- Taubenheim/Spree
-
Taubenheim Gemeinde Sohland an der SpreeKoordinaten: 51° 3′ N, 14° 29′ O51.04388888888914.481944444444Koordinaten: 51° 2′ 38″ N, 14° 28′ 55″ O Eingemeindung: 1. März 1994 Postleitzahl: 02689 Vorwahl: 035936 Taubenheim/Spree (obersorbisch Hołbin) bildet zusammen mit den Dörfern Wehrsdorf und Sohland die Einheitsgemeinde Sohland an der Spree. Es befindet sich in der Oberlausitz im Landkreis Bautzen und besitzt Ortschaftsstatus.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Taubenheim/Spree befindet sich im Oberlausitzer Bergland, an der Grenze zu Nordböhmen (Tschechien).
Geschichte
Taubenheim wurde als Waldhufendorf angelegt und 1345 erstmals urkundlich erwähnt.
1392 wurde die Familie von Raussendorf vom böhmischen König Wenzel IV. – die Oberlausitz gehörte damals als Nebenland zur böhmischen Krone – unter anderem mit den Dörfern Spremberg, Friedersdorf, Taubenheim und Sohland im Gerichtsbezirk von Bautzen belehnt. Am 30. August 1408 wurde der Verkauf des Besitztums an Heinrich von Raussendorf durch König Wenzel bestätigt.
Nachdem Taubenheim im 15./16. Jahrhundert verschiedene Grundherren hatte, bildeten sich vorübergehend im Ort zwei Rittergüter aus, die durch Maria Sidonia von Warnsdorf 1693 wieder vereinigt wurden und von 1730 bis 1846 der Familie von Zezschwitz gehörten.
Ortsnamenformen
1345: Jutta de Tubinheym, 1397: Tubenheym, 1419: Tawbenheym, 1443: Tawbenheim, 1549: Taubenhain, 1791: Taubenhein, 1875: Taubenheim b. Neusalza
Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner[1] 1777 9 besessene Mann,
55 Gärtner, 97 Häusler1834 1614 1871 2214 1890 2416 1910 2523 1925 2452 1939 2446 1946 2999 1950 3225 1964 2692 1990 1982 Wappen
Das Wappen der Gemeinde Taubenheim ist ähnlich wie das Wappen der Gemeinde Sohland erst spät entstanden und stellt somit ein typisches Künstlerwappen dar. Hier gruppieren sich um ein „T“, welches in Manier eines Pfeilers eines Umgebindehauses gestaltet ist, zwei Turteltauben.
Sehenswürdigkeiten
Der Ort Taubenheim ist bekannt für seine Umgebindehäuser sowie für seine 17 Sonnenuhren.[2] Die lutherische Kirche des Ortes ist recht schlicht gehalten, trotzdem besitzt die Ortschaft eine besondere Bedeutung für das Luthertum der Region, war Taubenheim doch einer der ersten Orte, in denen die Reformation Einzug hielt. Bemerkenswert ist hierbei, dass die 1524 errichtete Kirche bereits seit den Anfangsjahren als lutherische Kirche genutzt worden sein soll, möglicherweise gehört sie damit zu den ersten lutherischen Kirchen überhaupt. Dies ist jedoch eher unwahrscheinlich, gilt doch die 1544 geweihte Schlosskapelle zu Torgau als ältester lutherischer Kirchenbau.
Verkehr
Die Ortschaft liegt verkehrsinfrastrukturell etwas peripher, da weder die Bundesstraße 96 direkt durch den Ort führt, noch ein Grenzübergang zur Tschechischen Republik vorhanden ist. Jedoch führt die Eisenbahnlinie Dresden–Zittau durch Taubenheim und hat dort einen Haltepunkt. Zwischen den Stationen Taubenheim (Spree) und Neusalza-Spremberg führt die (deutsche) Bahnstrecke durch Tschechien. Aufgrund der peripheren Lage des Dorfes konnten hier noch keine größeren industriellen Neuansiedlungen verzeichnet werden.
Persönlichkeiten
- Johann Friedrich Gregorius (1697−1761), evangelischer Theologe, 1732−1735 hier Pfarrer
- Christian Gottfried Herbrig (1772−1850), Orgelbauer, hier geboren
- Johann Adolf von Zezschwitz (1779−1845), königlich sächsischer Kriegsminister, hier geboren
- Richard von Schlieben (1848−1908), sächsischer Kultusminister, als Gutsherr hier verstorben
- Hermann Zumpe (1850−1903), Dirigent, verbrachte seine Kindheit hier
- Willi Hennig (1913−1976), Biologe, ging hier zur Schule
- Friedemann Quaß (* 1941), Althistoriker, hier geboren
Quellen
Literatur
- Um Bautzen und Schirgiswalde. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1967 (Werte der deutschen Heimat. Band 12).
Fußnoten
- ↑ Taubenheim/Spree im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- ↑ http://www.sohland.de/start.htm?kult/sonnenuhr/sonnenuhr.htm
Weblinks
Commons: Taubenheim/Spree – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Webseite des Dorfes
- Taubenheim/Spree im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Homepage des Karasekhauses in Taubenheim
Kategorien:- Ort im Landkreis Bautzen
- Ehemalige Gemeinde (Landkreis Bautzen)
- Ort in der Oberlausitz
- Sohland an der Spree
Wikimedia Foundation.