- Tiberius Sempronius Gracchus (Konsul 177 v. Chr.)
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Tiberius Sempronius Gracchus der Ältere († 154 v. Chr.) war ein römischer Politiker des 2. Jahrhunderts v. Chr.
Tiberius Gracchus stammte aus der plebejischen Nobilität und gehörte damit zur Führungsschicht der römischen Republik. 190 v. Chr. nahm er am Krieg gegen Antiochos III. von Syrien teil und wurde als Gesandter zu Philipp V. von Makedonien geschickt, den er 185 v. Chr. ein zweites Mal aufsuchte. 184 v. Chr. wurde er Volkstribun und 182 v. Chr. kurulischer Ädil. Als Prätor 180 v. Chr.[1] und in den folgenden beiden Jahren als Prokonsul führte er erfolgreich Kriege gegen die Keltiberer in Spanien.[2] 178 v. Chr. handelte er mit den Numantiern, einem keltiberischen Stamm, einen Friedensvertrag aus. Außerdem gründete er eine nach sich benannte Stadt Gracchuris[3], sowie vermutlich die Stadt Iliturgi. Er erhielt einen Triumph zugesprochen, den er am 3. Februar 178 feierte.[4]
Im folgenden Jahr 177 v. Chr. wurde Gracchus Konsul und führte, fortgesetzt als Prokonsul in den beiden folgenden Jahre, Krieg auf Sardinien. Auch für diese Erfolge konnte er 175 v. Chr. einen Triumph abhalten. 169 v. Chr. war er Zensor und ließ die (vielleicht erst später) nach ihm benannte Basilica Sempronia auf dem Forum Romanum errichten. 165 und 162–161 v. Chr. reiste er als Gesandter nach Kleinasien. 163 v. Chr. erreichte er ein zweites Konsulat und übernahm wieder die Verwaltung von Sardinien (und Korsika), auch im folgenden Jahr als Prokonsul. Er starb im Jahre 154 v. Chr. und wurde mit höchsten Ehren bestattet.
Wie später seine Söhne setzte auch er sich für die Armen ein und handelte nie gegen seine Prinzipien. Er heiratete, selbst schon über 50, die 25jährige Cornelia, eine Frau aus höchstem Adel. Ihr Vater Publius Cornelius Scipio hatte 202 v. Chr. in der Schlacht von Zama den karthagischen Feldherren Hannibal entscheidend besiegt und dafür den Ehrennamen Africanus erhalten. Sie schenkte Tiberius 12 Kinder, von denen allerdings nur Tiberius Sempronius Gracchus der Jüngere und Gaius Sempronius Gracchus sowie eine Tochter das Kindesalter überlebten. Die beiden Söhne setzten sich später als Volkstribunen für Sozialreformen ein und kamen dabei beide ums Leben.
Einzelnachweise
Literatur
- Hans Georg Gundel: Gracchus 7. In: Der Kleine Pauly, Bd. 2 (1967), Sp. 860–861.
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