The Wicker Man (2006)

The Wicker Man (2006)
Filmdaten
Deutscher Titel The Wicker Man
Verweistitel: Wicker Man – Ritual des Bösen
Originaltitel The Wicker Man
Produktionsland USA
Kanada
Deutschland
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2006
Länge 101 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Neil LaBute
Drehbuch Neil LaBute, nach dem Original von Anthony Shaffer
Produktion Nicolas Cage, Boaz Davidson, Danny Dimbort, Randall Emmett, George Furla, Norman Golightly, Manfred Heid, Gerd Koechlin, Josef Lautenschlager, Avi Lerner, Elisa Salinas, Joanne Sellar, Trevor Short, Andreas Thiesmeyer, John Thompson, Brad Van Arragon und Shawn Williamson
Musik Angelo Badalamenti
Kamera Paul Sarossy
Schnitt Joel Plotch
Besetzung

The Wicker Man ist ein Spielfilm des US-amerikanischen Regisseurs Neil LaBute aus dem Jahr 2006. Der Thriller ist die Neuverfilmung des gleichnamigen Films aus dem Jahr 1973. Hauptdarsteller Nicolas Cage war so fasziniert von dem Original, dass er die Neuauflage auch selbst produzierte. The Wicker Man übernimmt zum größten Teil die Geschichte des Originals und ändert nur wenig, um den Film etwas moderner zu machen. Der Film kam am 1. September 2006 in die US-amerikanischen Kinos. In Deutschland erschien er am 2. November 2006.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Nachdem der Verkehrspolizist Edward Malus bei einem Unfall mit Todesfolge nicht helfen konnte, versinkt er in tiefe Schuldgefühle. Als seine ehemalige Lebensgefährtin Willow ihn kurz darauf bittet, auf der abgelegenen Insel Summersisle nach ihrer verschwundenen Tochter Rowan Woodward zu suchen, macht er sich entschlossen auf den Weg.

Dort angekommen, stellt der Polizist fest, dass ein heidnischer Kult unter der Führung der dominanten Schwester Summersisle das Leben auf der Insel bestimmt. Bei der Suche nach dem vermissten Mädchen erfährt Malus mehr über die Riten und merkwürdigen Ansichten der Sektenmitglieder, die ihm sichtlich die Wahrheit vorenthalten. Er ist gezwungen, zu drastischeren Maßnahmen zu greifen, und überwältigt eine Dorfbewohnerin, um bei einem geplanten Kostümfest unerkannt teilzunehmen. Dort angekommen entdeckt er die gesuchte Rowan, die an einen Pfahl gefesselt ist und in den Augen von Malus höchstwahrscheinlich als Opfergabe verbrannt werden soll.

Nachdem Malus die scheinbar gefangene Rowan von den Fesseln befreit hat, wird er nach dem gemeinsamen Fluchtversuch von ihr direkt in die Arme der schon auf ihn wartenden Dorfbewohner geführt und schließlich von diesen überwältigt. Erst jetzt registriert Malus, dass alles nur inszeniert wurde, um ihn auf die Insel zu locken, und dass nicht etwa Rowan, sondern er selbst in Form eines Rituals für gute Ernteerträge verbrannt werden soll. Man bricht ihm beide Beine und fesselt ihn an eine große Weidenfigur, den Wicker Man.

Die Aufgabe, den Wicker Man in Brand zu stecken, wird Rowan übertragen, wobei Malus bei lebendigem Leibe verbrannt wird.

Es folgt ein Zeitsprung von sechs Monaten. In der Bar einer Stadt sehen sich zwei Studenten nach attraktiven Frauen um und entdecken zwei Schwestern der Insel, welche diesmal geschminkt und modern gekleidet sind. Nach einem kurzen Gespräch wird klar, dass sie auf Opfersuche für ihre Rituale sind. Die unwissenden Studenten sind offensichtlich interessiert; ihr Schicksal wird mit Todesschreien und Feuerprasseln angedeutet. Was letztendlich aus ihnen wird, bleibt ungewiss.

Original und Remake

Die Unterschiede

In den Grundzügen sind die beiden Filme sehr ähnlich. Beidesmal ist es ein Polizist, der unter dem Umstand eines vermissten Mädchens auf die Insel geführt wird, wo er nach einer Rundtour durch die rätselhafte Welt der Insel als Opfer endet. Im Remake ist Malus ein traumatisierter, amerikanischer Verkehrpolizist; im Original ein hochreligiöser, schottischer Polizeiseargeant.

Während das Original mit einem Besuch auf dem örtlichen Polizeirevier beginnt, gibt es in Neil LaButes Neufassung einen schrecklichen Unfall auf einer Straße, bei dem Nicolas Cages Charakter in tiefe Schuldgefühle verfällt. Diese sollen besser unterstreichen, wieso der Figur später der Fund des Mädchens so wichtig ist. Im Original wiederum bestimmt der dramatische (und kulturelle) Konflikt zwischen der heidnischen polytheistischen Bevölkerung Summerisles und der starken Pietät des frommen Polizisten Sgt. Howie die Handlung.

Anstelle eines weiblichen Sektenoberhaupts gibt es im Original ein männliches, Lord Summersisle, gespielt von Schauspiel-Legende Christopher Lee. Waren die Männer im ersten Film ebenfalls relativ gleichwertig mit den anderen, gelten in der Neufassung andere Regeln. Die Frauen sind die dominantere Gruppierung auf der Insel, die Männer still und unwissend.

Kritiken

„Was soll ich schon davon halten, dass die Figur von einer Frau gespielt wird, die im Original von 1972 von einem Mann gespielt wurde, als Teil einer schottisch-heidnischen Gruppe, wenn sie nun von einer Frau mit demselben Namen gespielt wird? Was ich davon halte? Nichts. Es gibt nichts zu sagen.“

Christopher Lee, einer der Hauptdarsteller aus dem Original[1]

„Es steht außer Frage, welcher von diesen beiden Wicker Men brennen sollte.“

Kieran Grant [2]

„Überraschend beeindruckt von der Qualität des Drehbuchs.“

Edward Woodward [3]

„Kraftlos-prüde Adaption eines Gruselklassikers aus dem Jahr 1973, dem es trotz vielversprechender Ansätze nicht gelingt, aus der in die Gegenwart transportierten Geschichte das angestrebte intellektuelle Angstkino zu machen.“

Lexikon des internationalen Films [4]

Anmerkungen

  • Der Film ist Johnny Ramone gewidmet, der Nicolas Cage das Original empfahl.
  • Der Hauptdarsteller des Originals Edward Woodward wurde zweifach gewürdigt: die Hauptfigur heißt Edward mit Vornamen, das vermisste Mädchen Woodward mit Nachnamen.
  • Bei einem Budget von 35 Mio. $ hatte der Film mit 11. Mio $ Einspiel ein eher schwaches Startwochenende in den USA.
  • Der Film war nominiert bei der Goldene Himbeere im Jahr 2006 in der Kategorie Schlechtestes Remake oder billigster Abklatsch, gewonnen hat ihn aber Little Man.
  • Geht es im Original noch um eine schottisch-heidnische Gruppe, wird dies hier nicht geklärt. Allerdings stehen an der Tafel im Schulhaus eindeutig Sätze in Irisch-Gälischer Sprache.

Hintergründe

Der Wicker Man (frei übersetzt: Korbmensch oder Korbmann) ist keine Erfindung des Films. Tatsächlich war dies bei den Kelten eine gängige Art, den Göttern Menschenopfer darzubringen, wie Julius Caesar in seinem Gallischen Krieg berichtet. Wie im Film wurden die menschlichen Opfer in eine große Weidenfigur, die man Wicker Man nennt, gesperrt und diese dann angezündet. Auch heute werden von keltischen Neuheiden derartige Weidenfiguren verbrannt, allerdings ohne Menschenopfer darin. In Kirkcudbrightshire in Schottland findet jährlich das Wickerman Festival statt, ein Musik-Festival, an dessen letzten Tag ein großer Wicker Man verbrannt wird.

Quellen

  1. http://news.scotsman.com/movies.cfm?id=1921042005
  2. http://www.eye.net/eye/issue/issue_08.31.06/film/onscreen_3.php
  3. http://imdb.com/title/tt0450345/trivia
  4. Lexikon des internationalen Films, Online-Ausgabe

Weblinks


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