- Tomasz Stańko
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Tomasz Stańko (* 11. Juli 1942 in Rzeszów) ist ein polnischer Jazzmusiker. Stańko gehört zu den herausragenden Jazztrompetern in Europa.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Nach dem Musikstudium begann in den 1960er-Jahren mit seinem Jazz-Quartett Jazz Darings (mit Pianist Adam Makowicz) und spielte daneben in der Band von Krzysztof Komeda. Das Tomasz-Stańko-Quartett zählte von 1967 bis 1973 (u. a. mit Zbigniew Seifert und Bronisław Suchanek) zu den besten Modern-Jazz-Formationen Europas. 1973 spielte er gemeinsam mit den Schlagzeugern Stu Martin und Janusz Stefański die Platte „Fish Face“ ein, auf der er (zeitgleich zu Tony Oxley und Paul Lytton) als einer der ersten freieren Jazzmusiker mit elektronischen Klängen experimentierte. Bis Anfang der 1980er-Jahre schloss sich Stańko keiner Formation mehr dauerhaft an, sondern trat mit unterschiedlichen Musikern (u. a. Dave Holland, Tomasz Szukalski, Edward Vesala, Cecil Taylor, Heinz Sauer) zusammen auf. Dann spielte er mit seiner Freelectronic (zu der unter anderem Vitold Rek gehörte) Fusionmusik. Seit etwa zehn Jahren spielt er meistens mit den Musikern des Simple Acoustic Trio (Marcin Wasilewski – Piano, Slawomir Kurkiewicz – Double-Bass, Michal Miskiewicz – Schlagzeug) zusammen.
Stańko nahm ungefähr vierzig Alben auf. In den 1990er-Jahren begann eine intensivere Zusammenarbeit mit dem Münchner Label ECM. Außerdem schrieb er zahlreiche Filmmusiken, wofür er mehrmals für den Polnischen Filmpreis nominiert wurde. 2005 komponierte er die Musik zur Eröffnung des Museums zum Warschauer Aufstand 1944 und veröffentlichte die Musik auf der CD Freedom in August.
Joachim Ernst Berendt nannte Stańko den „weißen Ornette Coleman“: Seit den 1970er-Jahren hat sich seine Musik durch alle Bereiche des Jazz ausgedehnt; aufgrund der Integration, Assimilation und Auflösung konventioneller Rhythmen, Harmonien und Strukturen entstehen scheinbar atonale und schwebende Klänge, die auf eine spezifische Weise musikalisch geordnet sind. Das Besondere am Spiel Tomasz Stańkos sind sein eigener, unverwechselbarer Sound, die slawische Melancholie und der bereits beim ersten Ton erkennbare kraftvolle, „schmutzige“ Klang seiner Trompete.
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Jazz Jamboree '61 (1961)
- Astigmatic (1965)
- Music for K (1970)
- Balladyna (1975)
- Live at Montreux Jazz Festival (1987)
- Tomasz Stanko: Polish Jazz (1989)
- Goodbye Maria (1993)
- Bosonossa and Other Ballads (1993)
- From the Green Hill (1999)
- Soul of Things (2002)
- Suspended Night (2004)
- Freedom in August (2005)
- Lontano (2006)
- Dark Eyes[1] (2009), ECM 2115
Weblinks
Commons: Tomasz Stańko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Webpräsenz (polnisch und englisch, Flash-Player erforderlich)
- Umfassende Diskografie (englisch)
Anmerkungen
- ↑ Nummer 6 der polnischen Popcharts, vgl. Presseerklärung
Kategorien:- Jazz-Trompeter
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- Geboren 1942
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