- Terms-of-Trade-Effekt
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Die Terms of Trade (TOT) sind eine volkswirtschaftliche Maßzahl für das Austauschverhältnis zwischen den exportierten und den importierten Gütern eines Landes, die zugleich den Preis von international gehandelten Gütern auf dem Weltmarkt angibt. Dabei wird ein repräsentativer Warenkorb zu Grunde gelegt. Mit dem Begriff Terms of Trade wird oft der reale Wechselkurs bezeichnet.Die Terms of Trade (T) werden - vereinfachend dargestellt - durch die Verhältniszahl von Exportgüterpreisniveau (E) und Importgüterpreisniveau (I) erfasst.
Das tatsächliche Austauschverhältnis ist von den Preisen der Erzeugnisse und vom Wechselkurs abhängig. Die Terms of Trade verschlechtern sich bzw. sinken, wenn die Preise der Importgüter schneller als die der Exportgüter steigen oder wenn die inländische Währung abwertet. Wichtig dabei sind jedoch die jeweiligen Elastizitäten der Nachfrage oder des Angebotes.
Die Entwicklung der Terms of Trade zwischen zwei Zeitpunkten wird in der Entwicklungstheorie weiterhin als ein Anzeichen wohlstandsmehrender oder -mindernder Wirkungen des Außenhandels eines Landes oder einer Ländergruppe gewertet und kann somit als Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes dienen.
Für die Entwicklungspolitik ist wichtig, ob sich die Terms of Trade der Rohstoffe liefernden Länder - meist Entwicklungsländer - (langfristig) gegenüber denen der Industriestaaten verschlechtert.
Die Definition, die Operationalisierung und die Bewertung der erhobenen Daten zu den Terms of Trade sind in der Fachwissenschaft umstritten. So wird z.B. der vor allem in den Entwicklungsländern verbreiteten Theorie der säkularen Verschlechterung der Terms of Trade (Raúl Prebisch) entgegengehalten, dass sie sich nicht trendmäßig, sondern in Wellenbewegungen und insgesamt in nach Raum und Zeit verschiedenem Ausmaß verändern.
Der Begriff (barter) terms of trade, (Natural-)Tauschverhältnis, wurde von dem US-amerikanischen Wirtschaftswissenschaftler Frank William Taussig in dessen 1927 in New York erschienenem Werk International Trade geprägt. Das Konzept wurde jedoch bereits 1844 in England von Robert Torrens in The Budget: On Commercial and Colonial Policy und im selben Jahr von John Stuart Mill in seinem (nach seinen Angaben bereits 1829/30 verfassten) Aufsatz „Of the Laws of Interchange between Nations; and the Distribution of Gains of Commerce among the Countries of the Commercial World“ (in Essays on Some Unsettled Questions of Political Economy) entwickelt und systematisiert.
Literatur
- Douglas A. Irwin: Against the Tide: An Intellectual History of Free Trade, Princeton University Press, Princeton 1996, ISBN 0-691-01138-9
- Anne O. Krueger und Hugo F. Sonnenschein, „The terms of trade, the gains from trade, and price divergence“, International Economic Review, Jg. 8 (1967), S. 121-127.
Siehe auch
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