- Theodor Hosemann
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Friedrich Wilhelm Heinrich Theodor Hosemann (* 24. September 1807 in Brandenburg an der Havel; † 15. Oktober 1875 in Berlin) war ein deutscher Kunstmaler, Zeichner, Illustrator und Karikaturist.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Hosemann war der Sohn des königlich preußischen Offiziers Wilhelm Albrecht Hosemann, u. a. Leutnant im Regiment „von Puttkamer“ und der Christiane Charlotte Stenge.
Er heiratete in erster Ehe 1836 Henriette Wilhelmine Aßmann († 1849). Aus dieser Ehe entstammten drei Kinder. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete Hosemann 1850 in zweiter Ehe Bertha Heimbs aus wohlhabender Familie. Auch aus dieser Ehe stammten drei Kinder. Doch erreichte von allen sechs Kindern nur ein Sohn das Erwachsenenalter und überlebte den Vater.
Leben
Hosemann war hauptsächlich als Genremaler und Lithograf tätig. Als Zeichenlehrer der Kinder des Generalintendanten der Königlichen Schauspiele, später der Museen in Berlin, Carl von Brühl, fand er Zugang zu den höchsten Kreisen der Stadt. In seiner Bilderwelt fand allerdings das Berliner Kleinbürgertum weit mehr Beachtung.
„Das vormärzliche Berlin hat in ihm seinen getreuesten Chronisten und Schilderer gefunden; und hätte er nicht mehr geschaffen als seine Bilder aus dem Berliner Volksleben, sein Andenken könnte nicht verlöschen, und jeder, der die Geschichte unserer Stadt in jenen Zeiten recht verstehen will, muß auch die Schilderungen Hosemanns zur Hand nehmen – die beste Bilderchronik jener Jahre!“
– Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, September 1897
Unter finanziell sehr bescheidenen Verhältnissen wuchs Hosemann, bedingt durch das unstete Offiziers- und Kriegsleben des Vaters, in wechselnden Wohnorten auf und trat schon mit 12 Jahren 1819 als Lehrling bei der Lithografischen Anstalt „Arnz & Winckelmann“ in Düsseldorf ein. Mit knapp 15 Jahren wurde er dort 1822 bereits als Zeichner für ein Jahresgehalt von 200 Talern fest angestellt. Gleichzeitig besuchte er die Kunstakademie Düsseldorf.
1828 machte sich der Teilhaber Johann Christian Winckelmann in Berlin selbständig und gründete den später so genannten Verlag „Winckelmann & Söhne“. Hosemann ging mit ihm als Erster Zeichner für das doppelte Jahresgehalt von 400 Talern mit nach Berlin. In diesem Jahr finden sich erste Illustrationen in Kinderbüchern und Jugendschriften und 1830 humoristische Zeichnungen in den von George Gropius verlegten bunten Heften. Hosemann wurde anschließend zum hochgeschätzten Illustrator vieler anderer Verlage.
In den Jahren von 1834 bis 1852 arbeitete er mit Adolf Glaßbrenner zusammen, dessen Schriften zum größten Teil von Hosemann illustriert wurden (darunter vor allem die Reihe: „Berlin wie es ist und – trinkt“. Insgesamt 32 Hefte, in Berlin und Leipzig erschienen, der Autor nennt sich „Adolf Brennglas“. Hosemann hat u. a. Karikaturen für die Nummern 19, 25, 26 und 27 geliefert).
Wenige Jahre später (1857) wurde er zum Professor an der Berliner Akademie der Künste ernannt und dort 1860 zum Mitglied berufen. In diesen Jahren der Lehrzeit gehörte 1874 auch Heinrich Zille zu seinen Schülern. Am 15. Oktober 1875 verstarb Hosemann in Berlin. Sein Grab befindet sich auf dem II. Sophien-Friedhof in der Bergstraße (Berlin-Mitte).
Werke (Auswahl)
Digitalisierte Ausgaben der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf:
- Theodor Hosemann: Festprogramm des Costümirter Ball am 25t. März 1840. Berlin 1840. ub.uni-duesseldorf.de
- Theodor Dielitz: Völkergemälde u. Landschaftsbilder: für die Jugend bearbeitet. Mit 8 illum. Bildern von Theodor Hosemann. Berlin 46.[1]
- Eugen Braß (Hrsg.): Die Dichter des deutschen Volkes: Album des Gediegensten und Ausgezeichnetsten aus den Werken deutscher Dichter; Mit 36 Original-Zeichnungen deutscher Künstler in Stahlstich. 2 Bände. Berlin 1848.[2]
- J. D. Lüttringhaus: Borussia: Bilder aus der Geschichte des preußischen Vaterlandes. Mit 8 colorirten Bildern v. Theodor Hosemann, Berlin 1858.[3]
- Theodor Hosemann: Die 24 Federzeichnungen zu den Werken E. T. A. Hoffmanns. Berlin 1918.[4]
- Album deutscher Dichter / Mit 36 Original-Zeichnungen deutscher Künstler. Hofmann, Berlin 1848. Digitalisierte Ausgabe
- Aquarelle Düsseldorfer Künstler: den kunstsinnigen Damen gewidmet. Arnz, Düsseldorf 1861. Digitalisierte Ausgabe
- Mary Botham Howitt: The Dusseldorf artist’s album. Arnz, Düsseldorf 1854, Digitalisierte Ausgabe
- Illustrationen in: Ludwig Bund (Hrsg.). Lieder der Heimath: Eine Sammlung der vorzüglichsten Dichtungen im Bilderschmucke deutscher Kunst. - Düsseldorf: Breidenbach, 1868. Digitalisierte Ausgabe
- Justus Friedrich Wilhelm Zachariae,. Der Renommist: Ein scherzhaftes Heldengedicht. Bethge, Berlin 1840. Digitalisierte Ausgabe
- Dielitz, Theodor. Völkergemälde u. Landschaftsbilder für die Jugend bearbeitet. Winckelmann, Berlin 1846. Digitalisierte Ausgabe
- Illustrationen in: Hermann Kletke: Der neue Kinderfreund..
- Band 1. Duncker, Berlin 1843. Digitalisierte Ausgabe
- Band 2: Deutscher Kinderschatz. Duncker, Berlin 1845. Digitalisierte Ausgabe
- Costümirter Ball am 25t. März 1840. Winckelmann, s.l. 1840. Digitalisierte Ausgabe
- E. T. A. Hoffmann’s gesammelte Schriften. Mit Federzeichnungen von Theodor Hosemann. Reinmer, Berlin 1857. Digitalisierte Ausgabe
- Bd. 3: Die Serapion-Brüder. Digitalisierte Ausgabe
- Bd. 4: Die Serapion-Brüder. Digitalisierte Ausgabe
- Bd. 5: Nachtstücke. Digitalisierte Ausgabe
- Bd. 6: Die Elixiere des Teufels: Nachgelassene Papiere des Bruders Medardus, eines Capuziners. Digitalisierte Ausgabe
- Bd. 7: Fantasiestücke in Callot’s Manier: Blätter aus dem Tagebuch eines reisenden Enthusiasten. Digitalisierte Ausgabe
- Bd. 8: Lebens-Ansichten des Katers Murr: nebst fragmentarischer Biographie des Kapllmeistern Johannes Kreisler in zufälligen Makulaturblättern. Digitalisierte Ausgabe
- Bd. 11: E.T.A. Hoffmann’s Erzählungen aus seinen letzten Lebensjahren: Theil 1. Digitalisierte Ausgabe
- Bd. 12: E.T.A. Hoffmann’s Erzählungen aus seinen letzten Lebensjahren: Theil 2. Digitalisierte Ausgabe
- Julius Hoffmann: Europäische Bilder und Skizzen : zur Belehrung für die reifere Jugend. Trewendt, Breslau 1858 (Digitalisierte Ausgabe)
- Immermann, Karl. Tulifäntchen. Ein Heldengedicht in drei Gesängen. Hofmann, Berlin 1862. Digitalisierte Ausgabe
- Illustration in: Weihnachts-Album. Arnz, Düsseldorf 1853. Digitalisierte Ausgabe
- Illustrationen in: Margarethe Wulff 52 Sonntage oder Tagebuch dreier Kinder : Mit neun illuminirten Bildern. Winckelmann, Berlin 1846 (Digitalisierte Ausgabe)
- Woeniger, August Theodor. Zigeuner und Edelleute. Mit Federzeichnungen von Th. Hosemann. Simion, Berlin 1844. Digitalisierte Ausgabe
Ehrungen
- Seit 1910 trägt eine Straße im Berliner Bezirk Pankow, Ortsteil Prenzlauer Berg seinen Namen. Sie verläuft von der Grellstraße über die Ostseestraße bis zur Ortsteilgrenze Weißensee.
Literatur
- Joseph Eduard Wessely: Hosemann, Friedr. Wilh. Heinr. Theodor. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 180.
- Wolfgang Freiherr von Löhneysen: Hosemann, Theodor. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 9, Duncker & Humblot, Berlin 1972, S. 648 f. (Onlinefassung).
- Hans Ludwig (Hrsg.): Theodor Hosemann. Eulenspiegel-Verlag, Berlin (DDR) 1973 (weitere Auflagen: Rogner und Bernhard, München 1974; Eulenspiegel-Verlag, Berlin 1980 und 1987; Stapp, Berlin 1981)
- Carl Bornemann (Hrsg.): Wilhelm Bornemann’s Plattdeutsche Gedichte. Mit dem Bildnisse des Verfassers und 13 Federzeichnungen von Theodor Hosemann, R. v. Deckers Verlag G. Schenck, Berlin 1891, 344 S.
- Hans Aschenbrenner: Zeichner und Maler des Berliner Volkslebens. In: Berlinische Monatsschrift 9/1997 beim Luisenstädtischen Bildungsverein, Ausführliche Biografie
Weblinks
Commons: Theodor Hosemann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Theodor Hosemann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausführliche Biografie bei safran-arts.com
- Kurzbiografie bei laokoon.in-berlin.de
Einzelnachweise
Kategorien:- Deutscher Maler
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