- Thad Jones
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Thaddeus Joseph Jones (* 28. März 1923 in Pontiac, Michigan; † 20. August[1] 1986 in Kopenhagen, Dänemark) war ein US-amerikanischer Jazztrompeter, Kornettist, Arrangeur und Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Jones wurde in eine musikalische Familie geboren. Sein älterer Bruder Hank Jones war Pianist, der jüngere Bruder Elvin Jones Schlagzeuger. Der autodidaktische Trompeter trat im Alter von sechzehn Jahren professionell mit Hank Jones und Sonny Stitt auf. Während des Zweiten Weltkrieges spielte er in verschiedenen Bands der U.S. Army. Von 1950 bis 1953 war er Mitglied von Billy Mitchells Quintett in Detroit. Er spielte einige Aufnahmen mit Charles Mingus ein, auf dessen Debut Label auch Jones’ erstes Album unter eigenem Namen entstand, The Fabulous Thad Jones. Von 1954 bis 1963 war er Mitglied von Count Basies Orchester, für den er auch arrangierte; als Arrangeur arbeitete er Ende der 1950er Jahre auch für Harry James. 1963 wirkte er an dem Album The Individualism of Gil Evans mit.
Danach arbeitete er u. a. mit Pepper Adams und gründete 1965 mit Mel Lewis das Thad Jones/Mel Lewis Orchestra, das in den folgenden dreizehn Jahren eine Institution der amerikanischen Jazz-Szene war. Die Band trat mit Musikern wie den Trompetern Bill Berry, Danny Stiles, Richard Williams, Marvin Stamm, Snooky Young und Jon Faddis, den Posaunisten Bob Brookmeyer, Jimmy Knepper, Quentin Jackson und Benny Powell, den Saxophonisten Jerome Richardson, Jerry Dodgion, Eddie Daniels, Joe Farrell, Pepper Adams und Billy Harper, den Pianisten Hank Jones, und Roland Hanna und den Bassisten Richard Davis und George Mraz auf.
Anfang des Jahres 1978 übersiedelte er nach Kopenhagen, wo er im März mit der Danmarks Radios Big Band im Jazzclub Montmartre auftrat und dabei mit dänischen Musikern wie Jesper Thilo und Allan Botschinsky unter anderem seine Kompositionen Tip Toe und A Good Time Was Had by All aufnahm. Weiterhin komponierte Jones für die Radio Bigband und unterrichtete Jazz am Königlich Dänischen Konservatorium, 1984 gründete er die Band Eclipse. Ende 1984 wurde ihm die Leitung des Count Basie Orchestra übertragen, die er jedoch wegen seines schlechten Gesundheitszustandes aufgeben musste.
Jones galt als hervorragender Trompeter und Improvisator. Charles Mingus urteilte, er sei „ …the greatest trumpet player I’ve heard in this life“. In späteren Jahren trat er auch als Komponist hervor. Seine bekannteste Komposition wurde der Jazzstandard „A Child is Born“. Einige Jazzkenner gehen jedoch davon aus, dass diese Komposition ursprünglich von seinem Pianisten Roland Hanna stammt[2].
Diskographische Hinweise
Aufnahmen unter eigenem Namen
- The Fabulous Thad Jones (Debut Records/OJC, 1954) mit Frank Wess, John Dennis, Hank Jones, Charles Mingus, Kenny Clarke, Max Roach
- After Hours (Prestige Records/OJC, 1957) mit Frank Wess, Kenny Burrell, Mal Waldron, Paul Chambers, Art Taylor
- Mad Thad (Period, 1957) mit Henry Coker, Frank Foster, Tommy Flanagan, Jimmy Jones, Doug Watkins, Elvin Jones
- Mean What You Say (Milestone Records/OJC, 1966) mit dem Pepper Adams Quintet (Duke Pearson, Ron Carter, Mel Lewis)
- Greetings and Salutations (Town Crier, 1975–1977) mit Jon Faddis, Lennart Aberg, Arne Domnérus, Bengt Hallberg, Georg Riedel, Rune Gustafsson
- Thad Jones and the Danish Radio Big Band: Live At The Montmartre – A Good Time Was Had By All
anderer Titel: Live At Montmartre, Copenhagen (Storyville, 1978) mit Idrees Sulieman, Allan Botschinsky, Jesper Thilo, NHOP. - Eclipse (Metronome, 1979)mit Tim Hagans, Sahib Shihab, Horace Parlan, Jesper Lundgaard
Aufnahmen mit dem Thad Jones/Mel Lewis Orchestra
- Basle 1969 (TCB, 1969)
- Complete Solid State Recordings of the Thad Jones/Mel Lewis Orchestra (Mosaic, 1966–1970; 5-CD-Set)
- Thad Jones/Mel Lewis (LRC, 1969/70)
- Consummation (Blue Note Records, 1970)
- Village Vanguard Live Sessions (LRC, 1970)
Weblinks
- Werke von Thad Jones im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Thad Jones bei Allmusic (englisch)
Anmerkungen
- ↑ nach Kunzler Jazzlexikon 2002, Kernfeld The New Grove Dictionary of Jazz 2002 und All Music Guide to Jazz 2002; nach anderen Quellen der 21. August z.B. Bohländer Reclams Jazzführer 1989, The Rough Guide to Jazz 2005
- ↑ Jazzzeitung 2003/05
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