Petkum

Petkum
Petkum
Stadt Emden
Inoffizielles Wappen von Petkum
Koordinaten: 53° 20′ N, 7° 16′ O53.3357.27222222222221Koordinaten: 53° 20′ 6″ N, 7° 16′ 20″ O
Höhe: 1 m ü. NN
Einwohner: 1.059 (31. März 2009)
Eingemeindung: 1972
Postleitzahl: 26725
Vorwahl: 04921
Karte

Lage von Petkum im Emder Stadtgebiet

St. Antonius-Kirche (luth.)

Petkum (plattdeutsch: Petjem) ist ein Stadtteil der Stadt Emden in Ostfriesland. Petkum wurde im Jahre 1972 nach Emden eingemeindet und gehörte zuvor zum Landkreis Leer und hatte am 31. März 2009 1059 Einwohner.[1] Der Ort feierte 2006 sein 1200-jähriges Bestehen. Wie üblich in Ostfriesland siedelten die ersten Petkumer auf Warften. Da der Ort günstig zur Ems hin lag und damals bereits ein Wasserlauf in die Ems mündete, geht man davon aus, dass Petkum über See bereits früh in den ostfriesischen Handel eingebunden war.

Zur Namensherkunft existieren zwei verschiedene Herleitungen: Zum einen könnte Petkum, im 10. Jahrhundert als Pettinghem erwähnt, aus Patjingas Hem (Heim der Leute des Patjo) herrühren, oder aber aus dem zu Pado verschärften Rufnamen Bado, also Bados Heim. Die Endung -um bedeutet Heim, wie bei vielen anderen ostfriesischen Orten auch.[2]

Von Petkum verkehrt die Fähre Ditzum–Petkum in das am anderen Emsufer gelegene Dorf Ditzum in der Gemeinde Jemgum im Rheiderland. Diese Fähre war früher für den Pendlerverkehr von einiger Bedeutung, inzwischen liegt die Zahl der Berufspendler jedoch nur noch im niedrigen zweistelligen Bereich. Eine touristische Nutzung (Dollardroute) herrscht vor. Petkum verfügt über ein Siel zur Entwässerung in die Ems und liegt zudem am Ems-Seitenkanal. Dort gibt es auch einen kleinen Bootshafen. Zur Ems hin, welche über eine Muhde zu erreichen ist, dehnen sich Salzwiesen aus, welche einer Vielzahl von heimischen Wasservögeln Brutplätze sichern. Hier befindet sich das Naturschutzgebiet Petkumer Deichvorland.

Weiterhin befindet sich im Ort, der sich bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts im Besitz der Familie Ripperda befand, eine ehemalige Burg eines ostfriesischen Häuptlings aus dem 15. Jahrhundert. Petkum hatte zur Zeit der ostfriesischen Grafen den Status einer Herrschaft (Herrlichkeit) und war damit in gewissem Umfang unabhängig von den Landesherren. Die evangelisch-lutherische Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert und birgt noch viele Elemente aus vorreformatorischer Zeit. Ihr spätgotischer Chorraum besteht aus einem Polygon, aus dem sogenannte Rippen nach oben hin ein mit quadratischen Feldern bestücktes Gewölbe erschaffen. Noch heute besitzt die Gemeinde das sog. Patronatsrecht (Kirchenpatronat), welches aber nicht ausgeführt wird.

In Petkum ist ein Sportverein, der SV Petkum, ansässig. Die Fußballmannschaft spielt auf Kreisebene.

Die Petkumer Kinder werden in der Grundschule Petkum/Widdelswehr beschult, weiterführende Schulen befinden sich in Borssum (Haupt- und Realschule) sowie im Stadtzentrum Emdens (Johannes-Althusius-Gymnasium und Gymnasium am Treckfahrtstief).

Östlich von Petkum liegt die kleine Bauernsiedlung Petkumer Münte ("Petkumer Mönche"), ein ehemaliges Vorwerk der Johanniter-Kommende Muhde. Zwischen Petkumer Münte und dem Dorf Gandersum im Landkreis Leer liegt das Emssperrwerk, allerdings bereits auf dem Gebiet des Landkreises.

Literatur

Quellen

  1. Stadt Emden: Statistikinfo 02/2009. S. 5 (Statistikinfo/Online-Dokument).
  2. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren – Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade. Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S. 178.

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