- Thomas Matthias
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Thomas Matthias (* um 1520 in Brandenburg an der Havel; † 7. Juli 1576 ebenda) war Berliner Bürgermeister und Politiker des Kurfürstentums Brandenburg.
Leben
Thomas Matthias stammte aus einer Berliner Tuchmacherfamilie. Sein Großvater war bereits zu so viel Ansehen gelangt, dass er Bürgermeister der Stadt Berlin wurde. Sein Vater Christian Matthias wurde in seiner Geburtsstadt Bürgermeister, hatte Ursula Schönemann geheiratet und konnte seinem Sohn eine vorzügliche Ausbildung zukommen lassen. So hatte Matthias 1533 ein Studium an der Universität Wittenberg begonnen. Dort war er ein Schüler Philipp Melanchthons, lernte unter anderem Martin Luther kennen, und stand mit seinem Verwandten Georg Sabinus in enger Verbindung.
Nachdem er viele Jahre dort verbracht hatte, ging er auf Empfehlung des Kanzlers Johann Weinlöben († 1558), als Berater des Kurfürsten Joachim II. an dessen Hof. Ab 1547 war er bei diesem auch Geheimer Hof-, sowie Kammerrat und wurde 1558 in den Reichsadelstand erhoben. 1569 erhielt er den Ritterschlag und erhielt später die Würde eines Comes palatinus des Kaisers. Ab 1563 findet man ihn auch bis 1571 als Bürgermeister von Berlin tätig. Für seinen Dienstherrn war er auch in diplomatischen Missionen unterwegs. So war er mit Albrecht von Thümen 1567 am Hof des Kaisers Maximilian II. anwesend, als Joachim Friedrich von Brandenburg zum Erzbischof von Magdeburg ernannt wurde.
Nach dem Tod des Kurfürsten wurde Thomas Matthias von dessen Sohn beschuldigt, Gelder veruntreut zu haben und musste 1571 dessen Dienst verlassen, blieb weiter in Berlin, bis er vor der Pest nach Brandenburg (Havel) floh. Dort fand er in der Godehardkirche seine letzte Ruhestätte. Matthias stand zu seiner Zeit in hohem Ansehen, da er die Gelehrtenkultur seiner Zeit unterstützte.
Familie
Matthias war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er mit Magarethe Domstorf. In dieser Ehe entstanden fünf Mädchen. Eine Tochter ehelichte Joachim Carpzov († 1628). Nach ihrem Tod ging er eine zweite Ehe mit Ursula, der Tochter des Nordhauseners Bürgermeisters Michael Meyenburg, ein. Aus dieser Ehe stammen drei Söhne und vier Töchter. So sind unter anderem die Söhne Daniel Matthias und Michael Matthias bekannt geworden. Die Tochter Magdalene heiratete 1596 den königlich dänischen und kurfürstlich brandenburgischen Geheimrat Joachim Hübner.
Literatur
- Ernst Friedländer: Matthias (brandenburgische Familie). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 20, Duncker & Humblot, Leipzig 1884, S. 668–671. (Familienartikel)
- Oskar Schwebel: Geschichte der Stadt Berlin. Verlag Brachvogel & Ranft, Berlin, 1888
- Johann Gottlob Wilhelm Dunkel: Historisch-kritische Nachrichten von verstorbenen Gelehrten und deren Schriften... Köthen, 1753, 1. Bd. S. 685
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