei gesprochen wird. Die Aserbaidschaner verstehen sich aufgrund ihrer Sprache, Kultur, und Geschichte als ethnische Türken und nennen sich „Azärbaycan Türkleri“. Im Gegensatz zu anderen Turkvölkern gehören die Aserbaidschaner jedoch in überwiegender Mehrheit der schiitischen und nicht der sunnitischen Glaubensrichtung an. Im Iran oder auch in anderen Ländern werden sie nicht Aserbaidschaner genannt, sondern als Türken bezeichnet. Des Weiteren ist vielen Aserbaidschan nur unter dem Land im Südkaukasus bekannt, jedoch leben die meisten Aserbaidschaner in Āzarbāydschān, im Nord-Westen des Landes in den Provinzen Westaserbaidschan (Hauptstadt Urmia), Ostaserbaidschan (Hauptstadt Täbris) und Ardebil sowie zum Teil auch in Hamadan, Zandschan und Kazwin. Auch das derzeitige geistliche Staatsoberhaupt des Iran, Ayatollah Chamenei, ist Aserbaidschaner.
Irans Problem mit der aserbaidschanischen Volksgruppe besteht vor allem darin, dass sich die Sprecher des Südaserbaidschanischen oftmals zu einem anderen türkischen Volkstum bekennen: Hauptsächlich wird von ihnen das „turkomanische“ Volkstum angegeben.
Das hat aber dadurch seine Berechtigung, da diese Volksgruppen mehrheitlich im Zentraliran und an den Grenzen zu Turkmenistan siedeln und dadurch die Verbindung mit dem kaukasischen Stammland verloren haben. Die Aserbaidschaner Irans sind heute überwiegend oghusischer Herkunft und man geht von einer Bevölkerungsanzahl von ca. 16 Millionen Menschen oder einen Anteil von 24% der iranischen Gesamtbevölkerung aus. Dabei sind die Afshari, die Shahsavani, die Baharlu, die Aynallu, die Nafar, die Qajar, die Qaragozlu, und die Moqaddam und Pishagchi bereits mit beinhaltet. Diese Volksstämme zählen sich, obschon sie eine Abart des Aserbaidschanischen sprechen, stets zur Volksgruppe der Turkomanen.
siehe auch
Quellenangaben
- ↑ Homepage der UNPO: Southern Azerbaijan: Admitted to UNPO- 2007-02-09[1]
- ↑ CIA World Factbook
Weblinks
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