Burg Landskron (Bad Neuenahr)

Burg Landskron (Bad Neuenahr)

p1

Burg Landskron
Entstehungszeit: 1206
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Ruine
Ständische Stellung: König
Ort: Bad Neuenahr-Ahrweiler
Geographische Lage 50° 33′ 5,1″ N, 7° 10′ 20,2″ O50.5514277777787.1722722222222272Koordinaten: 50° 33′ 5,1″ N, 7° 10′ 20,2″ O
Höhe: 272 m ü. NN
Burg Landskron (Rheinland-Pfalz)
DEC
Burg Landskron

Die Burg Landskron (auch Ruine Landskrone genannt) ist eine hochmittelalterliche Burgruine bei der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz, Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Die Ruine steht auf dem weithin sichtbaren Basaltkegel Landskrone (272 m ü. NN), der sich am unteren Ahrtal nordöstlich von Bad Neuenahr zwischen Gimmigen im Norden, Heppingen im Westen und Lohrsdorf im Osten erhebt. Der Berg hieß früher „Gimmiger Berg“ und wird heute nach der ehemaligen Burg selber „Landskrone“ genannt.

Geschichte

Die Reichsburg Landskron wurde 1206 erbaut zur Absicherung der damals wichtigsten und verkehrsreichsten Straße, der Krönungsstraße Frankfurt-Aachen. Sie wurde im Auftrag des Königs Philipp von Schwaben erbaut. Sie diente zugleich als Befestigung für das damalige kaiserliche Territorium um Sinzig, Remagen, Heimersheim.

Vor 1252 verpfändete der Graf von Neuenahr das Dorf Gimmigen an Gerhard Burggraf zur Landskron. Später erscheint Gimmigen mit Kirchdaun als gemeinschaftlicher Besitz der Grafschaft Neuenahr und der Herrschaft Landskron.

Green bei Lohrsdorf wurde 1333 von Gerhard von Landskron gekauft. Spätestens 1341 gehörte Lohrsdorf zur Reichsritterschaft Landskron.

Ebenfalls zur Herrschaft Landskron gehörten die Dörfer Nierendorf und Oedingen sowie zeitweise die Herrschaft Königsfeld mit Dedenbach und Schalkenbach und Vinxt sowie Heckenbach in den kaiserlichen Wäldern südlich entlang der unteren Ahr und weiterhin zeitweise die Herrschaft Oberwinter mit Birgel und Bandorf.

1478 kam noch Bodendorf, das zunächst zum Reichsgut Sinzig gehört hatte und seit 1246 eine Exklave der Herrschaft Saffenburg war, in den Besitz der Herren der Herrschaft Landskron.

Nach dem Tode Gerhards IV. im Jahr 1369 endete die männliche Nachkommenschaft der Reichsrittern von Landskron. Sein Schwiegersohn Friedrich von Tomburg und dessen Frau Kunigunde erbten nun die reichsunmittelbare Herrschaft.

1659 kam es zu einem Tausch von Rechten und Territorien: Phillip Wilhelm von Pfalz Neuburg vollzog als Herzog von Jülich mit Genehmigung des Kaisers als oberster Lehnsherr mit dem Trierer Erzbischof Karl Kaspar von der Leyen und der Witwe Maria Waldbott von Bassenheim zu Gudenau und deren Sohn Otto Werner einen Tausch. Jülich erhielt den Waldbott'schen Anteil am Reichslehen Landskron und die Dörfer Vinxt und Schalkenbach mit den dortigen Wiesen, Wäldern, dem Landskroner Hof mit dem adeligen Sitz zu Sinzig, dem Gudenau'schen Anteil an den Dörfern Lohrsdorf, Lantershoven und Heppingen. Dagegen gab Jülich dem Erzbischof und seinem Standesgenossen Freiherr von der Leyen zu Adendorf seine Dingstühle Adendorf und Eckendorf, der Witwe Waldbott von Bassenheim und ihrem Sohn zu Gudenau seinen Dingstuhl Villip, bisher im Jülich'schen Amt Neuenahr. Adendorf mit Arzdorf und Eckendorf wurde dadurch reichsunmittelbare Herrschaft der Familie von der Leyen zu Adendorf. Villip mit der Wasserburg Gudenau wird ebenfalls eine reichsunmittelbare Herrschaft.

Die Burg Landskron mit der Herrschaft Landskron kam damit zu einem großen Teil an das angrenzende Herzogtum Jülich, das seit 1337 immer größere Rechte im vorher rein kaiserlichen Sinzig und Remagen von den Kaisern Ludwig der Bayer und Karl IV. erlangen und seit 1546 die an der anderen Seite angrenzende Grafschaft Neuenahr einverleiben konnte.

Der neue Besitzer Phillip von Pfalz Neuburg (und als solcher seit dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit seit 1614 auch Herzog von Jülich) ließ 1682 seine Burg Landskron zerstören, da sie durch mögliches Festsetzen von Gegnern oder Räubergesindel wohl mehr zur Bedrohung als zur Absicherung der zu seinem Herzogtum Jülich gehörigen Ämter Neuenahr sowie Remagen-Sinzig geworden war. Wenig später kam es zum Pfälzischen Erbfolgekrieg, bei dem weitere Burgen wie Burgbrohl, die Burg Olbrück, die Burg Rheineck und Städte wie Sinzig und Ahrweiler in der Umgebung zerstört wurden.

Siehe auch

Weblinks


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