- Thiocarbamid
-
Strukturformel Allgemeines Name Thioharnstoff Andere Namen - Thiocarbamid
- Sulfoharnstoff
- Sulfocarbamid
- Thiourea
- TH
Summenformel CH4N2S CAS-Nummer 62-56-6 PubChem 2723790 Kurzbeschreibung weißes, kristallines, brennbares Pulver Eigenschaften Molare Masse 76,12 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 1,41 g·cm-3 bei 20 °C [1]
Schmelzpunkt 182 °C[1]
Siedepunkt Zersetzung[1]
Löslichkeit mäßig löslich in Wasser: 90 g·l−1 (20 °C)[1]
Sicherheitshinweise Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [2] Gesundheits-
schädlichUmwelt-
gefährlich(Xn) (N) R- und S-Sätze R: 22-40-51/53-63 S: (2)-36/37-61 MAK nicht festgelegt[1]
LD50 oral Ratte 1750 mg·kg−1
WGK 2[1] Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Thioharnstoff ist ein Derivat des Harnstoffs, bei dem das Sauerstoffatom durch ein Schwefelatom substituiert ist.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Thioharnstoff kann aus Ammoniumthiocyanat oder Calciumcyanamid gewonnen werden:
Chemische Eigenschaften
Thioharnstoff ist eine organische Verbindung und ein Komplexbildner.
Verwendung
Thioharnstoff wird verwendet:
- als Wirkstoff in vielen Mitteln zur Silberpflege.
- als Nachweismittel für Bismut und Cadmium
- als Additiv in Bädern zur Verzinkung, Versilberung, Verkupferung und Verzinnung von Metallen.
- als Goldlösungsmittel:
- als Basis von Arzneimitteln (Thyreostatika) die aus Thioharnstoffderivaten bestehen.
- als Toner bei der Entwicklung von Fotos
- als Knospungsstopper im Weinanbau
- bei der RP-HPLC zur Totzeitbestimmung
- als Nukleophil in der nukleophilen Substitution
Biologische Bedeutung
Durch Thioharnstoff kann die Tyrosinase gehemmt werden.
Sicherheitshinweise
Thioharnstoff ist krebserregend der Kategorie 3 (möglicherweise krebserzeugend beim Menschen) und fruchtschädigend der Kategorie 3 (möglicherweise fruchtschädigend beim Menschen). Er kann nur sehr schwer mit normalen Abwasserreinungsmethoden aus Abwässern entfernt werden.
Abgeleitete Verbindungen
- Thioharnstoffdioxid
- Thioharnstoffnitrat (CH5N3O3S)
- Propylthiouracil
- Propylen-thioharnstoff
- Thioharnstoff-Chelat
Quellen
- ↑ a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 62-56-6 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 30.12.2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ Eintrag zu CAS-Nr. 62-56-6 im European chemical Substances Information System ESIS
Wikimedia Foundation.