Barenburg (Emden)

Barenburg (Emden)
Barenburg
Stadt Emden
Koordinaten: 53° 22′ N, 7° 12′ O53.3666666666677.2038888888889Koordinaten: 53° 22′ 0″ N, 7° 12′ 14″ O
Einwohner: 6.922 (31. März 2009)
Postleitzahlen: 26721, 26725
Vorwahl: 04921
Karte

Lage von Barenburg im Emder Stadtgebiet

Barenburg ist ein Stadtteil von Emden in Niedersachsen und entstand erst Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts. Seine heutige Größe (mit rund 7000 Einwohnern zweitgrößter Emder Stadtteil) erreichte Barenburg allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

Inhaltsverzeichnis

Architektur und Städtebau

Glaspaläste

Im Westen des Stadtteils befinden sich Häuser aus der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Rasch gewachsen ist Barenburg jedoch zum einen in der Wiederaufbauphase in der ersten Hälfte der 1950er, zum anderen in den späten 1960ern/frühen 1970ern durch massive Bebauung, an der wesentlich das ehemals gewerkschaftseigene Unternehmen Neue Heimat beteiligt war.

An der Eggenastraße befindet sich eine zweigeschossige Reihenhauszeile, die dem Jugendstil zuzuordnen ist. [1]

Einige Häuser aus den 1920er-Jahren zeigen Züge des Klinker-Expressionismus. Jene Häuser, die in den ersten beiden Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg die immense Wohnungsnot in der 1944 stark zerstörten Stadt lindern halfen, sind zumeist praktische Bauten, gehalten in dem für Ostfriesland so typischen roten Klinkerstein.

In Barenburg befinden sich auch die beiden größten, ursprünglich absolut baugleichen, Wohnhäuser Ostfrieslands: die im Volksmund so genannten Glaspaläste, langgezogene Hochhäuser mit zehn Stockwerken. 2005 ist in der Stadt erneut eine Diskussion darüber entbrannt, ob einer der beiden Glaspaläste abgerissen werden sollte, da von 160 Mieteinheiten lediglich etwa 20 vermietet sind. Ein weiteres Hochhaus mit acht Stockwerken sowie drei- bis viergeschossige, in Klinker gehaltene Wochnbauten sowie ein massives, fünfstöckiges Seniorenwohnheim aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahren tragen ebenfalls zur dichten Wohnbebauung bei, ehe seit den späten 1970er Jahren eine Hinwendung zur Ausweisung von Baugebieten für Einfamilienhäuser stattfand.

Abgesehen vom ehemaligen Gelände der Karl-von-Müller-Kaserne gibt es kaum noch größere zusammenhängende Freiflächen, die sich zur Wohnbebauung eignen, so dass eine weitere Entwicklung des Stadtteils im Wesentlichen nur noch durch Sanierung und/oder Abriss und Neubebauung vorhandener Häuser möglich ist.

Einwohner

Barenburg hat derzeit 6922 Einwohner (31. März 2009). Damit leben in Barenburg knapp 14 Prozent aller Emder.[2] Von den 6922 Einwohnern sind 6366 Deutsche und 556 Ausländer. Das entspricht einem Anteil von acht Prozent und ist damit prozentual der zweithöchste Wert in Emden nach dem Nachbarstadtteil Früchteburg (wo ein größeres Studentenwohnheim der Fachhochschule steht) und in absoluten Zahlen ebenfalls - mit geringem Abstand - der zweithöchste Wert nach dem Stadtzentrum (688), das jedoch auch rund 1700 Einwohner mehr hat.[2] Spätaussiedler und andere Deutsche mit Migrationshintergrund, von denen in Barenburg ebenfalls eine größere Zahl leben, sind in dieser Statistik nicht inbegriffen.

Öffentliche Einrichtungen

Kulturbunker, Vorderansicht

Die Klinikum Emden Hans Susemihl-Krankenhaus gGmbH (HSK) liegt in Barenburg, desgleichen das Gymnasium am Treckfahrtstief (GaT). Eine Grundschule sowie eine Hauptschule befinden sich in Barenburg, zudem Emdens einzige Förderschule für geistige Entwicklung.

Im Jahre 2005 wurde der Kulturbunker eröffnet. Dabei handelt es sich um einen ehemaligen Luftschutzbunker, der mit einem Aufwand von mehr als zwei Millionen Euro zu einem Stadtteil- und Kulturzentrum umgebaut worden ist.

In Barenburg befindet sich die ehemalige Karl von Müller-Kaserne, benannt nach dem Kommandanten des Kleinen Kreuzers Emden im Ersten Weltkrieg. Dort war bis Mitte der 1990er Jahre das ABC-Abwehrbataillon 110 der Bundeswehr stationiert. Nach Auflösung der Einheit wurde die Kaserne geschlossen, eine Nachnutzung ist bis heute nicht gefunden worden. Diskutiert wird zurzeit eine Nutzung für Wohnen, Nahversorgung sowie Sport. Umgesetzt worden ist davon bislang (Stand: Dezember 2008) lediglich die Wiederherichtung des früheren Kasernen-Sportplatzes als Trainingsgelände für den BSV Kickers Emden sowie für die sportliche Nutzung des Stadtteilzentrums.

Sport

Der Stadtteil liegt im unmittelbaren Einzugsbereich von Kickers Emden, dessen Stadion zwar im Nachbarstadtteil Früchteburg steht, jedoch nur unweit Barenburgs. Im Jahre 1976 wurde in Barenburg ein neuer Sportverein gegründet: der Postsportverein Emden, der vor allem an Beschäftigte der damaligen Deutschen Bundespost wandte. Nach der Privatisierung der Bundespost wurde der Verein in Blau-Gelb Barenburg umbenannt. Im Mai 2008 fusionierten der BSV Kickers und Blau-Gelb. Da der BSV Kickers der deutlich größere und höherklassiger spielende Verein war, kann auch von einer Übernahme gesprochen werden. Um jedoch die Barenburger im neuen Verein nicht ganz "verschwinden" zu lassen, wurde aus dem "Ballspielverein Kickers Emden" der "Barenburger Sportverein Kickers Emden", was somit die althergebrachte Abkürzung erhält.

Auf dem Gelände des früheren BG Barenburg, der über einen Sportplatz verfügt, können nun die Jugendmannschaften des BSV spielen. Außerdem ist von der Stadt der ehemalige Sportplatz der Kaserne wieder hergerichtet worden, der ebenfalls für Jugendmannschaften oder Trainingszwecke der ersten Herrenmannschaft zur Verfügung steht.

Weblinks

Einzelnachweise und Quellen

  1. Kurt Asche: Bürgerhäuser in Ostfriesland, Verlag Soltau-Kurier, Norden 1992, S. 63-65.
  2. a b Stadt Emden: Statistikinfo 02/2009. S. 5 (Statistikinfo/Online-Dokument).

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