Tom Fecht

Tom Fecht
„Nature Forte“ an der Akademie Waldschlösschen, Teil des Projektes „Denkraum: Namen und Steine“
Kaltes Quadrat im Eingangsbereich der Bundeskunsthalle
Das AIDS-Memorial Verletzte Liebe auf dem Peterskirchhof in Frankfurt am Main

Tom Fecht (* 11. Januar 1952 in Frankenberg) ist ein deutscher Verleger, Autor und Künstler.

Stein zur Erinnerung an Freddie Mercury
Stein zur Erinnerung an Michel Foucault

Inhaltsverzeichnis

Leben

Tom Fecht studierte in Berlin und New York Kybernetik und Kunstgeschichte. Seit 1969 veranstaltete er Happenings, Fluxus-Aktionen, Landart-Projekte, Installationen und Ausstellungen in Deutschland und im Ausland.

1972 gründete er die „Elefanten Press Galerie“ und 1978 den gleichnamigen Verlag in Berlin.

Bis 1992 war Tom Fecht Autor, Herausgeber und Kurator von Publikationen und Ausstellungen zur Kunst-, Design- Satire- und Zeitgeschichte. Lehrtätigkeiten übte er an der Hochschule der Künste Berlin, der Hochschule für bildende Künste Hamburg und dem Royal College of Art in London.

Tom Fecht lebt und arbeitet in Berlin, in London und im französischen Finistère.

Kunst-Projekte

Für die Deutsche AIDS-Stiftung begann Tom Fecht 1988/89 das Projekt „Denkraum“ zu entwickeln. Mit „Quartelage-Vierteilung für 16 Pferde und Ring“ und dem „Kölner Fragment-12 Minuten nach Vitruvius“ sollen Elemente der Landart neu dekliniert und an den urbanen Raum und den Körper gekoppelt werden.

Anlässlich der Documenta IX entstand das „Mémoire nomade“ („Namen und Steine“). Damit erinnert der Künstler an Menschen, die an Aids gestorben sind. Aus einem geografischen Netz von über 40 temporären und festen Installationen, die zwischen 1992 und 2000 entstanden sind, geht es Tom Fecht darum, ein „nomadisierendes Gedächtnis und ein europaweites Epitaph des Gedenkens und der praktischen Solidarität mit HIV-infizierten Menschen“ zu schaffen.

Verletzte Liebe“ wurde 1993 zu seinem bildhauerischen Thema, es folgten fotografische Studien zur Körperarchitektur. Seit 1994 glastechnische und thermische Studien und Farbstudien zum Isenheimer Altar. Seit 1996 entstanden skulpturale Fotoarbeiten und es entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit Architekten.

1997 initiierte der Künstler das „Hauptlabor“ für die Hochschule für bildende Künste Hamburg, 1998/99 folgte „Umzug ins Offene“ über die Geheimnisse der Raumproduktion.

„Kaltes Quadrat“ im Eingangsbereich der Bundeskunsthalle in Bonn gehört zu den festen Installationen des Projektes „Namen und Steine“. Zu den prominenten Verstorbenen, an die zu der Installation gehörende Pflastersteine erinnern, zählen Freddie Mercury, Michel Foucault, Keith Haring, Miles Davis und Rock Hudson.

Veröffentlichungen

  • Tom Fecht, Jürgen Holtfreter: Karakiri, Berlin, 1984, ISBN 3-88520-134-8
  • Tom Fecht, Sabine. Weißler: Plastikwelten. Der Stoff, aus dem die Waren sind, Berlin 1985, ISBN 3-88520-167-4
  • Käthe Kollwitz, Tom Fecht (Herausgeber): Das farbige Werk. Farbige Druckgraphik und Farbzeichnungen von Käthe Kollwitz, Berlin, 1987, ISBN 3-88520-251-4
  • Tom Fecht, Dietmar Kamper: Umzug ins Offene. Vier Versuche über den Raum, Wien, 2000, ISBN 3-211-83476-1
  • Tom Fecht, Ulrich Heide, Dietmar Kamper: Tom Fecht. Namen und Steine, Wien, 2001, ISBN 3-211-83630-6

Weblinks


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