Tomburg

Tomburg
Tomburg
Ruine Tomburg auf dem Tomberg

Ruine Tomburg auf dem Tomberg

Entstehungszeit: um 900
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Reste des Bergfrieds, Brunnen
Ständische Stellung: Adlige, Grafen
Ort: Rheinbach-Wormersdorf
Geographische Lage 50° 35′ 44,9″ N, 6° 58′ 25,5″ O50.5958055555566.9737472222222316Koordinaten: 50° 35′ 44,9″ N, 6° 58′ 25,5″ O
Höhe: 316 m ü. NN
Tomburg (Nordrhein-Westfalen)
Tomburg

Die Tomburg ist eine Burgruine nahe dem Rheinbacher Ortsteil Wormersdorf bei Bonn. Sie liegt in einem kleinen Naturschutzgebiet auf dem 316 m ü. NN hohen Tomberg. Er ist ein Relikt aus dem Tertiär, als flüssige Lava aus dem Erdinneren aufstieg und nach Erosion der Deckschichten eine Basaltkuppel hinterließ.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Siedlungsspuren auf dem Tomberg können bis in das 4. Jahrhundert zurückverfolgt werden und lassen auf eine Nutzung durch die Römer schließen. Die Höhenburg entstand um 900 und wurde in späteren Jahrhunderten stark ausgebaut.

Der Pfalzgraf Ezzo und seine Ehefrau Mathilde, eine Schwester Kaiser Ottos III., residierten um 1000 in der Tomburg. Ihre Tochter Richeza wurde Königin von Polen, Sohn Otto erbte die Pfalzgrafschaft, wurde 1045 Herzog von Schwaben und starb 1047 auf der Tomburg. Den Grafen von Kleve (1090) folgten 1230 die Herren von Müllenark als Burgherren. Sie nannten sich seit dieser Zeit von Tomburg.

Nach einer wechselvollen Geschichte verlor die Burg ab dem 14. Jahrhundert ihre militärische Bedeutung. Denen von Tomburg, die sich als Raubritter betätigten, diente sie als Rückzugsort. Nach 1420 gab es durch Erbteilung mehrere Besitzer. Nach einem Streit mit Friedrich von Sombreff, Herr zu Tomburg und Landskron, eroberte der Herzog von Jülich die Tomburg. Nach ihrer fast vollständigen Zerstörung am 7. September 1473 wurde sie nicht wieder aufgebaut.

Heutige Situation

Bis in die Neuzeit dienten Ruine und Burgberg als Basaltsteinbruch. Dennoch sind ca. 70 % des Tombergs und Teile des Bergfrieds erhalten geblieben. Auch der Burgbrunnen mit einer Tiefe von 46 m ist noch vorhanden, der 1883 vom örtlichen Heimatverein ausgeschachtet wurde. Dabei wurden zahlreiche archäologische Funde, wie steinerne Kanonenkugeln, gemacht.

Das Motiv der Tomburg findet sich stilisiert auf der Verpackung des bekannten Zuckerrübensirups Grafschafter Goldsaft, der im nahegelegenen Meckenheim hergestellt wird.

Die in Rheinbach gelegene Kaserne der Bundeswehr ist ebenso nach der Tomburg benannt wie die dortige Realschule.

Literatur

  • Pertz, Dietmar: Die Tomburg bei Rheinbach. In: Rheinische Kunststätten. Heft 504, Köln 2008, ISBN 978-3-86526-026-0

Weblinks

 Commons: Tomburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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