- Dave Holland (Bassist)
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Dave Holland (* 1. Oktober 1946 in Wolverhampton, England) ist ein britischer Jazz-Bassist und Komponist. Nach Robert Fischer haben sich „die verschiedenen Formationen von Dave Holland häufig als Sprungbrett für Solokarrieren wie jene des Altsaxofonisten Steve Coleman erwiesen, der nicht nur über eine stupende Virtuosität und einen absolut charakteristischen Ton verfügt, sondern auch mit seinen eigenen, vor allem live ein Feuerwerk überschäumender Musizierfreude entfachenden Formationen wie den Five Elements bewies, dass Jazz nach wie vor eine sehr lebendige und überaus innovative Musik sein kann.“[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Holland studierte an der Guildhall School of Music and Drama und spielte zunächst mit Alexis Korner. Anschließend arbeitete er als Hausbassist in Ronnie Scott’s Jazz Club in London, erforschte aber auch die Gefilde des Free Jazz im Spontaneous Music Ensemble von John Stevens und Trevor Watts. Miles Davis hörte in dem Club von Ronnie Scott Holland und war so beeindruckt von dessen Spiel, dass er ihn nach Amerika einlud, mit ihm zu spielen. Nachdem er längere Zeit nichts von Davis gehört hatte, reiste Holland nach New York City, obgleich er dort niemanden kannte. Schließlich traf er Herbie Hancock, Davis’ damaligen Pianisten, der ihn dann zu Miles Davis brachte. Durch seine Arbeit auf dessen Platte Bitches Brew wurde Holland dann international bekannt.
Holland spielte bald darauf mit Chick Corea, Barry Altschul und Anthony Braxton im Trio und Quartett. Ebenso veröffentlichte er Soloalben bzw. eine Duoplatte mit Basskollege Barre Phillips. Zu dieser Zeit arbeitete er für ECM auch mit John Abercrombie und Jack DeJohnette, die ebenfalls Einfluss auf die Jazzentwicklung der 1970er nahmen. Diese Zusammenarbeit wurde in den frühen 1990ern mit zwei weiteren Alben wieder aufgenommen. Immer wieder trat er auch mit Karl Berger auf.
Das Dave Holland Quintet, gegründet 1997, gewann zahlreiche Grammy-Nominierungen und -preise. Das Quintett bestand aus Robin Eubanks (Posaune), Steve Nelson (Marimba und Vibraphon), Chris Potter (Saxophon) und Billy Kilson, später Nate Smith (Drums). Hollands Band bezog regelmäßig jüngere Musiker mit ein.
Holland ist bekannt als Komponist mit folksongähnlichen Motiven, asymmetrischen Rhythmen und zwei- oder mehrstimmigen Themen (meist Posaune und Saxophon).
Er erhielt 2000 eine Ehrendoktorwürde des Berklee College of Music. Zurzeit lebt er in New York.
Seit 2005 vertreibt Dave Holland seine Musik über das eigenen Label Dare2 Records. Die nach eigener Aussage "wirklich erste Independent-Veröffentlichung" – "Pathways" – war 2010 zugleich das Debüt seines neu gegründeten Oktetts.)[2] Geplant ist zudem die Vermarktung einer Reihe von Liveaufnahmen verschiedener Formationen Dave Hollands unter dem Titel "Archive Series". Als Vol. 1 erschienen Aufnahmen, die Hollands Quintett während seiner Welttournee im Jahr 2007 gemacht hat.
Diskografie (als Leader)
- Music from Two Basses (with Barre Phillips), 1971 ECM
- Conference Of The Birds (Quartett, aufgenommen: 1972, ECM)
- Cloud Dance, 1975 ECM
- Emerald Tears (Bass Solo, 1977, ECM)
- Life Cycle (Cello Solo, 1982, ECM)
- Jumpin’ In (Quintett, 1983, ECM)
- Seeds Of Time (Quintett, 1984, ECM)
- The Razor’s Edge (Quintett, 1987, ECM)
- Triplicate (Trio, 1988, ECM)
- Freiberg Festival '88 (Quintett, 1988, Laser PILJ-1118)
- Extensions (Quartett, 1989, ECM)
- Ones All (Bass Solo, 1993, Intuition 2148)
- Dream Of The Elders (Quartett, 1995, ECM)
- Points Of View (Quintett, 1997, ECM)
- Prime Directive (Quintett, 1998, ECM)
- Not For Nothin’ (Quintett, 2000, ECM)
- Extended Play Live At Birdland (Quintett, 2000, ECM)
- What Goes Around (Big Band, 2001, ECM)
- Overtime (Big Band, 2002, Sunnyside/Dare2 Records)
- Critical Mass (Quintett, 2005, Sunnyside/Dare2 Records)
- Pass it on (Sextet, 2008, Dare2 Records)
- Pathways (Oktett, 2010, Dare2 Records)
- Hands (with Pepe Habichuela, 2010, EmArcy)
Weblinks
- Dave Hollands offizielle Homepage
- Biografie, Diskografie und News bei JazzEcho
- Diplomarbeit über Dave Holland als pdf
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Robert Fischer: Anything goes. In: All that Jazz. Die Geschichte einer Musik. Reclam Verlag, Stuttgart. 3., erweiterte und aktualisierte Ausgabe 2007, S. 435–436
- ↑ Dare2 (Labelvorstellung
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