- Theodor Tantzen
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Theodor Johann Tantzen (jun) (* 14. Juni 1877 in Heering; † 11. Januar 1947 in Oldenburg) war ein deutscher Politiker und Landwirt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Theodor Tantzen war Landwirt in Heering.
In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war er Mitglied der DDP. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat er 1945 erst der von seinem Sohn Theodor gegründeten Demokratischen Union Deutschlands bei. Später wurde er dann Mitglied der FDP.
Als Gegner des Nationalsozialismus wurde er zu Beginn des Zweiten Weltkrieges kurzzeitig inhaftiert. Da er von den Verschwörern des 20. Juli 1944 als Unterbeauftragter im Wehrkreis X (Hamburg) benannt worden war, wurde er am Tag nach dem gescheiterten Attentat in Bremen verhaftet und anschließend in verschiedenen Gefängnissen sowie im Konzentrationslager Ravensbrück festgehalten. Er saß danach in der Strafanstalt Tegel und im Gefängnis Lehrter Straße in Berlin ein. Im April 1945 kam er aus dem Gerichtsgefängnis Nordenham frei.
Abgeordneter
Theodor Tantzen war 1911 bis 1919 Mitglied des Oldenburgischen Landtags des Großherzogtums Oldenburg. 1923 bis 1928 war er Landtagsabgeordneter im Freistaat Oldenburg und 1946 im ernannten Landtag.
Er saß von Januar bis Oktober 1919 in der Weimarer Nationalversammlung und von Mai 1928 bis Mai 1930 im Reichstag.
Staatsämter
Von 1919 bis 1923 und von 1945 bis 1946 war er Ministerpräsident des Freistaates Oldenburg. Von 1945 bis 1946 war er wie schon in der Weimarer Republik Ministerpräsident des Freistaates Oldenburg. Er war von 1946 bis zu seinem Tod 1947 Verkehrsminister von Niedersachsen in der von Ministerpräsident Hinrich Wilhelm Kopf geführten Landesregierung.
Theodor Tantzen verstarb im Januar 1947 an den Folgen eines Schlaganfalles.[1]
Siehe auch
Literatur
- Hans F. W. Gringmuth, Lothar Albertin, Karl Dietrich Bracher u. a.: Politischer Liberalismus in der britischen Besatzungszone 1946–1948: Führungsorgane und Politik der FDP, (Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien), Düsseldorf 1995.
- Martina Neumann: Theodor Tantzen. Ein widerspenstiger Liberaler gegen den Nationalsozialismus. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen 39; Niedersachsen 1933–1945, Band 8. (zugleich Dissertationsschrift.) Hahn, Hannover 1998, 462 S., ISBN 3-7752-5835-3
- Eilert Tantzen: 700 Jahre Chronik der Familie Tantzen. 1300–2000. Herausgegeben vom Familienverband Hergen Tantzen. Isensee, Oldenburg 1997, 446 S., ISBN 3-89598-425-6
- Theodor Tantzen. 1877–1947. Gedenkschrift anlässlich seines 100. Geburtstages am 14. Juni 1977. Friedrich-Naumann-Stiftung Bonn, Landesbüro Hannover. Isensee, Oldenburg 1977, 51 S., ISBN 3-920557-23-9
- Albrecht Eckhardt: Von der bürgerlichen Revolution bis zur nationalsozialistischen Machtübernahme - Der oldenburgische Landtag und seine Abgeordneten 1848–1933. 1996, ISBN 3-89598-327-6, S. 109
- Martin Schumacher, Katharina Lübbe, Wilhelm Heinz Schröder: M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation. 3. Auflage. Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5183-1.
Weblinks
- Literatur von und über Theodor Tantzen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Theodor Tantzen in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Kurzbiographie (mit Foto) auf den Seiten der Gedenkstätte Deutscher Widerstand
- Theodor Tantzen in den Akten der Reichskanzlei
Einzelnachweise
- ↑ Gringmuth: Politischer Liberalismus, S. 122
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- Abgeordneter (Ernannter Landtag Niedersachsen)
- DDP-Mitglied
- FDP-Mitglied
- Häftling im KZ Ravensbrück
- Person (Attentat vom 20. Juli 1944)
- Abgeordneter (Ernannter Landtag Oldenburg)
- Person (Oldenburg (Oldenburg))
- Geboren 1877
- Gestorben 1947
- Mann
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