- Baptistina
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Asteroid
(298) BaptistinaEigenschaften des Orbits (Simulation) Orbittyp Hauptgürtelasteroid Große Halbachse 2,2640 AE Exzentrizität 0,0957 Perihel – Aphel 2,0474 – 2,481 AE Neigung der Bahnebene 6,2847° Siderische Umlaufzeit 3,4065 Jahre Mittlere Orbitalgeschwindigkeit 19,8 km/s Physikalische Eigenschaften Durchmesser ca. 40 km Absolute Helligkeit 11,0 Geschichte Entdecker A. Charlois Datum der Entdeckung 9. September 1890 (298) Baptistina ist ein Asteroid des Asteroiden-Hauptgürtels, der am 9. September 1890 von Auguste Charlois am Observatorium von Nizza entdeckt wurde.
Baptistina bewegt sich in einem Abstand von 2,0474 (Perihel) bis 2,481 (Aphel) astronomischen Einheiten in 3,4065 Jahren um die Sonne. Die Bahn ist 6,2847° gegen die Ekliptik geneigt, die Bahnexzentrizität beträgt 0,0957.
Baptistina hat einen Durchmesser von etwa 40 km und dürfte zu den kohligen Chondriten gehören.
Inhaltsverzeichnis
Kollisionstheorie
Auf ähnlichen Bahnen kreist eine Reihe kleiner Objekte mit ähnlichen Eigenschaften. Dies führte zur Theorie,[1] dass Baptistina einst mit einem anderen Asteroiden kollidiert ist. Eine Computersimulation zur Rückrechnung der Umlaufbahnen ergab eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass dieser Zusammenstoß vor etwa 160 Millionen Jahren stattgefunden hat. Baptistina – damals noch etwa 170 Kilometer groß – kollidierte mit einem etwa 60 Kilometer großen Asteroiden. Dabei entstanden rund 100.000 Bruchstücke mit mehr als einem Kilometer Durchmesser und etwa 300 mit mehr als 10 Kilometer Durchmesser. Etwa zwei Prozent dieser Bruchstücke sind durch die Schwerkraft von Mars und Jupiter ins innere Sonnensystem abgelenkt worden.
Höchstwahrscheinlich war eines dieser Objekte für den Meteoriteneinschlag verantwortlich, der vor 65 Millionen Jahren das Aussterben der Dinosaurier ausgelöst haben könnte. Auch der markante Krater Tycho auf der Südhalbkugel des Mondes soll mit 70 % Wahrscheinlichkeit durch den Einschlag eines dieser Objekte entstanden sein.
Siehe auch
Literatur
- William F. Bottke et al.: „An asteroid breakup 160 Myr ago as the probable source of the K/T impactor“, in: Nature Bd. 449, Jg. 2007, S. 48-53. doi:10.1038/nature06070
Quellen
- ↑ „Dino-Tod durch kosmischen Querschläger“, Süddeutsche Zeitung, 6. September 2007
Weblinks
- „Asteroiden. Der Tod kam aus dem All“, Tagesspiegel, 6. September 2007
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