Transponierendes Musikinstrument

Transponierendes Musikinstrument

Transponierende Musikinstrumente sind Musikinstrumente, deren übliche Notation nicht ihrer wirklichen Tonhöhe entspricht.

Die Transposition kann z. B. dem Zweck dienen, dem Spieler das Spielen mehrerer gleichartiger Instrumente, die in verschiedenen Stimmungen gebaut sind, zu erleichtern. Durch geeignete Transposition wird hier erreicht, dass dasselbe Notenbild stets demselben Griff oder demselben Naturton auf dem Instrument entspricht. Dies ist eine Frage der Konvention; materiell unterscheiden sich transponierende Instrumente in keiner Weise von nicht-transponierenden (siehe z. B. unten bei Kuhlo-Notation). Meist (aber nicht notwendigerweise) wird die jeweilige Grundtonleiter des Instruments als C-Dur und alle anderen Töne entsprechend verschoben notiert. Einer Angabe (z. B. „Trompete in B“) auf dem Notenblatt kann man entnehmen, um welches Intervall der erklingende Ton vom notierten Ton abweicht (im Beispiel um eine Große Sekunde nach unten).

Ein anderer Zweck der Transposition – in diesem Fall Oktavierung – ist es, im Notensystem die normalen Schlüssel (meist Violin- oder Bassschlüssel) ohne zu viele Hilfslinien verwenden zu können. Die oktavierte Notation wird daher bei besonders hoch oder tief liegenden Instrumenten verwendet. Sie wird gelegentlich durch eine Acht über dem Notenschlüssel (für Klang eine Oktave höher) oder darunter (für Klang eine Oktave tiefer) bezeichnet.

Beispiele

Oktavierende Instrumente:


Im engeren Sinn transponierende Instrumente sind solche, die in einem anderen Intervall als der Oktave transponieren:

Erkennbar ist, dass die überwiegende Mehrzahl der gebräuchlichsten Blasinstrumente in B gestimmt ist. Das hat auf Musikrichtungen wie beispielsweise den New Orleans Jazz und Dixieland-Jazz Einfluss, indem Stücke dieser Genres bevorzugt in B (oder auf dem Quintenzirkel benachbarten Tonarten wie F oder Es) gesetzt sind. Dann können die Spieler der Blasinstrumente, die bei diesen Genres die Melodieführung übernehmen, in der für sie bequemsten Griffweise spielen, so dass ihre Virtuosität nicht durch rein mechanische Komplikationen behindert wird.

Darüber hinaus wurden in der Wiener Klassik meistens auch die Pauken transponierend notiert. Da das übliche Paukenpaar auf den Grundton und die Quinte gestimmt waren, benutzte man in der Notation nur die Töne C und G, die Anweisung zur entsprechenden Stimmung findet sich zu Beginn des Parts.

Kuhlo-Notation

Eine besondere Ausnahme gilt für die Blechbläser in den kirchlichen Posaunenchören, deren Literatur sich seit der Gründung durch Johannes Kuhlo durchgehend in klingender, d. h. nicht transponierter Notation (auch C-Notation genannt) gehalten hat. Die Bläser verwenden jedoch übliche, in B, F oder Es gestimmte Blechblasinstrumente und haben die Ventilkombinationen von Anfang an entsprechend gelernt. In der Hand eines Posaunenchorbläsers ist die B-Trompete (usw.) also ein nicht transponierendes Instrument, obwohl sie sich in nichts von der B-Trompete eines Orchesterbläsers unterscheidet.

Aber auch bei der Kuhlo-Notation gibt es eine Ausnahme. Hier wird die Tuba, anders als sonst in der Orchesterliteratur, eine Oktave höher notiert als sie klingt, um ein übersichtlicheres Notenbild des vierstimmigen Satzes zu erhalten.

Siehe auch


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