- The Freddie Mercury Tribute Concert
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The Freddie Mercury Tribute Concert for Aids Awareness war ein Open-Air-Benefiz-Konzert, das am Ostermontag, dem 20. April, 1992, im Londoner Wembley Stadium stattfand und sowohl im Radio als auch im Fernsehen direkt übertragen wurde. Die verbliebenen Mitglieder der Rockband Queen hatten das Konzert zu Ehren ihres am 24. November 1991 an Aids verstorbenen Sängers Freddie Mercury und mit dem Ziel, das Bewusstsein für Aids zu verstärken, organisiert. Mit den Einnahmen wurde der Mercury Phoenix Trust gegründet, eine gemeinnützige Organisation zur Bekämpfung von Aids.
The Freddie Mercury Tribute Concert ist auch der Titel von Queens VHS- beziehungsweise DVD-Veröffentlichung dieses Konzerts (1993/2002).
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Im Februar 1992 kündigten Roger Taylor und Brian May ein Open-Air-Konzert an, um das Leben von Freddie Mercury zu würdigen. Am folgenden Tag konnte man bereits die Tickets kaufen und alle 72.000 Karten waren nach sechs Stunden ausverkauft, obwohl niemand wusste, wer neben den verbleibenden drei Mitgliedern von Queen auftreten würde.
Auftritte
Folgende Künstler traten auf:
1. Teil
- Metallica – Enter Sandman, Sad But True, Nothing Else Matters
- Extreme – Queen-Medley (Mustapha, Bohemian Rhapsody, Keep Yourself Alive, I Want to Break Free, Fat Bottomed Girls, Bicycle Race, Another One Bites the Dust, We Will Rock You, Stone Cold Crazy, Radio Ga Ga, Love of My Life), More Than Words
- Def Leppard – Animal, Let’s Get Rocked, Now I’m Here (Letzteres mit Brian May)
- Bob Geldof – Too Late God
- Spinal Tap – The Majesty of Rock
- Guns N’ Roses – Paradise City, Knockin’ on Heaven’s Door
- Rede von Elizabeth Taylor, angekündigt über Videoeinspielung vom Schauspieler Ian McKellen.
2. Teil – der Auftritt der verbliebenen Queen-Musiker Brian May, Roger Taylor und John Deacon gemeinsam mit Gästen
- Queen, Joe Elliot (Def Leppard) und Slash – Tie Your Mother Down
- Queen, Roger Daltrey und Tony Iommi – Heaven and Hell (Intro), Pinball Wizard (Intro), I Want It All
- Queen und Zucchero – Las Palabras De Amor
- Queen und Gary Cherone (Extreme) – Hammer to Fall
- Queen und James Hetfield – Stone Cold Crazy
- Queen und Robert Plant – Innuendo (mit Ausschnitten aus Kashmir), Thank You (Ausschnitt), Crazy Little Thing Called Love
- Queen (Brian May mit Spike Edney) – Too Much Love Will Kill You
- Queen und Paul Young – Radio Ga Ga
- Queen und Seal – Who Wants to Live Forever
- Queen und Lisa Stansfield – I Want to Break Free
- Queen, David Bowie und Annie Lennox – Under Pressure
- Queen, Ian Hunter (Sänger von Mott the Hoople), Mick Ronson (Gitarrist bei den Spiders from Mars, der ehemaligen Band von David Bowie) sowie David Bowie – All the Young Dudes
- Queen, David Bowie und Mick Ronson – “Heroes”
- Queen und George Michael – ’39
- Queen, George Michael und Lisa Stansfield – These Are the Days of Our Lives
- Queen und George Michael – Somebody to Love
- Queen, Elton John und Axl Rose – Bohemian Rhapsody
- Queen, Elton John und Tony Iommi – The Show Must Go On
- Queen und Axl Rose – We Will Rock You
- Queen und Liza Minnelli mit allen Künstlern – We Are the Champions
Als Gastmusiker spielten und sangen Spike Edney, Mike Moran (Keyboards), Josh Macrae (Percussion), Maggie Ryder, Miriam Stockley, Chris Thompson (Backing Vocals) und The London Community Gospel Choir.
Der Song Until the End of the World von U2 wurde von deren Auftritt in Kalifornien über Satellit gesendet. Die Ansage zu dieser Einspielung wurde von Cindy Crawford gesprochen. Eine weitere Einspielung via Satellit kam aus Johannesburg und zeigt die Gruppe Mango Groove.
Ansprachen
Das Festival war nicht nur dem Lead-Sänger von Queen gewidmet, sondern sollte auch die Menschen zu mehr Wachsamkeit gegenüber Aids auffordern. In diesem Sinne hielten Elizabeth Taylor und George Michael kurze Ansprachen. Michael sprach die folgenden Worte vor seiner Interpretation von Somebody to Love:
- I think a lot of people, not necessarily people who have anything against gay people, are probably taking some small comfort in the fact that although Freddie died of AIDS he was publicly bisexual. It’s a very, very dangerous comfort. The conservative estimate for the year 2000 is that 40 million people on this planet will be infected by HIV, and if you think that those are all going to be gay people or drug addicts, then you are pretty well lining up to be one of those numbers. So please, for God’s sake and for Freddie’s sake, and for your own sakes, please be careful.[1]
- („Ich glaube, dass viele Menschen, nicht unbedingt solche, die etwas gegen Schwule haben, wahrscheinlich einen kleinen Trost aus der Tatsache schöpfen, dass Freddie, obwohl er an Aids starb, öffentlich bisexuell war. Es ist ein sehr, sehr gefährlicher Trost. Eine vorsichtige Schätzung für das Jahr 2000 besagt, dass 40 Millionen Menschen auf diesem Planeten mit HIV infiziert sein werden. Und wenn ihr denkt, dass dies alles Schwule oder Drogenabhängige sein werden, dann steht ihr so ziemlich Schlange dafür, Teil dieser Statistik zu werden. Also bitte, um Gottes Willen und um Freddies Willen und zu eurem eigenen Besten, seid bitte vorsichtig.“)
Verwertung
Beide Teile des Konzerts erschienen 1993 als Video. Eine DVD mit dem Queen-Auftritt wurde 2002 unter dem Titel The Freddie Mercury Tribute Concert veröffentlicht und kam in Großbritannien auf Platz 1 der Verkaufscharts. Innuendo – das damals zum einzigen Mal überhaupt von Queen live interpretiert worden war – ist auf keiner der beiden Veröffentlichungen enthalten, da Robert Plant, der beim Konzert stimmlich in nicht optimaler Verfassung gewesen war, seine Zustimmung verweigerte. In der DVD fehlt der gesamte 1. Teil des Konzerts.
Die Live-Version von Somebody to Love erschien ebenfalls 1993 als Single beziehungsweise auf der gemeinsam von Queen und George Michael (mit Lisa Stansfield) herausgebrachten EP mit dem Titel Five Live, die neben einigen Michael-Songs auch die Tribute-Version von These Are the Days of Our Lives enthält. In Großbritannien erreichte Five Live Platz 1 der Singles-Charts und erlangte Gold-Status.[2] Somebody to Love ist auch auf Queens Compilation-Album Greatest Hits III (1999) vertreten.
Metallica veröffentlichten ihren Auftritt 1992 als Mini-CD (Live at Wembley Stadium), die Einnahmen daraus kamen dem Phoenix Trust zugute. Im selben Jahr war auch Guns N’ Roses’ Live-Version von Knockin’ On Heaven’s Door auf ihrer neu aufgelegten gleichnamigen Single enthalten; im Fernsehen wird zu dem Lied bis heute immer die Aufnahme vom Mercury Tribute gespielt.
Mitte der 90er Jahre erschien eine Bootleg-Box unter dem Titel The Freddie Mercury Tribute Concert for Aids Awareness mit drei CDs, die sämtliche Lieder aller Musiker beinhaltet.
Weblinks
- Queen Picture Hall: The Freddie Mercury Tribute Concert – Abbildungen der VHS- und DVD-Covers (englisch)
- The Times, 26. April 1992 (Queen Archives) – Konzertkritik (englisch)
- Rolling Stone, 25. Juni 1992 (Queen Archives) – Konzertkritik (englisch)
- The Denver Post, 23. Mai 1993 (Queen Archives) – VHS-Kritik (englisch)
Quellen
- ↑ Zit. n. Booklet der CD George Michael and Queen with Lisa Stansfield: Five Live, Parlophone, 1993.
- ↑ everyhit.com – UK Top 40 Hit Database; British Phonographic Industry (BPI).
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