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Trompetenschnitzlinge Gemeiner Trompetenschnitzling (Tubaria furfuracea)
Systematik Abteilung: Basidienpilze (Basidiomycota) Klasse: Agaricomycetes Unterklasse: Hutpilze (Agaricomycetidae) Ordnung: Blätterpilze (Agaricales) Familie: Träuschlingsartige (Strophariaceae) Gattung: Trompetenschnitzlinge Wissenschaftlicher Name Tubaria Gillet 1876 Die Trompetenschnitzlinge (Tubaria) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Träuschlingsartigen (Strophariaceae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Trompetenschnitzlinge sind kleine bis mittelgroße, in Hut und Stiel gegliederte Lamellenpilze. Die Hüte sind flach konvex bis niedergedrückt und hygrophan (bei Feuchtigkeit fleckend). Die Oberseite ist trocken, matt und oft etwas filzig oder fein schuppig. Die Hutfarbe ist fleischrötlich bis fleischbräunlich, vollständig weiße Formen sind möglich. Der Stiel ist zylindrisch oder bei manchen Arten an der Basis etwas verdickt. Die ockergelblichen bis braunen Lamellen sind breit angewachsen oder herablaufend. Der Stiel ist meist länger, als der Hut breit ist, er kann beringt oder unberingt sein. Das Velum ist meist faserig und bleibt manchmal deutlich erkennbar auf dem Hut oder dem Stiel zurück. Das Sporenpulver der Trompetenschnitzlinge ist hell ockerbraun bis rost- oder ziegelbraun, die Sporen sind ellipsoid bis bohnenförmig und glatt, sie sind blassocker bis hellrostgelb gefärbt, sie besitzen keinen Keimporus. Weiter mikroskopische Merkmale der Gattung sind die aus liegenden Hyphen bestehende Huthaut, die Hyphen besitzen Schnallen, die Lamellentrama ist regulär, Cheilocystiden sind vorhanden, sie sind fadenförmig-keulig oder kopfförmig und dünnwandig.
Ökologie
Die Trompetenschnitzlinge sind saprobiontische Holz- oder Streu- oder Humusbewohner.
Arten
Die Gattung umfasst etwa 15 Arten. In Europa kommen vor:
- Weißstieliger Trompetenschnitzling (Tubaria albostipitata)
- BeringterTrompetenschnitzling (Tubaria confragosa)
- Flockiger Trompetenschnitzling (Tubaria conspersa)
- Zistrosen-Trompetenschnitzling (Tubaria cistophilia)
- Gelblättriger Trompetenschnitzling (Tubaria dispersa)
- Gemeiner Trompetenschnitzling (Tubaria furfracea)
- Winter-Trompetenschnitzling (Tubaria hiemalis), diese Art ist durch vielfältige Übergänge mit dem Gemeinen Trompetenschnitzling verbunden, sodass viele Mykologen ihn nicht als eigenständige Art betrachten.
- Weißlicher Trompetenschnitzling (Tubaria hololeuca)
- Kleinster Trompetenschnitzling (Tubaria minutalis)
- Mosers Trompetenschnitzling (Tubaria moseri)
- Blasssporiger Trompetenschnitzling (Tubaria pallidispora)
- Ansehnlicher Trompetenschnitzling (Tubaria praestans)
- Geselliger Trompetenschnitzling (Tubaria romagnesiana)
Systematik
Wie in vielen Pilzgruppen ist auch bei den Trompetenschnitzlingen die Abgrenzung der Arten teilweise umstritten. Die Gattung selbst wird von einigen Autoren auch bei den Schleierlingsartigen (Cortinariaceae) oder den Stummelfüßchenartigen (Crepidotaceae) eingeordnet.
Bedeutung
Die Angehörigen der Gattung kommen als Speisepilze nicht in Frage.
Quellen
- Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. 4. Auflage, mit Gattungs-CD. Schwarzwälder Pilzlehrschau, Hornberg 2007, ISSN 0932-920X.
- Egon Horak, Meinhard Moser: Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. 6. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, 2005, ISBN 3-8274-1478-4.
- G. J. Krieglsteiner, A. Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 4. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3281-8.
- K. Montag: Was ist ein Schnitzling? Der Tintling, 1/2007, ISSN 1430-395X.
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