Schaumberg (bei Theley)

Schaumberg (bei Theley)
Schaumberg
Blick aus einem Flugzeug aus Richtung Marpingen auf den Ort Tholey (Süd nach Nord)

Blick aus einem Flugzeug aus Richtung Marpingen auf den Ort Tholey (Süd nach Nord)

Höhe 569 m ü. NN
Lage Saarland, Deutschland
Gebirge Prims-Blies-Hügelland
Geographische Lage 49° 29′ 14″ N, 7° 1′ 45″ O49.4872222222227.0291666666667569Koordinaten: 49° 29′ 14″ N, 7° 1′ 45″ O
Schaumberg (bei Theley) (Saarland)
Schaumberg (bei Theley)

Der Schaumberg ist ein Berg im Saarland und die höchste Erhebung im Naturraum Prims-Blies-Hügelland. Er ist gegenüber den höchsten saarländischen Erhebungen mit seinen 569 m zwar relativ niedrig, ragt aber weit aus einer eher flachen Umgebung heraus. Dadurch ist er aus recht großer Entfernung gut in der Landschaft zu erkennen und kann somit als die bedeutendste Erhebung des Saarlandes bezeichnet werden („Hausberg des Saarlandes“). Er befindet sich im Landkreis St. Wendel in der Gemeinde Tholey nördlich von Tholey bzw. südlich von Theley. Der Gipfel des Berges liegt in der Gemarkung Tholey.

Aus geologischer Sicht finden sich am Schaumberg sowohl Gesteine der Rotliegend-Formationen des Perm (z. B. Härtlinge aus Magmatiten), als auch Ablagerungen der Ottweiler Schichten des Karbon und Buntsandstein-Schollen der Trias. Unter Petrologen ist mit dem Tholeiit ein vulkanischer Basaltstein bekannt, der nach der Ortschaft Tholey benannt ist.

Schaumberg, von der Baltersweiler Höhe her betrachtet
Unterer Teil des Schaumbergturms mit Deutsch-Französischem Friedens-Mahnmal

Auf dem Schaumberg wurden Spuren gefunden, die Kelten und Römern zugeordnet werden. Im Mittelalter stand hier die Schauenburg, von der einzelne Mauern noch heute zu sehen sind.

Um den Schaumberg herum führt der Herzweg, ein Wanderweg. Auf ihm kommt man u. a. an einer Windkraftanlage 49.4877777777787.0216666666667498 sowie an der Afrikapelle 49.4880555555567.0211111111111499 vorbei. Außerdem befinden sich am Schaumberg das Therapiezentrum „Schaumberger Hof“ 49.4866666666677.0238888888889510, das Schaumbergbad 49.4916666666677.0386111111111448 und eine Jugendherberge 49.4908333333337.0369444444444452.

Inhaltsverzeichnis

Schaumbergturm

Hauptartikel: Schaumbergturm

1914 sollte auf dem Bergplateau ein Turm zu Ehren von Kaiser Wilhelm II. gebaut werden. Die Ausführung dieses Plans wurde aber durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Es blieb nur eine 5 m hohe Bauruine, auf der ab 1927 ein Turm mit integrierter Kriegergedächtniskapelle gebaut wurde. Markant war das in den zentralen Rundbogen des Turms eingesetzte überlebensgroße Kruzifix. Dieser Turm musste 1972 wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Das unbeschädigte Kruzifix sollte gesprengt werden. Die Bauarbeiter, sämtlich aus den katholisch geprägten Dörfern der näheren Umgebung bzw. italienischer Herkunft, weigerten sich jedoch, das Glaubenssymbol zu sprengen. So wurde das Kruzifix unbeschädigt entnommen, kurze Zeit in einem Schuppen am Rand des Bergplateaus aufbewahrt und später unweit 49.4640555555566.9842222222222318 der Autobahnanschlussstelle bei Sotzweiler aufgestellt.

Der Schaumbergturm 49.4861111111117.03564 (ca. 120 m südöstlich des Gipfels, Höhe: 36 m), der anstelle des alten Turmes neu aufgebaut und am 19. September 1976 eingeweiht wurde, erlaubt einen weiten Blick in das Umland. Die Aussicht reicht im Norden bis zum Hunsrück, im Westen bis in den Saargau und darüber hinaus bis zum französischen Kernkraftwerk Cattenom und im Süden bis nach Saarbrücken. Bei sehr klarem Wetter ist ein Blick bis zu den Vogesen möglich. Als deutsch-französische Begegnungsstätte soll der Turm ein Zeichen der Freundschaft zwischen beiden Ländern sein.

Sendeanlagen

Auf dem Schaumbergturm befinden sich Sendeanlagen verschiedener Funkdienste (z. B. Rundfunk, Amateurfunk, BOS). Im Rundfunkbereich wurde der Standort dabei bis Dezember 2007 als regional bedeutender analoger Fernsehfüllsender benutzt.

Programmname Kanal ERP
ZDF 26 (PAL) 1 kW
ARD 38 (PAL) 42 W
SR Fernsehen 48 (PAL) 1 kW
Blick von Göttelborn

Vom Schaumberg aus wurde ab dem 1. Mai 1956 ein UKW-Sender betrieben. Er hatte 3 kW Senderausgangsleistung. Mit seiner ERP von 10 kW konnten 75 % der Fläche des Saarlandes versorgt werden.[1]

Weblinks

Quellen

  1. Saarländischer Rundfunk (Hg.): Unser Sender an der Saar. 50 Jahre Rundfunk im Saarland, 1985

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