Tenchi Muyo

Tenchi Muyo
Tenchi Muyo
Original Video Animation
Titel Tenchi Muyo! Ryo-Ohki
Originaltitel 天地無用! 魎皇鬼
Transkription Tenchi Muyo! Ryōōki
Produktionsland JapanJapan Japan
Originalsprache Japanisch
Produktionsjahr 1992 - 2003
Studio AIC
Genre Comedy
Regie Hiroki Hayashi
Idee Hiroki Hayashi, Masaki Kajishima
Musik Seikō Nagaoka
Anime-Fernsehserien
Tenchi Universe (1995)
Mahō Shōjo Pretty Sammy (1996)
Shin Tenchi Muyo! (1997)
Tenchi Muyo GXP (2002)
Sasami: Mahō Shōjo Club (2006)
Anime-Filme
Tenchi Muyo! In Love (1996)
Tenchi Muyo 2: La película - La hija de la oscuridad (1997)
Tenchi Muyo! In Love 2: Haruka naru omoi (1999)

Tenchi Muyo (jap. 天地無用! tenchi muyō!) ist der Titel mehrerer Anime-OVA und -Fernsehserien, die auf Grund ihres Erfolgs in Japan auch als Manga, Hörspiel und Light Novel umgesetzt wurde.[1] Der erste Tenchi-Muyo!-Anime erschien 1992 unter dem Titel Tenchi Muyo! Ryo-Ohki (天地無用! 魎皇鬼) in Form einer OVA. 1994 folgte eine zweite OVA-Serie, gefolgt von der Fernsehserie Tenchi Universe 1995 mit 26 Folgen. 1997 erschien die zweite Fernsehserie Shin Tenchi Muyo! mit ebenfalls 26 Folgen. 2001 erschien Tenchi Muyo GXP und 2003 eine dritte OVA-Serie. Zwischen 1996 und 1999 entstanden auch drei Spielfilme. Es folgten weitere Serien nach 2000.

Die Handlungen der verschiedenen Serien widersprechen sich weitgehend. Die meisten Charaktere kommen zwar in allen Serien vor, ihre Beziehungen zueinander sind aber verschieden und werden in den verschiedenen Serien teilweise in unterschiedlicher Art von Grund auf neu aufgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Titel und Namen

Der Titel lässt sich unter anderem zu Tenchi (ist) unnötig/überflüssig oder Niemand braucht Tenchi (englischer Titel: „No need for Tenchi“) übersetzen. Allerdings bedeutet Tenchi auch Himmel und Erde. Die Namen der anderen Figuren beschreiben ebenso oft ihre Eigenschaften, so bedeutet Ryoko Dämonenbeschwörerin und Mihoshi hübsch und Stern,[1] oder stammen von Orten in der Präfektur Okayama.[2]

Serienkonzept

Alle Teile der Reihe handeln vom Jugendlichen Masaki Tenchi. Dieser befreit versehentlich eine Dämonin, die vor mehreren hundert Jahren von einem seiner Vorfahren in einer Höhle eingesperrt wurde. Diese stellt sich als Weltraumpiratin und Tenchi als Nachfahre eines Prinzen aus einem anderen Sonnensystem. Nach und nach kommen weitere weibliche Außerirdische dazu, eine Weltraumpolizistin, zwei Prinzessinnen (und jugendliche Schwestern des Großvaters) sowie eine Wissenschaftlerin (die auch die Mutter der Piratin ist), die Tenchi verführen wollen oder ihn für ihre Zwecke missbrauchen.

Die Serie wurde in ihrem Humor beeinflusst von amerikanischen Filmen und Serien, so nennt Regisseur Hiroki Hayashi insbesondere Tom und Jerry.[3] Auch das traditionelle japanische Theater und Kabuki finden sich in Tenchi Muyo wieder, so erklingen Nō-Geräusche wannimmer Ryoko die Szene betritt.[4] Antonia Levi sieht außerdem den Mythos von Amaterasu und Susanoo als Grundlage der Handlung.[5]

Versionen

OVA-Hauptserie

Die OVA-Serie basiert auf einem Konzept von Hiroki Hayashi und Masaki Kajishima, wobei Hayashi auch Regie führte und Kajishima das Charakterdesign entwarf. Künstlerischer Leiter war Takeshi Waki. Die Reihe wurde von Anime International Company produziert und von Pioneer LDC vertrieben.

Tenchi Muyo! Ryo-Ohki

Die erste Tenchi Muyo OVA Serie Tenchi Muyo! Ryo-Ohki (天地無用!魎皇鬼) startete 1992 mit sechs Folgen. In der OVA befreit Tenchi die Weltraumpiratin Ryoko und muss sich bald auch mit den außerirdischen Prinzessinen Ayeka und Sasami auseinandersetzen.[1] 1999 erschien die OVA auf Deutsch auf VHS.

Tenchi Muyo! The Night Before The Carnival

Der zweite Teil der Tenchi-Reihe erschien September 1993 als 45-minütiges Special. Alles ist ruhig und Ryoko versucht Tenchi mit Informationen aus Mangas für sich zu gewinnen. Ayeka kommt ihr auf die Schliche und versucht ihrerseits ihr Glück. Im Jahr 2000 erschien das Special auf Deutsch.

Tenchi Muyo! Mihoshi Special

Im März 1994 erschien mit Tenchi Muyo! Mihoshi Special der dritte OVA und ist der ersten und zweiten OVA zugeordnet. Mihoshi erzählt die Geschichte selbst und stellt auch ihre Partnerin Kiyone vor.

Tenchi Muyo! Ryo-Ohki (1994)

Eine sechsteilige OVA setzt die erste Reihe von 1994 fort und bildet damit die zweite OVA-Staffel. Sie erschien 1994 in Japan und 2002 in Deutschland auf VHS.

Tenchi Muyo! Ryōōki Daisanki

Diese OVA erschien 2003 und umfasst sechs Folgen. Sie bildet die dritte Staffel der OVA-Reihe und setzt Tenchi Muyo! Ryōōki von 1994 fort.

Weitere Fernsehserien und OVAs

Tenchi Universe

Tenchi Universe (天地無用!(ねぎし版天地)) startete 1995 mit 26 Folgen im japanischen Fernsehen. Es handelt sich um eine eigenständige Serie, bei denen die Charaktere und der Hintergrund leicht verändert wurden.

Mahō Shōjo Pretty Sammy

1995 bis 1997 erschien die dreiteilige OVA Mahō Shōjo Pretty Sammy. 1996 folgte eine gleichnamige 26-teilige Fernsehserie. Die Serien spielen in einer anderen Welt als die vorherigen. Sasami hat hier eine Rolle als Magical Girl inne. Das Special lässt sich im dritten Band des Mangas wiederfinden.

Shin Tenchi Muyo

1997 erschien eine zweite, ebenfalls eigenständige, Fernsehserie Shin Tenchi Muyo (新・天地無用!) mit ebenfalls 26 Folgen. Die Charaktere und der Hintergrund wurden bei dieser Serie nochmals stark verändert. Die Serie ist auch als Tenchi in Tokyo bekannt.

Tenchi Muyo! GXP

Tenchi Muyo! GXP ist die dritte Serie im Tenchi-Universum. Sie umfasst 26 Folgen und erschien 2002. Die Hauptperson ist dieses mal nicht Tenchi, sondern sein Freund Seina Yamada. Er wird durch sein (Un)glück mit Tenchi verwechselt und für die GXP angeworben. Die Serie selbst ist nach der dritten OVA einzuordnen.

Sasami: Mahō Shōjo Club

2006 wurde in Japan die 13-teilige Fernsehserie Sasami: Mahō Shōjo Club ausgestrahlt, die auch mit einer zweiten Staffel fortgesetzt wurde.

Mangas

Tenchi Muyo! Ryo-Ohki (天地無用!魎皇鬼)

Der Manga von Hitoshi Okuda erschien von 1994 bis 2000 in Japan bei kadokawa Shoten im Magazin Comic Dragon Jr und in zwölf Bänden. Im deutschsprachigen Raum veröffentlichte der Carlsen Verlag die zwölf Bände von 2001 bis 2003. Der Manga schließt an die zweite OVA-Serie an. Einige Ereignisse in den folgenden OVAs widersprechen sich mit denen des Mangas.

Shin Tenchi Muyo! Ryo-Ohki (新・天地無用!魎皇鬼)

2001 bis 2005 erschien die Fortsetzung des Mangas von Hitoshi Okuda im Magazin Comic Dragon Age von Kadokawa Shoten. Die kapitel wurden in zehn Sammelbände zusammengefasst. Carlsen Comics veröffentlichte auch diese auf Deutsch, Viz Media auf Englisch.

Tenchi Muyo! Sasami Densetsu (天地無用!砂沙美伝説)

2002 erschien mit diesem Manga ein einbändiges Spin-off der Serie bei Kadokawa Shoten, ebenfalls von Hitoshi Okuda.

Tenchi Muyo! GXP (天地無用!GXP)

2002 erschien bei Kadokawa Shoten auch eine Manga-Adaption der Serie Tenchi Muyo! GXP

Kinofilme

Zwischen 1996 und 1999 erschienen auch drei Spielfilme, Tenchi Muyo! In Love (天地無用! in LOVE), enchi Muyô! Manatsu no Eve (天地無用! 真夏のイヴ) und Tenchi Muyo! In Love 2: Haruka naru omoi (天地無用! in LOVE2 遙かなる想い).

Das Titellied zu Tenchi Muyo! In Love, Alchemy of Love, stammt von Christopher Franke und Nina Hagen.

Hörspiele und Light Novels

In Japan wurden noch Hörspiele und Light Novels vertrieben.

Merchandise

Zu der Serie wird immer noch Merchandise in Japan und einigen anderen Ländern produziert wie Artbooks, Videospiele, Sammelkarten und Figuren.

Im Jahr 2000 wurde vom kanadischen Verlag Guardians of Order ein Pen-&-Paper-Rollenspiel zu Tenchi Muyo! veröffentlicht. Es gab mehrere Videospiele, welche jedoch außerhalb Japans kaum zu bekommen sind.

Analyse und Rezeption

In The Complete Anime Guide wird Tenchi Muyo! in eine Reihe mit der Serie Urusei Yatsura von Rumiko Takahashi gestellt, die schon vorher einen ähnlichen Slapstick-Humor hatte und in der immer mehr Außerirdische um die Gunst eines Jugendlichen buhlten. Das Besetzen altbekannter Rollen durch neue, skurrile Charaktere verleihe der Serie einen neuen Stil. Der Reiz der Serie liege darin, dass sich der Zuschauer stetig frage, wie die Charaktere sich als nächstes verhalten.[3]

Antonia Levi sieht in Tenchi Muyo viele Einflüsse des Shinto, so gehe die Geschichte um die Befreiung Ryokos auf den Mythos um Amaterasu zurück. Die Bäume mit den geflochtenen Seilen, die als Fluggeräte dienen, seien von den Shimenawa abgeleitet. So interpretiere Masaki Kajishima die Mythen mit viel Freiheit neu und schafft, ähnlich wie bei den japanischen Schöpfungsmythen, verschiedene Varianten. Dabei komme es aber nie zur bloßen Nacherzählung, die Handlungselemente und Eigenschaften von mythologischen Figuren wurden neu kombiniert.[2] Masaki Tenchi nennt Antonia Levi als einen typischer passiver männlicher Charakter, wie er in einigen Animes vorkommt. Zwar wirke er zunächst stark, werde durch die ankommenden weiblichen Außerirdischen und seine eigene Herkunft aber zunehmend verunsichert.[6]

Laut Patrick Drazen war die Tenchi Muyo nicht nur in Japan sondern auch in den USA erfolgreich.[7] Er sieht in den in der Serie vorkommenden Bäumen, die fliegen oder als Wächter der Jurai diehnen, nicht nur die Shimenawa, sondern auch eine Positionierung zur Bedeutung der Natur und dem Umweltschutz.[8]

Die Fachzeitschrift Animania beschreibt 1999 die erste OVA, Tenchi Muyo Ryo-Ohki, als eine der besten Comedies auf dem Markt, mit Komik aus Slapstick wie auch aus dem Zusammenspiel der Charaktere, die jedoch nicht zur Klamotte verkomme. Die Charaktere seien sympathischer und vielschichtiger als in anderen Komödien. Die deutsche Synchronfassung sei gut getroffen.[1] In der 5. und 6. Folge biete die Serie mehr Dramatik und Spannung, aber immer noch viel Humor.[9] Das Special The Night before the Carnival bilde einen „furios-chaotischen Abschluss“ der ersten Staffel, der wieder rein auf Comedy setzt. Diese siebte Folge der Reihe gehöre zu deren Höhepunkten, auch wenn die deutsche Synchronisation nachgelassen habe.[10] Die zweite Staffel der OVA biete weiterhin viel Humor, habe jedoch auch einige Schwächen in der Handlung. Die Comedy-Einlagen, die zwischen ernsthaften Teilen der Handlung platziert sind, würden zwar auflockern, aber oft auch nerven.[11]

Zum Manga Tenchi Muyo! Ryo-Ohki schreibt die AnimaniA, dass witzige Einlagen die Lust am Weiterlesen erhalten. Zeichnerisch orientiere sich der Manga an der OVA-Reihe, es wäre viel mit Rasterfolie gearbeitet worden, wodurch die Bilder recht dunkel wirkten, was aber nicht störe. Die Handlung sei gut durchdacht und berge überraschende Wendungen.[12]

Einzelnachweise

  1. a b c d AnimaniA Nr. 3/99, S. 17
  2. a b Levi, 1996, S. 42-46
  3. a b Trish Ledoux und Doug Ranney: The Complete Anime Guide S. 59. Tiger Mountain Press, Issaquah (Washington), 1995
  4. Levi, 1996, S. 27
  5. Levi, 1996, S. 38 f.
  6. Levi, 1996, S. 129 f.
  7. Drazen, 2003, S. 15
  8. Drazen, 2003, S. 186
  9. Animania 1/2000, S. 15
  10. Animania 5/2000, S. 19
  11. Animania Nr. 44, S. 18
  12. Animania Nr. 44, S. 19

Literatur

  • Antonia Levi: Samurai from Outer Space - Understanding Japanese Animation. Carus Publishing, 1996. (englisch)
  • Patrick Drazen: Anime Explosion! - The What? Why? & Wow! of Japanese Animation. Stone Bridge Press, 2003. (englisch)

Weblinks


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