- Trivial Pursuit
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Trivial Pursuit
Ein Spielstein mit allen PurtingsDaten zum Spiel Autor Scott Abbott,
Chris Haney (1950–2010)Grafik Michael Wurstlin Verlag Horn Abbot (1981),
Chieftain Products (1982),
Selchow & Righter (1983),
Parker Brothers (1989),
Hasbro (1992)Erscheinungsjahr 1981 Art Wissensspiel Mitspieler 2 bis 6 Gruppen Dauer 90 Minuten Alter ab 12 Jahren Auszeichnungen Mensa Select 1990
Trivial Pursuit (engl. trivial alltäglich, belanglos (vgl. Allgemeinwissen), pursuit (Verfolgungs-)Jagd (als leisure-time pursuit auch im Sinne von Zeitvertreib, Beschäftigung), entsprechend etwa Belanglose Jagd oder Die Jagd ums Allgemeinwissen, Aussprache [ˌtrɪviəl pɜːˈsjuːt]) ist ein bekanntes Brettspiel. Ziel des Spiels ist es, durch korrektes Beantworten von Fragen aus verschiedenen Kategorien seinen Spielstein als erster mit allen sechs „Tortenstücken“ zu füllen. Die offizielle Bezeichnung dieser „Tortenstücke“ ist „Purting“.
Das Spiel wird in 19 Sprachen und 33 Ländern angeboten und ist bereits über 88 Millionen Mal verkauft worden (Stand 2004). Seit 2008 besitzt Hasbro die kompletten Rechte an dem Spiel.[1]
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Die Ursprünge von Trivial Pursuit liegen im Dezember 1979 in Montreal, als die beiden Freunde Scott Abbott, Sportredakteur bei der Canadian Press, und Chris Haney, Fotograf für die Tageszeitung Montreal Gazette, sich bei einer Partie Scrabble darüber stritten, wer von den beiden der bessere Spieler wäre. Das brachte sie auf die Idee, ihr eigenes Brettspiel zu kreieren. Bereits am Abend des 15. Dezember 1979 [2] war das Prinzip von Trivial Pursuit geboren. Als sie jedoch merkten, dass sie für dieses Projekt Hilfe und Geld benötigen würden, holten sie Chris' älteren Bruder John Haney, einen ehemaligen Hockey-Spieler, und dessen Freund Ed Werner, ebenfalls ehemaliger Hockeyspieler und Anwalt, mit ins Boot.
Die vier Freunde gründeten für die ersten Entwicklungs- und Vermarktungsaktivitäten die Horn Abbot Ltd, benannt nach dem Spitznamen The Horn von Chris Haney und dem Nachnamen von Scott Abbott, verkürzt um einen Buchstaben.[3] Der 18-jährige arbeitslose Künstler Michael Wurstlin entwarf das Aussehen für das Spiel im Austausch für fünf Aktien der Firma. Im November 1981 waren die ersten 1100 Exemplare des Spiels für den Verkauf fertiggestellt. Für einen damals sehr hohen Preis von $ 29,95, von denen $ 15 an die Erfinder gingen, wurden alle Spiele verkauft. Betrachtet man die Produktionskosten von $ 75 pro Spiel, war das allerdings kein wirklicher Erfolg.
Auf Spielzeugmessen Anfang 1982 wurden die Erwartungen enttäuscht, als weniger als 400 Exemplare angefordert wurden und große Spielzeugfirmen sich nicht für das Spiel interessierten. Trotzdem gaben die vier nicht auf, denn die kanadischen Geschäfte, die die erste Auflage verkauft hatten, wollten mehr von Trivial Pursuit. So entwickelten sie eine zweite Edition des Spiels mit dem Themenschwerpunkt Filmindustrie. Mit Hilfe eines Kredits über $ 75.000 schafften sie es, 20.000 Exemplare mit immer noch hohen Kosten zu produzieren und zu verkaufen, wodurch sie letztlich alle Kosten decken konnten.
Den entscheidenden Impuls für den späteren Erfolg des Spiels brachte die kanadische Firma Chieftain Products Ltd., als sie ein Exemplar an die große US-Spiele-Firma Selchow & Righter schickte. Dort spielten drei leitende Angestellte das Spiel und waren sofort begeistert. Sie sahen in dem Spiel einen echten Konkurrenten gegen den Anfang der 1980er Jahre aufkommenden Videospielmarkt.
Die US-Firma entschied sich für die Produktion und den Verkauf von Trivial Pursuit und startete eine Werbekampagne, bei der 1800 Großkunden der New York Spielzeug Messe 1983 und diverse Hollywood-Stars direkt angeschrieben wurden. Die Kampagne war sehr erfolgreich und am Ende desselben Jahres waren bereits 2,3 Millionen Exemplare in Kanada und eine weitere Million in den USA verkauft.
Selchow and Righter konnte im folgenden Jahr kaum die explosionsartig steigende Nachfrage bedienen. 1984 wurden allein in den USA rekordverdächtige 20 Millionen Spiele verkauft. Die Einnahmen überstiegen die Eine-Milliarde-Dollar-Grenze. Die vier Erfinder des Spiels gewannen Ende des Jahres den Ontario Business Achievement Award in Toronto.
1988 erwarb Parker Brothers, eine Unterabteilung der Tonka Corporation, die Rechte an Trivial Pursuit für den US-amerikanischen und den kanadischen Markt und vertrieb ab 1989 das Spiel. 1992 wurde Parker Brothers von Hasbro. übernommen, die mit Milton Bradley die Firma Hasbro Games Unit. bildet.
Trivial Pursuit wird nach wie vor unter der Marke Parker vertrieben.
2008 wurden die Rechte komplett an Hasbro für 80 Millionen US-Dollar verkauft.[1]
Das Spiel
Spielbrett
Das Spielfeld von Trivial Pursuit ist ein Rad mit sechs Speichen. Die sechs Endpunkte der Speichen sind die Eckfelder, auf denen der Spieler die Purtings für seinen Spielstein, den so genannten Wissensspeicher, sammeln kann. In der Mitte treffen sich alle Speichen in einem neutralen Zentrumsfeld. Zwischen je zwei Eckfeldern sowie auf den Speichen befinden sich je nach Version jeweils fünf bzw. sechs Felder. Diese Felder kennzeichnen durch verschiedene Farben die unterschiedlichen Fragekategorien. Weiterhin gibt es in einigen Versionen die so genannten Springer-Felder, die sich genau in der Mitte zwischen zwei Eckfeldern befinden und es dem Spieler erlauben, auf das farblich entsprechende Eckfeld zu springen, um dort ein Purting zu ergattern. In anderen Versionen gibt es diese Springerfelder nicht, dafür aber jeweils 2 "Noch-einmal-würfeln" Felder zwischen den Eckfeldern.
Eine Besonderheit, die Kindern und Erwachsenen annähernd gleiche Chancen verschafft, ist die Möglichkeit, mehrere Kartensätze gleichzeitig zu verwenden. So können z. B. Kinder Fragen aus der Junior Edition beantworten und damit gegen Erwachsenen spielen, die Fragen aus der Baby Boomer- oder Genus Edition beantworten müssen.
Spielregeln
Das Spiel beginnt für alle Mitspieler auf dem Zentrumsfeld. Es wird ausgewürfelt, wer anfängt. Gespielt wird im Uhrzeigersinn. Der erste Spieler würfelt und setzt seinen Spielstein um die gewürfelte Augenzahl in eine beliebige Richtung vorwärts. Ein gegnerischer Spieler zieht die vorderste Karte aus dem Kartenhalter und stellt die Frage der Kategorie, die der Feldfarbe entspricht. In der Standard-Edition gibt es die Kategorien Sport & Vergnügen (orange), Wissenschaft & Technik (grün), Geschichte (gelb), Erdkunde (blau), Unterhaltung (pink) und Kunst & Literatur (braun). Beantwortet der Spieler die Frage richtig, darf er noch einmal würfeln. Wurde die Frage falsch beantwortet, ist der nächste Spieler an der Reihe.
Trifft ein Spieler, der noch nicht alle Purtings besitzt, auf das Zentrumsfeld, so darf er sich die Kategorie der ihm dort gestellten Frage aussuchen.
Hat der Spieler alle sechs Purtings gesammelt, muss er mit seinem Spielstein auf das Zentrumsfeld gelangen, um dort eine Frage aus einer zuvor von den Mitspielern ausgewählten Kategorie zu beantworten. Gelingt es ihm, hat er das Spiel gewonnen. Sollte er an der Frage scheitern, geht das Spiel weiter und er muss in den nächsten Runden wieder versuchen, das Zentrumsfeld zu erreichen.
Bei neueren Editionen (Master, DVD, Essen & Trinken,...) wurde die Farbe braun durch lila ersetzt.
Editionen
Im Laufe der Jahre sind von Trivial Pursuit zahlreiche Varianten und Ergänzungen erschienen:
- Master Edition (2009)
- Genus Kompakt Edition
- Genus II (Kartensatzerweiterung, 1989)
- Genus III Kompakt Edition
- Genus Edition Österreich
- Genus Edition Schweiz
- Genus Kompakt Edition Österreich
- Familien Edition
- Familien Kompakt Edition
- Familien Edition Österreich
- Familien Kompakt Edition Österreich
- Junior Edition (Komplettset & Kartensatz)
- DVD Edition
- 20 Jahre Edition
- Disney Edition (Kartensatzerweiterung)
- Disney DVD Edition
- Disney Pixar Kompakt
- Bayern Edition
- BILD Edition
- Baby Boomer Edition (Kartensatzerweiterung, 1986)
- Entertainment Edition (Kartensatzerweiterung, 1988)
- Holiday Edition (Kartensatzerweiterung)
- Trivial Pursuit für iPhone
- Promi Kompakt Edition
- Star Wars Kompakt Edition
- Star Wars Edition
- Star Wars DVD Edition
- Star Trek (Classic) Video Edition
- Musik Edition (als eigenständiges Spiel (inklusive MC/CD) und als Kartensatzerweiterung)
- Musik Kompakt Edition (1990-heute)
- TV Edition
- Rock&Pop Reisespiel (nur Karten)
- Fußball Reisespiel (nur Karten)
- World Cup Edition
- 80er Jahre
- 90er Jahre
- Jahrtausend Edition
- 1993 Edition
- 1994/1995 Edition
- 1996 Edition
- 1998 Edition
- 50 Jahre Deutschland Edition
- Kronen Zeitung 1900-2000 Edition
- Unlimited (PC-, Playstation 2- Spiel)
- Jahrtausend Edition (PC Spiel)
- Worldwide Edition (2003)
- Evergreen Edition
- Commodore Genus Edition (Spiel für Commodore 64,1986)
- Choice (Fragen auf Handheld, Fragedateien austauschbar)
- Kompakt Girls vs Boys
Die Genus Edition wurde immer wieder überarbeitet. Die erste Genus Edition besaß 6.000 Fragen, bei der zweiten Edition wurde die Hälfte durch neue ersetzt. Die Genus III Edition von 1994 enthielt insgesamt 4.800 neue Fragen. Die überarbeitete Version, ohne Zusatz und neuem Design, des folgenden Jahres enthielt rund ein Fünftel neue Fragen.
Einige Editionen - Genus II, Baby Boomer - gab es in 2 Versionen mit 3.000 oder 6.000 Fragen. Die 6.000 Fragen Version enthielt alle Fragen der 3.000 Fragen Version.
Zählt man alle Fragen zusammen, so sind allein in den deutschen Varianten bislang etwa 150.000 verschiedene Fragen gestellt worden [4]
Fragekategorien
Die verschiedenen Farben auf den Fragekarten stehen für verschiedene Fragekategorien. In der folgenden Tabelle sind für einige Editionen die einzelnen Kategorien aufgelistet:
Genus Edition I-III
Familien
Master EditionErdkunde Unterhaltung Geschichte Kunst und Literatur Wissenschaft und Technik Sport und Vergnügen Baby Boomer Funk und Fernsehen Leinwand und Bühne Nachrichten Druck Trends und Szene Rock und Pop BILD Edition Schlagzeilen Klatsch & Promis Deutschland und die Welt Szene & Premieren Fußball Autos & Sport Disney (Kartensatz) Micky Maus und Minnie Maus Donald, Daisy und Disney Familie Zeichentrick Filme Spiel- und Tierfilme Disneywelt Lieder und Geschichten Disney Edition (2005) Helden und Heldinnen Monster und Bösewichter Nebenrollen Schauplätze und Requisiten Action Sprüche und Zitate DVD TV Lifestyle Klatsch und Tratsch Musik Film Sport und Spiele Entertainment Hollywood Der deutsche Film Medien Lebensart Leute Musik Essen und Trinken (Kartensatz) Getränke Gourmets und Köche Fast Food Internationale Küche Zutaten Kochkunst Evergreen Medium Set Sport und Unterhaltung Gesundheit und Ernährung Reisen und Erholung Personen und Berühmtheiten Geschichte und Politik Kultur Fußball Edition Spieler & Trainer Bundesliga & Amateurfußball Weltmeisterschaften Internationale Tabellen & Ligen Deutscher Fußball im Ausland Verlängerung Girls vs.
BoysG: TV
B: Männer-SpielzeugeG: Frauenfilme
B: SportG: Frauenromane
B: ActionfilmeG: Fashion & Style
B: MusikG: Musik
B: Heiße LadysG: Tolle Typen
B: TVHoliday (Kartensatz) Traumziele Rund ums Meer Unsere Nachbarn Winterurlaub Durch Deutsche Lande Reisetipps Jahrtausend Edition Heute und Morgen Hits und Flops Meilensteine Ideen und Visionen Genies und Stars Wissenschaft und Kosmos Junior Land und Leute Rock und Pop Technik und Wissenschaft Kultur und Geschichte Tiere und Pflanzen Sport und Hobby Kinder Medium Set Comics und Märchen Lieder und Gedichte Sport und Spiele Pflanzen und Tiere Technik und Geographie Kunterbunt und Allerlei Musik Edition (1989) Teenidole Swinging Sixties Zwischen den Noten Was Mutter wissen sollte Nach den Beatles Alles drin Musik Edition Kompakt(1990 bis heute) Soundtracks Nebentöne Bands Solokünstler Musik pur Downloads Promi Edition (Kartensatz) Kurzer Ruhm Affären und Beziehungen Kino Highlights Rückblende Zweite Karriere Klatsch und Tratsch Reise-Ausgabe Hören und Sehen Essen und Trinken Reisen Sport und Freizeit Land und Leute Zeitgeschehen Star Wars Komplett-Set Waffen und Fahrzeuge Quer durchs All Geschichte Helden und Halunken Sternenwelt Droiden und Kreaturen TV-Ausgabe Komplett-Set Bühne und Spielfilm Musik und Unterhaltung Vertraute Gesichter Krimis und Serien Bilder und Daten Sport und Spiele Worldwide Edition Nordamerika Südamerika Australien/Ozeanien Afrika Europa Asien 20 Jahre Edition Rund um die Welt Entertainment Fakten, Fakten Dichter, Denker & Künstler Neue Technologien Sport & Spiele 1980er Nachrichten und Ereignisse Kino und TV Zeitgeist und Szene Promis und Stars Musik und Show Medaillen und Rekorder 1990er Globales Dorf Promis und Stars Topnews Zeitgeist und Szene Musik und Show Helden und Versager 1993, 1994/1995, 1996, 1998 Editionen (Kartensatz) Schlagzeilen Showbusiness Weltgeschehen Klatsch und Tratsch Sportnews Rundblick Film und Literatur
- In Die Geister, die ich rief (Scrooged, 1988) spielen Verwandte von Francis Xavier Cross (Bill Murray) Trivial Pursuit.
- Im Theaterstück Ein ungleiches Paar wird Trivial Pursuit gespielt.
- Im Bestseller Schändung (Fasandræberne; wörtl. Die Fasanenmörder) von Jussi Adler-Olsen werden die Kinder eines dänischen Kriminalkommissars Jørgensen beim Trivial Pursuit-Spielen brutal ermordert.
Weblinks
- Offizielle internationale Website
- Offizielle deutsche Website
- Online-Spielversion auf Spiegel Online
- Trivial Pursuit in der Spieledatenbank Luding
- Trivial Pursuit in der Spieledatenbank BoardGameGeek (englisch)
- Trivial Pursuit bei der Europäischen Spielesammler Gilde
Einzelnachweise
Commons: Trivial Pursuit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- ↑ a b Trivial Pursuit sells for a non-trivial sum: $80 million US bei der Canadian Broadcasting Corporation (englisch)
- ↑ The History of Trivial Pursuit bei About.com (englisch)
- ↑ The Trivial Pursuit History bei Hasbro (englisch)
- ↑ http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,618537,00.html
Kategorien:- Brettspiel
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