Geschichte Aserbaidschans (Iran)

Geschichte Aserbaidschans (Iran)

Inhaltsverzeichnis

Die Geschichte bis zum Mongoleneinfall

Aserbaidschan teilt seit dem 19. Jahrhundert den Namen mit der heutigen Kaukasusrepublik Aserbaidschan, welche noch bis Ende des 19. Jh. Aran genannt wurde. Beide Länder wurden aber seit dem Mittelalter mehrheitlich von derselben turksprachigen Bevölkerung bewohnt.

Atropatene und seine Nachbarstaaten im 2. Jahrhundert v. Chr.

Es gehörte einst zum Reich der Meder und dann zum Perserreich. Der Name Āzārbāyjān ist die neupersisch- arabische Form des mittelpersischen Aturpatakan, was "Herr des ewigen Feuers" bedeutet. Dieser Name geht wahrscheinlich auf den antiken persischen Feldherren zurück, den die Griechen Atropates nannten, dem das Gebiet einst unterstand und dem es gelang, das Land in den Diadochenkriegen unabhängig zu machen. Auch die Griechen nannten das lange Zeit selbstständige Land nach ihm (Media) Atropatene.

In der Zeit der Parther wurde das Land wieder stärker an die Zentralmacht gebunden und wurde, obwohl formal weiterhin Königreich, eher zur Provinz. Nach Angaben von Plutarch und anderen römischen Autoren wurde das Land damals sehr stark von der zoroastrischen Priesterschicht der Mager bewohnt, die hier wohl wichtige Zentren hatten. So konnte archäologisch ermittelt werden, dass der Ort Takht-i Suleiman mit dem mehrfach in den Quellen erwähnten Mager- Zentrum Shiz identisch ist, sein Feueraltar ist mit der heiligen Flamme des Zoroastrismus Atur Gushnasp identisch, die noch in der Zeit der Sassaniden eines der sieben zentralen Reichsfeuer war. Aus sassanidischer Zeit ist auch bekannt, dass die Iraner damals Aserbaidshan und wahrscheinlich auch Aran (lat. Albania) mit dem im heiligen Epos der Zoroastrier, der Avesta erwähnten Airyana vaego (Erstes Land der Iraner), der mythischen Urheimat der Iraner (fälschlich) gleich setzten. Im 6. Jh. wurde das schon christianisierte Albania unter Druck zum Zoroastrismus zurück geführt. Nur im gebirgigen Westen Arans und Aserbaidschans behauptete sich die Dominanz des Christentums. Nach Meinung mehrerer maßgeblicher Iranisten (u.a. Mary Boyce) war die Region wohl eher ein Zentrum der abweichenden zoroastrischen Strömung des Zurvanismus.

Das Schloss des Babak, auch als "die Unsterbliche Burg" bezeichnet, war das Zentrum der Khurramiten- Bewegung unter Babak Khorramdin

Nach der arabisch- islamischen Eroberung im 7. Jh. erlebte der Zoroastrismus in der Region schnellen Niedergang. Bis zum 9./ 10. Jh. waren die zoroastrischen Gebiete mehrheitlich islamisiert. Diese schnelle Islamisierung verlief aber nicht ohne Widerstände. Anfang des 9. Jh. war Aserbaidschan Zentrum der religiösen Aufstandsbewegung der Churramiten gegen das Kalifat, die sich unter ihrem Führer Babak Khorramdin über weite Teile des Iran ausbreitete. In ihrer Religion vermischten sich Elemente des Zoroastrismus, der Mazdakiten mit schiitischen Vorstellungen (der ermordete Abu Muslim wurde zum verborgenen Erlöser, zum Mahdi erklärt). Auch der gegen Babak mit Hilfe türkische Milizen erfolgreiche General Afschin, der auch aus der Region stammte, wurde später vom Kalifen unter dem (wohl falschen) Vorwurf der Rekonversion zum Zoroastrismus lebenslänglich eingekerkert. Spätestens seit dem 5. Jh. sind einzelne türkische Stämme in der Region nachweisbar.

Im Jahr 1030 zogen die Armeen der turkmenischen Stammesverbände der Seldschuken und später andere Stämme der Oghusen auf ihrem Wege nach Kleinasien durch Aserbaidschan, das zu diesem Zeitpunkt noch überwiegend iranisch war. Diese Türken gründeten verschiedene Herrschaftshäuser, die nur formal dem Abbasiden unterstanden. Dadurch wurde die Region allmählich turksprachig. Reste der alten iranischsprachigen Bevölkerung bilden wohl die Talyschen und die in den Norden Arans geflüchteten einst zoroastrischen, heute muslimischen Taten und die "tatischsprachigen/ tatischen" Bergjuden.

Die Geschichte bis zu Timur-i Lenk

Ghazan Ilchans Konversion zum Islam im Geschichtsbuch des Raschid ad-Din, ein Beispiel der Buchkunst der Mongolenzeit

In den Jahren zwischen 1220 und 1223 fanden die ersten Einfälle der Mongolen Subutais in Aserbaidschan statt, und im Jahre 1243 eroberte der Mongolenführer Baidschu diese Gebiete. Um das Jahr 1256 errichtete der mongolische Feldherr Chülegü Khan das mächtige Ilchanat. Bis zum Jahre 1258 war ganz Persien und das Kalifat von Bagdad erobert und Aserbaidschan bildete den Kern dieses mongolischen Teilreiches. Aserbaidschan erlebte eine Blüte der Architektur und Buchkunst.

Unter Chülegüs Urenkel Ghazan Ilchan (1295-1304) brach die Oberschicht mit den alten Traditionen: Sie lösten sich endgültig aus dem mongolischen Gesamtreich, entsagten dem Buddhismus und dem Christentum und übernahmen den sunnitischen Islam als neue Religion.

Mit dem Tode des letzten direkten Nachkommens Chülegüs, Abu-Said Ilchan, begann im Jahre 1335 der Verfall des Ilchanreiches. Die Herrschaft ging auf verschiedene Nebenlinien über, unter denen das Reich bis zum Jahre 1390 unterging.

Auf dem Gebiet des heutigen Aserbaidschan traten zwei turkmenische Stammesförderationen hervor, die aus verschiedenen türkischen Stammessplittern gebildet wurden und das Land entscheidend beeinflussen sollten: Die Schwarzen Hammel und die Weißen Hammel.

Beide Stammesgebiete gehörten später zum Reich des Timur-i Leng. Timur unterwarf 1402 das Gebiet des heutigen Aserbaidschan. Er hatte den Traum, das Reich Dschingis Khans zu erneuern. Doch mit seinem Tode im Jahre 1405 brach dieses Gewaltreich schnell auseinander und das Ilchanat wurde von den Erben Chülegüs (kurzfristig) erneuert. Da dieses Reich nie wieder zu seiner einstigen Größe zurückfand, ging die Zeit der mongolischen Ilchane im Jahre 1498 endgültig zu Ende und verschiedene Khanate und Sultanate traten an dessen Stelle.

Die Geschichte bis zum frühen 20. Jahrhundert

Die Safawiyya und die Schiiten

Ein Perser namens Safi ud-Din war der Gründer des wohl zunächst auf sunnitischer Grundlage beruhenden Sufi-Ordens (Tariqa) der Safawiyya und wurde zum Stammvater der bedeutenden Safawiden-Dynastie, die im Iran bis zum Jahre 1736 herrschen sollte. Eng verbunden mit der Dynastie der Safawiden war ebenfalls der Orden der kurdischen Zahediyeh, aus dem die spätere Safawiyya hervorging, sowie die sogenannten Kizilbasch, eine - zum Teil radikale - schiitische Gruppierung in Anatolien und Ostiran.

Ismail I. Safawi (in weiß) besiegt Abol Cheir Chan. Persische Miniatur

Ismail Safawi gelang es schließlich, mit Hilfe der Kizilbasch Transkaukasien und das Reich der Schwarzen Hammel zu erobern. Täbris wurde nun zur Hauptstadt des neuen persischen Reiches.

Ab dem Jahre 1501 an nannte sich Ismail Schah-in Schah, eine Anspielung auf die antiken Perserreiche, und behauptete ebenfalls, sowohl ein Nachkomme Prophet Muhammads als auch der persischen Sassaniden zu sein. Die Militärmacht der Safawiden blieb aber fest in turkomanischer Hand. Die Kizilbasch bildeten weiterhin die Militäraristrokratie des Reiches.

Schah Tahmasp I.

Im selben Jahr 1501 zwang Ismail I. nach Eroberung von Täbris bei Androhung der Todesstrafe alle sunnitischen Bewohner zur Annahme des zwölfer- schiitischen Islam der Imamiten und weitete diese Politik auf ganz Aserbaidshan aus, dass so zur fast vollständig zwölfer- schiitischen Region wurde. In den folgenden Jahren weitete Ismail diese Missionierungspolitik auf sämtliche iranische Städte und schließlich ganz Persien aus. Noch Ismail, vor allem aber sein Nachfolger Tahmasp I. wandte diese Politik auch gegen konkurrierende schiitische Gruppierungen, gegen die traditionell im Nordiran zahlreichen und heute fast vollständig verschwundenen Zaiditen und gegen die in zahlreiche Bewegungen zersplitterten, aber einst weit verbreiteten Ismailiten und auch gegen die Anhänger des damals populären mystischen Sufismus. Sämtliche Sufi- Orden bis auf den eigenen Orden der Safawiyya und bis auf den Nimatullah- Orden wurden verboten, ihre Scheichs und Anhänger verfolgt, ihre Mausoleen und Kultstätten geschleift. Zeitweilig war der Imamismus einzig erlaubte Religion im Reich, georgisch- und armenisch- christliche Adlige konvertierten (oft nur zum Schein) zum zwölfer- schiitischen Islam und die zoroastrische Minderheiten schrumpfte auf wenige Prozent der Bevölkerung. Diese Politik der ersten beiden Safawiden machte aus dem vorher religiös vielfältigen Iran und Aserbaidschan ein zu über 90% der Bevölkerung zwölfer- schiitisches/imamitisches Land. Sufis und Sunniten könnten sich nur in Randgebieten (z.B. das sunnitische Schirwan) behaupten. Zahlreiche Emigrationen von Sunniten, Sufis und Ismailiten in die Nachbarländer sind überliefert. Im Gegenzug immigrierten zahlreiche zwölfer- schiitische Geistliche und Gläubige aus dem Irak und aus Bahrain nach Persien und verbreiteten ihre Religion. Durch zahlreiche Landschenkungen (waqf) und staatliche finanzielle Zuwendungen wurde der zwölfer- schiitische Klerus eine privilegierte und organisierte dritte Macht im Staat (neben den stark heterodox- schiitischen Safawiyya- Sufis und Kizilbaschen). Aserbaidschan ist bis heute eine seiner Hochburgen.

Die schiitische Einflussnahme auf den zentralasiatischen Islam wurde jedoch vorerst vom damaligen Usbeken-Khan Muhammed Schaibani, einem Verwandten der alten Tschagatai-Herrscher bekämpft. Dieser hatte in Zentralasien die Nachfolge der Timuriden angetreten und gerade sein eigenes Herrscherhaus begründet: Die Schaibaniden-Dynastie. Der religiöse Einfluss der Safawiden auf dem Gebiet des Osmanischen Reiches wurde durch den Massenmord Selims I. an den anatolischen Kızılbaş gewaltsam verhindert, nachdem Ismail I. schon bei Tschaldiran von den Osmanen vernichtend geschlagen worden war.

Geschichte vom Ende der Safawiden bis zum 1. Weltkrieg

Nach dem Ende der Safawiden versuchte Nadir Schah Regionen zwischen Ostanatolien, dem Indus, dem Kaukasus und Mesopotamien zu erobern. Sein Reich zerfiel nach seinem Tod aber schnell und nach dem kurzen Zwischenspiel der Zand- Herrscher behaupteten sich im persischen Bürgerkrieg die Kadscharen- Dynastie. Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts zerfiel deren Macht aber und es bildeten sich zahlreiche Khanate, im Norden Schemacha, Quba, Baku, Karabagh, Nachitschewan u.a., im Süden Mucha, Urmia u.a.

Ab 1813 musste Persien als Folge der russisch-persischen Grenzkriege im Kaukasus die ehemalige persischen Provinzen Aran und Schirwan an die siegreichen Russen abtreten. Nachdem auch osmanische Gebiete in der Region an die Russen fielen, kam es zu massiven Umsiedlungen von Armeniern - vor allem aus dem osmanischen Reich und aus Arrân - in christlich-russisch besetzen Gebiete der ehemaligen persischen Provinz Armenien, sowie der turksprachigen Aserbaidschaner aus Armenien und anderen Gebieten in die nun von Russen besetze Provinz Arran. Somit waren die Aserbaidschaner als Volk zwischen zwei Staaten - Russland und Persien - geteilt. Um russische Gebietsansprüche gegen Persien zu erweitern, wurde die Provinz Arran (unter massiven Protesten Persiens) ebenfalls in Aserbaidschan umbenannt, während der südliche Teil, das historische Aserbaidschan, weiterhin persisch blieb. Das nördliche (von Russland annektierte) Gebiet, die ehemalige Provinz Arran, bildet heute den souveränen Staat Aserbaidschan. Die südlichen Gebiete, das historische Aserbaidschan, ist heute in 3 iranische Provinzen aufgeteilt (siehe: Aserbaidschan (Iran)).

In der Persischen Konstitutionellen Revolution 1905- 1911 war die aserbaidschanische Hauptstadt Täbris 1908 Zentrum des Widerstandes gegen angreifende Truppen der Kadscharen nach der Verhaftung der Parlamentsabgeordneten in Teheran. Unter Bagher Khan und Sattar Khan wurden die Truppen des Schahs besiegt und die Konstitutionelle Bewegung eroberte Teheran zurück, was zum Sturz Mohammed Ali Schahs 1909 führte.

Die Geschichte bis heute

Nach dem Zusammenbruch des Russischen Kaiserreiches (1917) und der Unabhängigkeit der jetzt Demokratische Republik Aserbaidschan genannten Republik wurde eine Vereinigung mit der iranischen Provinz Aserbaidschan angestrebt. Dieses aserbaidschanisch- nationalistische Ziel einer Vereinigung des alten Aran und des alten Aserbaidshan zu einem Groß- Aserbaidschan vertrat besonders ab 1911 die Partei Musawat. Sie wurde 1945/46 von der Sowjetunion mit expansionistischen Zielen zeitweilig wieder aufgenommen und wurde noch einmal 1989/90 populär. In der Bevölkerung Iranisch- Aserbaidschans hatte sie aber nie viele Anhänger.

Formal wurde 1918 auch im destabilisierten iranischen Aserbaidschan (seit 1905 von russischen Besatzungstruppen besetzt, die sich 1917 auflösten) die Unabhängigkeit von Persien und der Beitritt zur „Republik Groß-Aserbaidschan“ (Büyük Azärbaycan Cumhuriyäti) erklärt. Das Ziel war anfangs der Zusammenschluss mit der benachbarten Türkei. Regierungspartei war der großaserbaidschanische, z.T. aber auch panturkistische und muslimisch- modernistische Musawat, eine große Oppositionspartei war die großtürkische Ittihad ve Terakki (Einheit und Fortschritt), ein lokaler Ableger der damaligen osmanischen Regierungspartei der Jungtürken.

Um Aserbaidschan vor Rückeroberungen der Russen und der Perser zu schützen, wurde von der aserbaidschanischen Volksvertretung beschlossen, fremde Truppen ins Land zu lassen: In Nordaserbaidschan marschierte - zum Teil unter dem Jubel der Bevölkerung - die Kaukasusarmee Enver Paschas ein, während die iranischen Gebiete unter die Kontrolle der Briten geriet, die nun als Statthalter des persischen Schahs anzusehen waren und großaserbaischanische Pläne bremsten.

1920 erfolgte die Auflösung der Republik Aserbaidschan nach der Eroberung durch die Rote Armee im Norden und die Machtverhältnisse von 1828 wurden wiederhergestellt. Im selben Jahr versuchte Scheich Mohammed Khiabani kurzfristig die iranische Provinz Aserbaidschan mit Hilfe der Roten Armee unabhängig zu halten. Parallel zur Iranischen Sowjetrepublik in Gilan rief Khiabani den Staat Azadistan (Land der Freien) in Iranisch- Aserbaidschan aus, der allerdings nur sechs Monate später wieder unterging.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Aserbaidschan beeinflusst von der Politik des Reza Khan Pahlavi. Reza Khan kam aus einfachen Verhältnissen und wurde einer der jüngsten Kosakenhetmane der vom Russischen Kaiserreich aufgebauten persischen Elitekavallerie der persischen Kosaken und wurde in den Rang eines Brigadegenerals der regulären Armee erhoben. Im Jahre 1921 nahm er an einem Staatsstreich teil, und das turkmenisch-kadscharische Herrscherhaus Persiens ernannte ihn zum Kriegsminister. 1923 wurde Reza Shâh zum Ministerpräsidenten Persiens ernannt und nahm den persischen Titel Pahlavi („der Ruhmreiche“) an. In dieser Eigenschaft setzte er im Jahre 1925 den letzten Kadscharen-Schah des Landes, Ahmed Schah, ab und bestieg als Reza Khan Pahlavi Schah-in Schah den Pfauenthron. Damit begründete er die Pahlavi- Dynastie, die im Iran bis zur islamischen Revolution des Jahres 1979 herrschte.

Im allgemeinen galt der neue Schah als Reformer und er suchte den engen Schulterschluss mit Atatürk. Nach dessen Vorbild begann er, den Iran für den Westen zu öffnen. Doch im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges, er bezog nun offen Stellung gegen die alliierten Westmächte, musste er im Jahre 1941 auf Druck der USA zugunsten seines Sohnes Mohammed Reza Schah Pahlavi abdanken. Dieser krönte sich selbst zum Schah und wurde zum letzten Herrscher Irans. 1946 proklamierten die Aserbaidschaner wie die Kurden unter dem Schutz der 1941 im Nordiran einmarschierten Roten Armee einen eigenen Staat. Die Aserbaidschanische Volksregierung ging ebenfalls wie die in Mahabad ausgerufene Autonome Republik Kurdistan 1946 wieder unter, nachdem die UdSSR sich wieder zurückgezogen hatte. Diese Ereignisse werden als Irankrise bezeichnet.

Allameh Tabatabai
Ali Chamene'i

Mit dem Sturz des Schahs wurde auch in Āzarbāydschān - mit der Unterstützung der aserbaidschanischen Bevölkerung - das Islamische Recht eingeführt. Bis heute bilden aserbaidschanische Geistliche, unter anderen der jetzige politisch konservative iranische Staatspräsident Seyyed Alī Chāmene'ī, dessen Vater Aserbaidschaner war, einen Teil der Islamischen Republik. Ein weiterer bekannter Ajatollah aus Aserbaidschan war der schiitische Religionsgelehrte und persische Philosoph und Religionswissenschaftler Allameh Said Mohammed Hossein Tabatabai, der als humanistisch eingestellt galt und sich nicht an der islamischen Revolution im Iran beteiligte.

Mit dem Zerfall der UdSSR forderten 1989 tausende Aserbaidschaner (westliche Medien berichteten von rund 20.000 Teilnehmern) auf beiden Seiten der Grenzen die Wiedervereinigung beider Landesteile. Gemessen an der Gesamtbevölkerung der Aserbaidschaner war das jedoch nur eine kleine Minderheit, was auch ein Grund war, warum die Vereinigung nicht gelang.

Literatur

  • Emanuel Sarkisyanz: Geschichte der orientalischen Völker Russlands bis 1917. München 1961.
  • Werner Zürrer: Kaukasien 1918- 1921. Der Kampfer der Großmächte um eine Landbrücke zwischen Schwarzem Meer und Kaspischem Meer. Düsseldorf 1978.
  • Werner Zürrer: Persien zwischen England und Rußland 1918-1925. Großmachteinflüsse und nationaler Wiederaufstieg am Beispiel des Iran, Bern-Frankfurt-Las Vegas 1978. In: Die Welt des Islams 22 (1982)
  • Xavier de Planhol; Klaus Schippmann; Clifford Edmund Bosworth u.a. Azerbaijan in Encyclopaedia Iranica
  • Rudi Matthee: Safavid Dynasty in: Encyclopaedia Iranica

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