- Abwertung (Wechselkurs)
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Dieser Artikel beschreibt die Abwertung einer Währung über den Wechselkurs. Für eine allgemeine Beschreibung der Wechselkursänderungen siehe Wechselkurs#Auf- und Abwertungen als Formen der Wechselkursänderung. Für weitere Bedeutungen des Wortes Abwertung siehe Abwertung (Begriffsklärung). - Abwertungen führen ohne Verzögerung zu einer Verteuerung der Importe, so dass diese nominal ansteigen. Damit der Importwert insgesamt sinkt, muss sie gütermäßig gedrosselt werden, dies hängt aber von der Elastizität der Importnachfrage ab.
- Ob und wie intensiv diese auf die Verteuerung der Importgüter mit einem Nachfragerückgang reagiert, kann präzise nur für den Einzelfall bestimmt werden.
- Dies gilt analog auch für die Exporte, diese werden nominal billiger wobei unbestimmt ist, ob und wie elastisch die Exportnachfrage mengenmäßig darauf reagiert.
- Hinzu kommt kurzfristig noch der sogenannte J-Kurven Effekt, d.h. da die Rechnungen überwiegend in der Währung des jeweiligen Lieferlandes fakturiert werden, verteuern sich (in Euro ausgedrückt) die Importe bei gleichbleibenden Euro-Exporterlösen. Daraus resultiert eine Verschlechterung der Leistungsbilanz. Erst wenn die Preislisten angepasst werden und diese Preisänderung über die jeweiligen Import- und Exportelastizitäten zu Nachfragereaktionen führen, dann steigen die Exporte, sodass sich die Leistungsbilanz verbessert.
- reale Abwertung der Inlandsgüter – Rückgang der Preise inländischer Güter relativ zu den Preisen ausländischer Güter, bei Mengennotierung: Rückgang des realen Wechselkurses
- nominale Abwertung der inländischen Währung – Preis der inländischen Währung in Einheiten ausländischer Währung sinkt, bei Mengennotierung: Rückgang des Wechselkurses.
- Burda / Wyplosz: Makroökonomik. Verlag Franz Vahlen, München, 1994
- Oliver Blanchard, Gerhard Illing: Makroökonomie. 4. Auflage, München, 20036 ISBN 978-3-8273-7209-3
- Jörn Altmann: Außenwirtschaft für Unternehmen. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart; Jena, 1993
- Rüdiger Dornbuch, Stanley Fischer: Makroökonomik. 6. Auflage, Oldenbourg Verlag, München, 1995 ISBN 3486228005
- Robert Gordon: Makroökonomik, 4. Auflage, Oldenbourg Verlag, München, 1989
Eine Abwertung wird in der Volkswirtschaftslehre als ein Rückgang des Außenpreises der Währung eines Landes relativ zum Außenpreis der Währung eines Vergleichslandes oder relativ zum gewichteten Außenpreis eines Währungskorbes definiert. Die Abwertung einer Währung fördert tendenziell die Exporte und verringert die Importe einer Volkswirtschaft. Der Gegenbegriff Aufwertung bedeutet die Erhöhung des Außenwertes einer Währung.
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Allgemeine Definition
Durch die Abwertung der Inlandswährung werden die heimischen Exportgüter aus der Sicht des Auslandes billiger und die ausländischen Importgüter aus der Sicht des Inlandes teurer.
Beispiel:
Ein deutscher Exporteur bietet seine Ware zu einem Preis von 78 Euro an, dann kostet sie aus der Sicht eines amerikanischen Importeurs nach der Abwertung des Euros statt 100 jetzt 97,50 US-Dollar. Somit werden Exportwaren aus der Sicht des ausländischen Importeurs billiger.
Wäre diese Rechnung in Dollar fakturiert, dann könnte der deutsche Exporteur nach der Abwertung mehr Euros eintauschen als er kalkuliert hat. Dadurch kann der deutsche Exporteur seine Exportpreise in Dollar senken.
Deutscher Importeur kauft Ware zu einem Preis von 100 US-Dollar, wendet dafür 78 Euro auf. Nach einer Abwertung des Euros müsste er jedoch mehr Euros aufwenden um diese Rechnung zu begleichen. Folglich werden Importwaren aus der Sicht des inländischen Importeurs teurer.
Eine in Euro fakturierte Rechnung würde für den deutschen Importeur keine Auswirkungen nach einer Abwertung des Dollars zufolge haben, jedoch für den ausländischen Exporteur, der jetzt zwar denselben Euro-Betrag erhält, wie bei Vertragsabschluss vereinbart, jedoch beim Umtausch dieses Betrages weniger Dollar erhält als er ursprünglich kalkuliert hatte. Daher kann er seine Euro-Lieferpreise entsprechend anpassen.
Wirkung einer Abwertung
Inländer müssen für die gleiche Menge importierter Güter mehr inländische Währung bezahlen. Daraus entsteht eine Senkung der Importmenge und einer Erhöhung der Nachfrage der Inländer nach inländischer Ware um den Güterbedarf unabhängig vom Wechselkurseffekt zu decken. Gleichzeitig müssen die ausländischen Exporteure weniger ihrer Währung aufwenden um die gleiche Warenmenge zu erhalten. Dies führt zu einem Anstieg der Exportmenge.
Die Inlandsproduktion wird angekurbelt, wodurch mehr Waren verkauft bzw. exportiert werden können, dadurch verbessert sich die Leistungsbilanz des Landes. Dies führt aber auch zu einer Verschlechterung der Terms of Trade, da mit dem Erlös einer konstanten Menge an Exportgütern nur noch eine kleine Menge an Importgütern bezahlt werden kann. Der dadurch entstehende positive Effekt spiegelt sich im Anstieg der Beschäftigung im Inland wider.
„Der Preis für die beschäftigungsfördernden Effekte der Abwertung ist in einem Verstärken inflationärer Kräfte zu sehen, zunächst durch Erhöhung des importierten Kostendrucks bei preisunelastischen Gütern und möglicherweise im Zeitablauf durch Nachfragesog- und Geldmengeneffekte aufgrund steigender Exportnachfrage.“
– Jörn Altmann: Außenwirtschaft für Unternehmen. S. 209
Jedoch kann bei einer Abwertung nicht immer mit einer die Leistungsbilanz verbessernden Wirkung gerechnet werden.
Durch eine Abwertung kann auch eine Abwertungsspirale ausgelöst werden, Nutzen und Risiken müssen daher sorgfältig abgewogen werden.
Begriffliche Einordnung
Der Begriff Abwertung wird mehrheitlich sowohl für Systeme fester Wechselkurse als auch Systeme flexibler Wechselkurse verwendet. In älteren Lehrbüchern wird jedoch zwischen den Bezeichnungen „Abwertung“/„Aufwertung“ für feste Wechselkurssysteme und „Währungsverbesserung“/„Währungsverschlechterung“ für flexible Wechselkurssysteme unterschieden. Bei Vorliegen fester Wechselkurse bestimmt die Währungsbehörde den Wert der Währung und verteidigt ihn gegebenenfalls durch Interventionen am Devisenmarkt. Somit sind diese Wechselkursänderungen wirtschaftspolitische Maßnahmen der Währungsbehörde, da sie die Währung auf- und abwerten kann.
Bei flexiblen Wechselkursen folgen spontane Wechselkursänderungen als Reaktion auf die sich ständig verändernden Marktbedingungen. Ist z. B. am Frankfurter Devisenmarkt der Dollar-Wechselkurs von 0,78 Euro/USD auf 0,75 Euro/USD gefallen, dann sagt man, der Euro hat sich verbessert.
In der Literatur wird überwiegend nur die reale Abwertung thematisiert wie z. B. von Blanchard und Illing, Makroökonomie. Jedoch wird der Begriff Abwertung differenziert zwischen:
Literatur
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