- Band-e-Amir-Seen
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Band-e-Amir-Seen Der See Band-e Panir – einer der sieben Seen Geographische Lage Afghanistan Daten Koordinaten 34° 50′ 23″ N, 67° 13′ 51″ O34.83972222222267.230833333333Koordinaten: 34° 50′ 23″ N, 67° 13′ 51″ O Die Band-e-Amir-Seenkette (Band-e Amir = Stausee des Befehlshabers[1]) liegt in der Provinz Bamiyan am Hindukusch in Afghanistan und besteht aus sieben Seen, die ähnlich den Plitvicer Seen durch natürlich entstandene Travertindämme aufgestaut sind. Seit 2009 sind sie als erster Nationalpark Afghanistans ausgewiesen.
Inhaltsverzeichnis
Die sieben Seen
Die einzelnen Seen mit ihren dazugehörigen Travertindämmen haben folgende Namen:
- Band-e Haibat (See/Damm des Zornes)
- Band-e Zulficar (See/Damm des Schwertes nach Epitheton des doppelschneidigen Schwertes Alis)
- Band-e Qanbar (See/Damm des Qanbar[2])
- Band-e Panir (See/Damm des Käses)
- Band-e Gholaman (See/Damm der Sklaven)
- Band-e Pudina (See/Damm der Minze)
- Kassa Band (Schüsselsee bzw. Kesselsee)
Sage von der Entstehung
Als Mohammed, der Stifter des Islam, 632 n. Chr. starb, riss sein Schwiegervater in Arabien die religiöse Macht an sich. Ali, der Vetter und Schwiegersohn des Propheten, den viele als einen wesentlich würdigeren Nachfolger ansahen, musste dagegen ins Exil. Die Spekulationen über Alis Verbleib führten zu folgender Legende: Mit seinem getreuen Diener Kambar erreichte Ali Afghanistan, bevor der Islam hier Fuß gefasst hatte. Im Tal von Band-e Amir wurden die beiden von einem bösem Fürsten überrascht, der sie gefangennehmen wollte. Fluchend entkam Ali über einen Berg, von wo er einen Stein auf seine Verfolger hinabstieß. Der Fall dieses Steins löste einen Erdrutsch aus, der seinerseits den durchfließenden Fluss aufstaute und auf diese Weise zur Bildung eines Sees führte. Dieser See und der dazugehörige natürliche Damm erhielten den Namen Band-e Haibat. Mit seinem Schwert schlug Ali einen weiteren Felsbrocken los und schuf so den Band-e Zulficar. Auf einen Wink seines Herrn hin schuf Kambar den dritten See, indem er den Band-e Kambar aufschüttete. Sodann warf Ali mehrere Käselaibe, die ihm die Frauen der Gegend bereitet hatten, in den Fluss und schuf so den Band-e Panir. Sklaven, die Ali von der drückenden Herrschaft des Tyrannen erlöste, schufen den Band-e Gholaman. Die sechste und letzte Talsperre Band-e Pudina bildete sich, als Ali frisches Pfefferminzkraut in den Fluss warf.
Nationalpark
Im Umfeld der Seen leben Schraubenziege und Urial, die Fischfauna wird durch die Praxis des Dynamitfischens mit Handgranaten schwer belastet. Die Regierung erhofft sich von der im April 2009 erfolgten Ausweisung des Gebietes als Nationalpark einen Aufschwung des Tourismus.[3]
Weblinks
- Rebuilding Bamiyan, 25-minütiger Videobeitrag über Bamiyan, die Seen in Teil 2, auf Al Jazeera English
- Bilder aus dem Jahr 1978
- Band-e-Amir-Seen. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica (englisch, inkl. Literaturangaben)
Einzelnachweise
- ↑ Emir ist die englische Variation des arabischen Wortes Amir. Amir bedeutet in iranischen Sprachen (wie Paschtu, Farsi bzw. Dari, Belutschi und Kurdisch) Mir entsprechend Fürst.
- ↑ genannt nach Qanber, der Diener von Imam bzw. Kalifen Ali, dem Vetter und Schwiegersohn des Propheten Mohammad war
- ↑ BBC: Afghans get first national park, 22. April 2009 (abgerufen am 19. August 2009)
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