- Trennstelle (Fahrleitung von Bahn- und Obussystemen)
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Trennstellen in der Fahrleitung von elektrischen Bahnen oder Oberleitungsbussen dienen dazu, Kurzschlüsse zwischen Leitungsabschnitten zu vermeiden, die für den störungsfreien Betrieb auch bei Durchfahrt eines elektrischen Triebfahrzeugs voneinander elektrisch getrennt bleiben müssen. Es sind hierbei besondere Ausführungen und Prozeduren zu beachten.
Inhaltsverzeichnis
Einspeisungstrennstellen von Unterwerken
Bei Stromversorgungen mit Einphasenwechselstrom von 15 kV, 16,7 Hz bei Vollbahnen und mit Gleichstrom bei Straßenbahnen und U-Bahnen (hier an Stromschienen) sind teilweise Trennstellen für die Speiseabschnitte von aufeinanderfolgenden Bahnstrom-Unterwerken eingebaut. Die Fahrleitung hat an dieser Stelle einen kurzen spannungslosen, in einigen speziellen Fällen auch geerdeten Abschnitt.
Phasentrennstelle
Eine Phasentrennstelle ist ein Übergang von Fahrleitungsabschnitten, die von verschiedenen Phasen des Drehstromlandesnetzes gespeist werden. Durch Verteilung der drei Phasen des Drehstromnetzes auf je etwa 80–100 km lange Streckenabschnitte wird eine gleichmäßigere Energieverteilung des Versorgungsnetzes angestrebt. Dies betrifft elektrifizierte Strecken, die mit dem üblichen 50-Hz- oder 60-Hz-Industriestromsystem betrieben werden.
Systemtrennstelle
Eine Trennstelle zwischen zwei Bahnstromsystemen mit unterschiedlicher Frequenz oder Spannung bezeichnet man als Systemtrennstelle. Zum Durchfahren solcher Strecken sind Mehrsystemfahrzeuge notwendig. An diesen Stellen muss immer der Stromabnehmer gesenkt werden und oft auch für den nächsten Abschnitt ein anderer Stromabnehmer hochgefahren werden. Dies ist notwendig bei unterschiedlichen Lichtraumprofilen und unterschiedlichen seitlichen Fahrdrahtversetzungen, z. B. bei Übergängen zwischen der SBB und der DB.
→ Hauptartikel: Systemtrennstelle
Signalisierung
Die Stellen, an denen der Hauptschalter ausgeschaltet bzw. wieder eingeschaltet werden muss, werden durch quadratische, auf der Spitze stehende Formsignale mit drei schwarzen Balken in Form eines U auf blauem/gelben Hintergrund angezeigt. Die Signale sind im Bahnverkehr meist beleuchtet.
- Beginn einer Trennstelle: Die drei Balken sind getrennt.
- Ende der Trennstelle: Die drei Balken gehen ineinander über.
In Deutschland und Österreich sind dieselben Signale in weiß auf blauem Grund zu finden.
In der Schweiz stehen die Signale nicht auf der Spitze.
→ Hauptartikel: Fahrleitungssignal
Trennstellen-Durchfahrt
Beim Durchfahren einer Trennstelle mit einem elektrisch betriebenen Zug muss kurzzeitig die Stromversorgung unterbrochen werden. Vor der Einfahrt in einen Trennstellenabschnitt wird zuerst der Hauptschalter des Zuges ausgeschaltet. Damit sind alle Stromverbraucher abgeschaltet. Ab diesem Zeitpunkt wird der Zug durch die internen Akkumulatoren mit Strom versorgt und rollt durch die vorhandene kinetische Energie über die Trennstelle hinaus. Nach deren Passieren, also sobald der letzte gehobene Stromabnehmer des Zuges das Einschaltsignal passiert hat, wird der Hauptschalter wieder eingeschaltet und alle Verbraucher wieder aktiviert.
Bei manchen Triebfahrzeugen ist durch die einfachere Technik und schlechtere Geräuschdämmung der Schaltvorgang beim Befahren einer Trennstelle meist hörbar: Beim Aus- und Einschalten des Hauptschalters ist ein Klacken oder bei älteren Zügen ein lautes Zischen zu vernehmen.
Bei ICE-Zügen neuerer Baureihe fällt die Ausschaltung des Hauptschalters u. a. dadurch auf, dass die Klimaanlage sowie die Steckdosen an den Sitzen der Fahrgäste ausfallen und die Flüssigkristallscheibe zwischen Fahrgastraum und Führerstand in der Lounge des ICEs einige Minuten undurchsichtig wird.
Siehe auch
Kategorien:- Elektrolokomotivtechnik
- Bahnanlage
- Bahnstromtechnik
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