TK Grün-Weiss Mannheim

TK Grün-Weiss Mannheim
TK Grün-Weiss Mannheim
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Voller Name: Tennisklub Grün-Weiss Mannheim e.V.
Ort: Mannheim
Vereinsfarben: Grün-Weiss
Gründungsdatum: 14. Juli 1900
Anlage: Am Neckarplatt
18 Freiplätze
3 Hallenplätze
Fassungsvermögen: Center Court: 3600 Plätze
Court 1: 1200 Plätze
Court10: 1200 Plätze
Präsident: Jörg Kaufmann
Mitgliederzahl: 950 Stand: September 2011
Teamchef: Gerald Marzenell
Spielklasse 1.Herren: 1. Tennis Bundesliga
Saison 2011
Spielklasse 1.Damen: Regionalliga Süd-West
Saison 2011
Homepage: www.gruen-weiss-mannheim.de

Der Tennisklub Grün-Weiss Mannheim ist ein Tennisverein in Mannheim.

Der Tennisklub Grün-Weiss Mannheim entstand aus der Fusion der beiden Traditionsvereine Lawn-Tennisklub Mannheim (am Friedrichsring, gegründet 1900) und des Tennis- und Turnierklubs Grün-Weiss Mannheim (am Neckarplatt, gegründet 1928). Im Jahr 2000 konnte daher das 100-jährige Jubiläum gefeiert werden.

Heute ist der TK Grün-Weiss Mannheim mit 950 Mitgliedern der größte Tennisverein in Baden und einer der führenden Tennisclubs in Deutschland. Momentan sind vier Seniorenmannschaften in den höchsten deutschen Spielklassen vertreten. 46 Teams nehmen an den Verbandsspielen teil – in nahezu allen Altersklassen: von den Bambinis bis zu den Senioren. Die Förderung der Jugend ist ein besonderer Schwerpunkt der Vereinsarbeit: In der Saison 2011 nehmen 18 Jugendmannschaften mit über 180 Kindern am Spielbetrieb des Badischen Tennisverbandes teil. Auf über 50.000 Quadratmetern stehen 18 Sandplätze, drei Hallenplätze, ein Freischwimmbad, ein Klubhaus mit Gastronomie und Geschäftsstelle, sowie Grünflächen zur Verfügung.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1900-1919

Im Frühjahr des Jahres 1900 erscheint in einer Mannheimer Zeitung eine Anzeige. Gesucht werden auf diesem Weg „Damen und Herren mit großem Unternehmungsgeist zur Gründung des ersten Mannheimer Tennisvereins“. Man ist sich aber mit allen anderen in dem Wunsch einig, in Gemeinschaft und im großen Rahmen dem weißen Sport zu betreiben. So wird am 14. Juli 1900 der Lawn-Tennis Klub Mannheim gegründet, dessen erste Spielstätte sich am Friedrichsring befindet, wo heute das Nationaltheater steht. Der Jahresbeitrag wird auf zwanzig Mark festgelegt.

Da manche LTK-Mitglieder schon früh die enge Verbindung zwischen Tennis und Hockey pflegen, wird 1905 auf den Rennwiesen das erste Spiel mit dem Krummstock gemacht und 1907 der Mannheimer Hockey Club gegründet, der im Jahre 1915 auf dem Gelände des Lawn-Tennis-Klubs ein Spielfeld erhält.

1920-1932

Anfang der zwanziger Jahre reift der LTK gemeinsam mit Berlin zu einer der ersten Adresse im damaligen Tennis. Bereits 1921 erreichte das Herren-Team die Vorschlussrunde bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft, muss sich dann aber dem Leipziger Sportclub geschlagen geben. Ein Jahr später, 1922, gewinnt der LTK Mannheim im Endspiel gegen den LTC Düsseldorf die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft mit 7:2. Zwei Jahre später wird der zweite Platz erreicht; der Klub unterliegt im Finale dem Berliner SC mit 7:2.

1925 legt der LTK das „Lawn“ ab und firmiert fortan als „Tennisklub Mannheim“. 16 Spielfelder, in zwei langen Fluchten angeordnet, darunter zwei Meisterschaftsplätze, erlauben einen geordneten Sportbetrieb. Der Verein zählt inzwischen über 500 Mitglieder.

Am 14. Juli 1928 wird der Tennis- und Turnierklub Grün-Weiss e.V. am Mannheimer Neckarplatt gegründet. Die Anlage umfasst 11 Allwetterplätze, darunter einen tiefgelegenen Meisterschaftsplatz, der etwa 2000 Zuschauern Platz bietet. Zum Tennisklub am Goetheplatz besteht eine freundschaftliche Rivalität. 1936 wird das Gelände um ein Schwimmbad – zum großen Teil aus Spenden finanziert – erweitert.

1933-1946

Die Rassenpolitik der neuen Machtinhaber trifft den Tennisklub 1933 hart. Die Diskriminierung der jüdischen Mitglieder kann nicht verhindert werden. Jede Sportgemeinschaft muss laut Gesetz den Arierparagraphen in die Satzung aufnehmen. Kurz gefasst: Ausschluss aller jüdischen Mitglieder aus den Leitungsgremien und Turniermannschaften. Die Zeit von 1939 bis 1945 fügt dem Mannheimer Tennis insgesamt großen Schaden zu, da zusätzlich zum Ausschluss der jüdischen Mitglieder viele andere dem Krieg zum Opfer fallen.

Obwohl nach Ende des Krieges durch Beschluss der Besatzungsmächte alle Vereine als aufgelöst gelten, lassen sich private Initiativen nicht verbieten. Bereits im Februar 1946 trifft sich eine kleine Schar ehemaliger Mitglieder, um eine eventuelle Neugründung zu besprechen. Die erste Bestandsaufnahme ist jedoch nicht sehr positiv: der alte Tennisklub steht ohne Platz da. Daher weicht man zunächst zu „Blau-Weiss“, dem 1933 auf der Sellweide gegründeten Nachbarn, aus, wo schon 1946 wieder Bälle geschlagen werden konnten.

1946-1959

Klubanlage aus der Vogelperspektive

Für die Weiterentwicklung des Mannheimer Tennis nach dem Krieg ist eine sportliche Fusion vonnöten. Nach Vorgesprächen und „kleinen“ Mitgliederversammlungen im Tennisklub und Grün-Weiss sind beide geneigt, angesichts der besonderen Situation die sportliche Zukunft gemeinsam zu gestalten. Am 24. Juni 1948 beschließen 25 Mitglieder im Restaurant Arkadenhof den Zusammenschluss beider Vereine, um auch auf frühere Traditionen aufzubauen. Man entscheidet sich für den Namen „Tennis- und Turnierklub e.V. Mannheim“. Der Klub zählt 70 Mitglieder; der Jahresbeitrag beträgt 60.- DM.

Im März 1956 wird auf der ordentlichen Mitgliederversammlung beschlossen, dem Verein in Zukunft den Namen „Tennisklub Grün-Weiss Mannheim e.V.“ zu geben, eine Namensverbindung des früheren „Tennis-Klub Mannheim“ am Friedrichsring und dem ehemaligen „Grün-Weiss“. Der Klub zählt bereits über 500 Mitglieder, darunter 200 Jugendliche.

1960-1979

In den Folgejahren geht die sportliche Entwicklung stetig bergauf und schlägt sich in zahlreichen gewonnenen badischen Meisterschaften in unterschiedlichsten Altersklassen nieder. Im Jahr 1965 erreicht die erste Herrenmannschaft auf eigener Anlage sogar einen dritten Platz bei der deutschen Mannschaftsmeisterschaft der Tennisvereine. Vereinssportlich ist zudem das Jahr 1974 ein wichtiges Datum, da die erste Herrenmannschaft in diesem Jahr in die Bundesliga aufsteigt.

Seit1980

Voller Centercourt beim Bundesligaspiel

1983 steht der Deutsche Jugendmeister Boris Becker im Alter von 16 Jahren auf der Meldeliste des Klubs, der Grün-Weiss beim Wiederaufstieg in die Bundesliga und bei der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft ein Jahr später in der Halle unterstützt. Jener Boris Becker erhält 1987 die Ehrenmitgliedschaft im Grün-Weiss und ist in diesem Jahr zudem an Punkt 1 des Klubs gemeldet. Mit Patrik Kühnen und ihm stehen zwei Grün-Weiss-Spieler im Davis Cup-Team, das erstmals 1988 in der deutschen Tennisgeschichte den Silberpokal gewinn – in Göteborg wird Schweden mit 4:1 besiegt.

1993 ist das Jahr, in dem der Titel des deutschen Mannschaftsmeisters nach 1922 zum zweiten Mal in die Quadratestadt geht. Der Favorit und neunfache Sieger in vorhergehenden Finalrunden BW Neuss wird in den beiden Endspielen 5:4 und 5:1 besiegt. Des Weiteren steigt die Mitgliederzahl in diesem Jahr erstmals auf über 1000 an und dem 2. Herren-Team gelingt der Aufstieg in die höchste badischen Spielklasse (Oberliga). Das Bundesligateam nimmt als Vertreter Deutschlands am Europacup der Landesmeister teil und verliert schon in der ersten Runde gegen Toulon. 1996 wird der Klub zum dritten Mal Vereinsmeister in Deutschland. In der Finalrunde wird ETuF Essen vor insgesamt über 8000 Zuschauern 6:3 und 5:1 besiegt. Nach diesem Erfolg beendet Helmut Lüthy nach über 15 Jahren sein Engagement als Trainer der Bundesligamannschaft; Gerald Marzenell übernimmt seine Nachfolge. 1999 gewinnt Grün-Weiss die deutsche Vizemeisterschaft nach einer Finalniederlage gegen Essen und wird zudem von der Stadt Mannheim mit der Auszeichnung „Mannschaft des Jahres 1999“ ausgezeichnet.

Klubhaus und Terrasse

Im Jahr 2000 feiert der Tennisklub unter dem Motto „100 Jahre Tennisklub Grün-Weiss Mannheim e.V. … eine erfolgreiche Geschichte mit Zukunft …“ sein großes Jubiläum. 2002 steigt die Mannschaft erstmals seit 1985 aus der höchsten Spielklasse ab. Ein Jahr später gelingt allerdings mit nahezu unverändertem Kader ungeschlagen der Gruppensieg in der 2. Bundesliga Süd und somit der direkte Wiederaufstieg. Gleichzeitig sorgt auch die 1. Damenmannschaft für ein Novum, da sie ebenso ungeschlagen in die 1. Bundesliga aufsteigt, womit erstmals beide Mannschaften in der höchsten deutschen Spielklasse spielen. Dieser Zustand hält allerdings nicht sehr lange an: Die 1. Damen des Klubs müssen schon in der folgenden Spielzeit 2004 wieder in die 2. Bundesliga absteigen. 2005 gelingt es Grün-Weiss mit einem zum Großteil aus deutschen Spielern bestehendem Team zum vierten Mal und ohne Punktverlust den deutschen Meistertitel an den Neckarplatt zu holen. Dieses Ergebnis können die Spieler von Teamchef Gerald Marzenell im Jahr 2007 wiederholen. Der fünfte Meistertitel steht am Ende einer Saison, in der Grün-Weiss erst am letzten Spieltag den Sprung an die Spitze schafft. Im Jahr 2008 gelingt zwar nicht die Titelverteidigung, dafür sichert sich die Mannschaft letztlich in Erfurt die deutsche Vizemeisterschaft. 2010 gelang es gegen BW Neuss durch Zufall zum sechsten Mal den Meisterpokal nach Mannheim zu holen. 2011 konnte der GW nur den 4. Platz belegen.

Titel und Erfolge

  • Deutscher Mannschaftsmeister: 1922, 1993, 1996, 2005, 2007 und 2010
  • Deutscher Vizemeister: 1924, 1999 und 2008
  • Deutscher Hallenmeister: 1984

Bundesliga

Aushängeschild des Klubs ist die 1. Herrenmannschaft, die im Sommer 2011 bereits ihre 35. Saison in der 1. Bundesliga spielt und somit alleiniger Rekordhalter ist, was die Zugehörigkeitsjahre in der 1. Bundesliga angeht. Über 2.500 Zuschauer besuchen regelmäßig die Heimspiele auf der Anlage am Neckarplatt. Die Mannschaft wird an ihren Spieltagen, an denen vier Einzel und zwei Doppel gespielt werden, von Teamchef Gerald Marzenell und den Trainern Antonio Fernandez und Dirk Dier gecoacht.

Kader Saison 2011
Position Spieler Nat. Geburtsdatum
1 Jürgen Melzer Österreicher 22. Mai 1981
2 Janko Tipsarević Serbe 22. Juni 1984
3 Serhij Stachowskyj Ukrainer 06. Jan. 1986
4 Benjamin Becker Deutscher 16. Juni 1981
5 Denis Gremelmayr Deutscher 16. Aug. 1981
6 Martin Fischer Österreicher 21. Juli 1986
7 Björn Phau Deutscher 04. Okt. 1979
8 August Gensse Franzose 10. Aug. 1983
9 Juan Pablo Brzezicki Argentinier Pole 12. Apr. 1982
10 Simon Stadler Deutscher 20. Juli 1983
11 Stefan Koubek Österreicher 02. Jan. 1977
12 Alexander Peya Österreicher 27. Juni 1980
13 Marc López Spanier 31. Juli 1982
14 Daniel Steinbrenner Deutscher 26. Nov. 1979

Ehemalige Spieler

Bekannte Spieler
Rekordspieler[1]

Einzelnachweise

  1. Roland Bode: Marzenell Rekordspieler. Mannheimer Morgen 30. Juni 2010, Seite 10.

Weblinks


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