Tholeiit

Tholeiit
Klassifikation der Basalte nach Mineralbestand

Tholeiit (auch Tholeyit) ist nach der Ortschaft Tholey im Saarland benannt und bezeichnet einen dunklen, dichten Vulkanit mit den Hauptgemengteilen Pyroxen (Orthopyroxen + Klinopyroxen) und Ca-reichem Plagioklas (An > 50) in der Matrix. Als Einsprenglinge kommen Plagioklas (An 70-95) und Pyroxen vor. Weitere Gemengteile können Quarz, Olivin und Erzminerale bilden. Eingeordnet wird der Tholeiit in die Gruppe der Basalte.

Die Typlokalität dieser Basaltvariante liegt in der Umgebung Tholeys am Schaumberg. Das Gestein des hier anstehenden Basalt-Dykes, der ihr den Namen gegeben hat, entspricht aufgrund seiner Gehalte an seltenen Erden geochemisch nicht vollständig den ozeanischen und kontinentalen tholeiitischen Basalten.[1] Unter anderem aus diesem Grund soll nach der Empfehlung der IUGS die Bezeichnung Tholeiit nicht mehr für die bisher mit diesem Namen bezeichnete, weit verbreitete Gruppe subalkalischer Basaltgesteine verwendet werden, sondern tholeiitischer Basalt.[2]

Tholeiitische Basalte sind die häufigsten Gesteine in der Erdkruste. Sie bilden den Hauptanteil der ozeanischen Kruste und der MORBs (mid ocean ridge basalt), und treten auch in der kontinentalen Kruste auf, wie z. B. auch am Vogelsberg, im Westerwald und in der Lausitz.

Verwendung finden Tholeiite wie die meisten Basaltarten häufig als Pflastersteine im Straßenbau oder als Schottersteine bei Eisenbahngleisen.

Einzelnachweise

  1. Albert Günter Herrmann und Dieter Jung: Die Verteilung der Lanthaniden im Tholeyit von Tholey (Saar) und in Palatiniten, Pseudopegmatiten und Apliten des permischen Vulkanismus im Saar-Nahe-Pfalz-Gebiet. Contributions to Mineralogy and Petrology, Bd. 29, Nr. 1, S. 33-42, 1970. (Kurzfassung)
  2. R. W. Le Maitre et al.: Igneous Rocks: A Classification and Glossary of Terms: : Recommendations of the International Union of Geological Sciences Subcommission on the Systematics of Igneous Rocks. 252 S., Cambridge University Press 2005. ISBN 978-0-521-61948-6

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Tholeiīt — Tholeiīt, Gestein aus der Gruppe des Melaphyr (s. d.), typisch am Schaumberg bei Tholey (Rheinprovinz), daher der Name …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Tholeiit — Tholeiịt,   Tholeyịt Petrologie: intermediäres subvulkanisches Gestein, das aufgrund seiner mineralischen Zusammensetzung und seines relativ hohen Gehalts an Siliciumdioxid zu den Andesiten oder Dioriten gestellt wird. Auch olivinfreie Basalte… …   Universal-Lexikon

  • Neipel — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Scheuern (Saar) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Tholeyit — Klassifikation der Basalte nach Mineralbestand Tholeiit (auch Tholeyit) ist nach der Ortschaft Tholey im Saarland benannt und bezeichnet einen dunklen, dichten Vulkanit mit den Hauptgemengteilen Pyroxen (Orthopyroxen + Klinopyroxen) und Ca… …   Deutsch Wikipedia

  • Überroth — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Tholey — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Melaphyr — (Basaltit, schwarzer Porphyr, Trapp und Trapporphyr zum Teil), decken und lagerartig ausgebreitetes Eruptivgestein, meist feinkörnig bis dicht (Aphanit), mitunter porphyrisch durch große Augitkristalle (Augitporphyr) oder braune Glimmerblättchen… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • tholeiite — noun Etymology: German Tholeiit, from Tholey, village in Saarland, Germany + German it ite Date: 1866 a basaltic rock that is rich in aluminum and low in potassium, is found typically in the ocean floor, and is probably derived from the earth s… …   New Collegiate Dictionary

  • Basaltgestein — Basaltprismen am Gangolfsberg in der Rhön Basaltsäulen am Svartifoss, Island …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”