- Tautliner
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Der Tautliner, auch Curtainsider, ist eine Form von Sattelauflieger oder Anhänger-Aufbau mit einer seitlichen Schiebeplane und wird im Güterverkehr mit LKW verwendet.
Inhaltsverzeichnis
Der Begriff
Der Begriff setzt sích zusammen aus den englischen Wörtern taut: angespannt, straff - und liner: im weitesten Sinne: Transportmittel. Die deutsche Bezeichnung lautet Schiebeplanenauflieger, Gardinenplanenauflieger oder Schiebeplanenaufbau. Ursprünglich ist Tautliner ein Markenname vom britischen Nutzfahrzeughersteller Boalloy Industries Ltd. Die Idee, eine solche Schiebeplane zur seitlichen Beladung des Sattelaufliegers einzusetzen, hatte der Engländer Eddie Stobart für seine große Spedition. Die Seitenvorhänge, welche als Schiebeplane an ihrer Unterkante mit Schnallen festgezurrt werden konnten, hatte Derek Lawrence entworfen. Die Firma Boalloy Industries baute diese Art von Sattelauflieger und meldete für diesen Auflieger-Typ im Jahr 1969 unter den Namen Tautliner ein Patent an.[1]Heute wird die Bezeichnung Tautliner jedoch als Gattungsname auch für Schiebeplanenauflieger anderer Hersteller verwendet.
Der Aufbau
Der Sattelauflieger als Tautliner ist nicht mit Bordwänden, sondern mit einer seitlichen sogenannten Gardinenplane (auch Seitenvorhang genannt) oder einer Plane (Spannplane) links und rechts ausgestattet. Diese lässt sich leicht und schnell durch die oberen kleinen Rollen aufschieben bzw. öffnen. Festgezurrt bzw. verspannt wird sie an den Seiten mit kleinen Spanngurten (Spannschnallen) am unteren seitlichen Aufliegerboden, wobei diese mit Hilfe von Haken in eine Schienenkante greifen. Die in die Dachkonstruktion des Sattelaufliegers befestigte Laufschiene ist gleichzeitig der obere Dachrahmen. Häufig wird der Sattelauflieger mit einem Schiebedach von EDSCHA versehen und das Verdeck kann von innen mit einer Stange wie ein Schiebedach aufgeschoben werden. Die Dachkonstruktion ist vorne mit der festen Stirnwand verbunden, und der obere längliche Aluminiumrahmen hat rund drei bewegliche Rungen, die am Dachträger verbunden sind und der Dachkonstruktion die erforderliche Stabilität geben. Der hintere starre Türrahmen ist oben ebenfalls mit dem Aufliegerdach verbunden. An ihm werden die zwei festen Aluminiumtüren gehalten. Die Ladefläche eines Tautliners besteht im Aufbau zumeist aus einem stabilen Holzfußboden, entweder konventioneller Art mit Holzbohlen, oder neuerdings zumeist aus mehrschichtigen, verleimten Siebdruckplatten.
An den unteren Rändern der Schiebeplanen sind Spanngurte integriert. Hierbei ist zu beachten, dass diese Gurte lediglich zum Schließen und Spannen der Plane dienen, jedoch keine Gurte im Sinne von Ladungssicherungshilfsmitteln darstellen. Die Schiebeplanen können wie eine Gardine aufgezogen werden. Das vereinfacht die Handhabung und beschleunigt den Ablauf bei Be- und Entladetätigkeiten.
Vorteile gegenüber normalen Sattelaufliegern:
- leichtes Öffnen, Schieben und Schließen der Plane zur Be- und Entladung (Zeitersparnis)
- seitliche Beladelänge des Aufliegers vergrößert sich
- der Auflieger kann durchgängig von der Seite beladen werden, weil Rungen fehlen
- Vermeidung von Unfällen beim Auf- und Abplanen von Fahrzeugen (Leiterunfälle)
- Aufschiebbares Edscha-Verdeck
- Dachträger (Rungen) können verstellt werden
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Tautliner-Wechselbrücke mit Tandemlafetten Anhänger
Andere Aufbauten
Im Gegensatz zum Edscha-Aufbau können beim Tautliner beide Seitenplanen und das Dach getrennt geöffnet werden. Andere Aufbauformen sind beispielsweise der Kofferaufbau und der Planwagen als Plane/Spriegel- Aufbau mit umklappbarer Bordwänden.
Auch bei Eisenbahnwaggons gibt es das Schiebeplanenkonzept, siehe Gedeckter Güterwagen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Hunter Davies: The Eddie Stobart Story. HarperCollinsEntertainment, London 2001, ISBN 0-00-711597-0.
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