- Trostbrücke
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Die Trostbrücke überspannt das Nikolaifleet in Hamburg. Sie verband ursprünglich die bischöfliche Altstadt rund um den Bereich Dom und Petrikirche mit der gräflichen Neustadt. Hier befand sich vom Mittelalter bis zum Hamburger Brand 1842 das weltliche Zentrum der Stadt und der innerste Teil das Hafens. Beide Gebiete gehören heute zum Stadtteil Hamburg-Altstadt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Bau der ersten Brücke wird vermutlich um 1200 entstanden sein. Erstmals namentlich erwähnt wird die Trostbrücke 1266 (lat. pons trostes). Ihr Name stammt eventuell von einem darauf befindlichem Kruzifix, dem Trost der Christenheit (so auf einer 1881 angebrachten Gedenktafel zu lesen). Nach neueren Quellen geht der Name vermutlich auf einen Grundbesitzer Trostes zurück. Ebenfalls 1266 wird die Brücke als pons campsorum (Wechslerbrücke) bezeichnet, was darauf schließen lässt, dass dort Geldwechsler ihr Geschäft anboten. 1599 wird die Brücke durch die erste steinerne Bogenbrücke in Hamburg ersetzt. Nach Einsturz 1731 wird eine neue Steinbrücke 1765 fertiggestellt, die beim Hamburger Brand 1842 beschädigt wird. Das heutige Bauwerk wurde 1881/82 nach Plänen von Franz Andreas Meyer errichtet. Der Vorbau am östlichen Brückkopf wurde bei der Neugestaltung der Kaimauer zerstört[1].
Die beiden Statuen auf der Brücke, von Engelbert Peiffer geschaffen, repräsentieren die von ihr verbundenen Gebiete: Der Heilige Ansgar als Begründer des Domes und erster Erzbischof der Stadt, steht für die Altstadt, während Graf Adolf III. zu Schauenburg, Stormarn und Holstein die von ihm errichtete weltliche Neustadt vertritt.
Bis zum großen Stadtbrand im Jahr 1842 befand sich nördlich der Trostbrücke das 1290 errichtete alte Rathaus, das bis ins 17. Jahrhundert mehrfach um Anbauten erweitert, bis über das Fleet errichtet war. Es beherbergte neben dem Niederngericht auch die Hamburger Bank. An seiner Stelle steht heute das Haus der Patriotischen Gesellschaft (siehe unten).
Südöstlich der Trostbrücke, Bei der Alten Börse (vor dem heutigen Gebäude der Commerzbank) wurde 1558 die Hamburger Börse zunächst in Form eines eingefriedeten freien Platzes, bewacht von steinernen Löwen, gegründet. 1578 wurde dort durch die wohlhabende Gewandschneidergilde ein reich verziertes Fachwerkgebäude vom Amsterdamer Jan Andresen errichtet. Das untere Geschoss war dabei eine zur Seite offene Halle und wurde 1666 über dem Nikolaifleet auf Pfählen erweitert. Das Gebäude wurde bis zum Umzug in die neue Börse 1841 genutzt. Direkt daneben stand die Stadtwaage (1669 neu erbaut) mit dem Standbild der Gerechtigkeit, der "Große Kran" und das Schauenburger Zollhaus. Das Gebäude der Waage war von 1735 bis 1841 Sitz der Commerzbibliothek und der Commerz-Deputation, der heutigen Handelskammer.
Südöstlich befindet sich die Zollenbrücke, die älteste erhaltene Fleetbrücke aus dem Jahr 1633. Direkt an der Trostbrücke wurden in der Gründerzeit einige Klassizistische Gebäude errichtet.
Gebäude
- Laeiszhof
Der Laeiszhof, südwestlich der Brücke, wurde 1897/98 als Kontorhaus für die Firma F. Laeisz nach Plänen von Bernhard Hanssen, Wilhelm Emil Meerwein und Martin Haller im Stil der Hannoverschen Schule erbaut.[2]
Die von Bruno Kruse geschaffenen Statuen stellen Wilhelm I., Bismarck, Albrecht von Roon und Moltke dar. Die auf einem der Giebel sitzende Pudel-Figur verweist auf den Bauherrn: Die Gattin von Ferdinand Laeisz wurde Pudel von ihm genannt.
Commons: Laeiszhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Globushof
Auf der anderen Straßenseite befindet sich der Globushof. Dieses Gebäude 1907/08 von Lundt & Kallmorgen für die Globus-Versicherungs AG erbaut[3] , heute befinden sich Büros der Hamburger Niederlassung der Allianz-Versicherungen, die die Globus übernommen hat, im Gebäude.
Commons: Globushof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateiensiehe auch
Patriotische Gesellschaft von 1765 mit dem Gebäude des alten Rathauses, nach dem Brand 1847 errichtet.
Weblinks
Commons: Trostbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienQuellen
- ↑ Ralf Lange, Architektur in Hamburg Der große Architekturführer. Hamburg 2008. ISBN 978-3-88506-586-9, A 16
- ↑ Ralf Lange, Architektur in Hamburg Der große Architekturführer. Hamburg 2008. ISBN 978-3-88506-586-9, A 19
- ↑ Ralf Lange, Architektur in Hamburg Der große Architekturführer. Hamburg 2008. ISBN 978-3-88506-586-9, D 81
53.5480555555569.9922222222222Koordinaten: 53° 32′ 53″ N, 9° 59′ 32″ OKategorien:- Brücke in Hamburg
- Kulturdenkmal (Hamburg)
- Hamburger Geschichte
- Hamburger Innenstadt
- Alster
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