- Zbigniew Seifert
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Zbigniew Seifert (genannt: Zbiggy) (* 6. Juni 1946 in Krakau; † 15. Februar 1979 in Buffalo) war ein polnischer Jazzmusiker. Er gilt als „einer der eindrucksvollsten und kreativsten europäischen Jazzmusiker seiner Zeit.“[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Seifert absolvierte die Staatliche Musikakademie Krakau im Fach Violine; zudem spielte er auch Altsaxophon. Während des Studiums gründete er als Saxophonist ein eigenes Jazzquartett; auch suchte er die Zusammenarbeit mit Tomasz Stańko, dessen Quartett er von 1969 bis 1973 angehörte. Er öffnete sein Spiel nun mehr den Formen freien Improvisierens und wechselte zur Violine. 1973 zog er nach Westdeutschland und kooperierte mit Hans Koller, mit dessen Free Sound er mehrfach auf Tournee war („Kunstkopfindianer“ 1974). Weiter arbeitete er mit Volker Kriegel (Lift, 1973), Friedrich Gulda und Jasper van’t Hof (Eyeball, 1974). Auch trat er mit Joachim Kühn auf den Berliner Jazztagen 1975 auf und nahm mit Charlie Mariano auf (Helen 12 Trees, 1976). 1976 nahm er gleich zwei eigene Platten auf, davon ein Solo-Album. Ein Jahr darauf erschien die erste amerikanische LP von ihm. In Polen wurde erst 1978 eine erste Platte aufgenommen. Etwa gleichzeitig veröffentlichte er mit Passion ein weiteres Album. Zudem arbeitete er mit der Band Oregon, mit der deren hochgelobtes Album Violin (1978) entstand. Seifert schrieb auch ein „Jazzkonzert für Violine, Rhythmusgruppe und Sinfonieorchester“. Eine Krebserkrankung führte zu seinem frühen Tod Anfang 1979.
Seiferts expressiver Stil und seine Phrasierung auf der Geige entwickelte musikalische Vorstellungen von John Coltrane weiter; er beeinflusste andere Violinisten wie Jean Luc Ponty, Krzesimir Dębski und Didier Lockwood.[1]
Diskographische Hinweise
- Solo Violin (EMI - 1976)
- Man of the Light (MPS Records, mit Joachim Kühn, Jasper van’t Hof, Cecil McBee, Billy Hart - 1976)
- Zbigniew Seifert (Capitol Records - 1977)
- Kilimanjaro (PSJ, mit Jarosław Śmietana, Zbigniew Wegehaupt, Mieczyslaw Gorka - 1978)
- Passion (Capitol, mit John Scofield, Richie Beirach, Eddie Gomez, Jack DeJohnette, Naná Vasconcelos - 1978)
- We'll Remember Zbiggy (Mood Records - 1979, mit Koller, Kühn, Beirach, Urszula Dudziak, Albert Mangelsdorff, Wolfgang Dauner, Jan Hammer u.a.)
Weblinks
- Literatur von und über Zbigniew Seifert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Diskographie
- Interview mit Seifert (englisch)
- Zbigniew Seifert bei Allmusic (englisch)
Einzelnachweise
Kategorien:- Polnischer Musiker
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