- Baron Ashdown of Norton-sub-Hamdon
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Jeremy John Durham Ashdown, Baron Ashdown of Norton-sub-Hamdon, KBE, PC (* 27. Februar 1941 in Neu-Delhi, Indien), allgemein als Paddy Ashdown bekannt, ist ein britischer Politiker, der zwischen 1988 und 1999 Vorsitzender der Liberaldemokraten und zwischen 2002 und 2006 Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina der Vereinten Nationen in Bosnien-Herzegowina war. Er ist Peer auf Lebenszeit.
Ashdown wurde als ältestes von sieben Kindern in Neu-Delhi in Indien geboren, wo sein Vater als Hauptmann in der Indischen Armee dem 14. Punjab & RIASC diente. Den größten Teil seiner Kindheit verbrachte er in Nordirland (woher er seinen Spitznamen Paddy erhielt) und erhielt seine Ausbildung an der Bedford School, England. Zwischen 1959 und 1972 diente er als Offizier bei den Royal Marines in Spezialkräftekommandos als Nahkampfspezialist und als Kampfschwimmer. Nach seinem Abschied aus der Marine arbeitete er beim britischen Außenministerium, in der Industrie und als Jugendsozialarbeiter, bevor er 1983 als Mitglied der Liberal Party Mitglied des House of Commons für den Wahlbezirk Yeovil wurde. Behauptungen, er hätte für das MI6 gearbeitet, als er in den 1970er Jahren als Diplomat in Genua tätig gewesen war, werden von ihm nicht kommentiert.
Im Parlament war er Sprecher der Allianz SDP-Liberals für Handel und Industrie, später für Bildung. Nach dem Zusammenschluss der früheren Liberal Party mit der SDP wurde er 1988 Vorsitzender der SLDP und blieb dies auch, nachdem sich die Partei in Liberal Democrats umbenannte. Er führte die Liberaldemokraten in zwei Wahlen: 1992 und 1997.
Als Vorsitzender war er Befürworter der Kooperation zwischen Liberaldemokraten und „New Labour“ und nahm an regelmäßigen geheimen Treffen mit Tony Blair zur Planung einer Koalitionsregierung teil. Nach Labours Sieg 1997 trat ein vereinter Kabinettsausschuss – die Jenkins-Kommission mit dem Liberaldemokraten Peer Roy Jenkins als Vorsitzendem – zusammen, um eine Wahlrechtsreform zu erwägen, Ashdowns Schlüsselforderung. Der Plan, die Liberaldemokraten an die Regierung zu bringen setzte sich gemäß Ashdowns publizierten Tagebüchern fort, aber scheiterte am Widerstand der älteren Labour-Minister.
Ashdown trat 1999 als Vorsitzender zurück, sein Nachfolger wurde Charles Kennedy. Ashdown wurde 2001 geadelt und zu einem Life Peer als Baron Ashdown of Norton-sub-Hamdon, of Norton-sub-Hamdon im County of Somerset mit Sitz im House of Lords erhoben, nachdem er sein Mandat im House of Commons zuvor aufgegeben hatte.
Nachdem er die britische Politik verlassen hatte, übernahm er am 27. Mai 2002 den Posten des Hohen Repräsentanten in Bosnien-Herzegowina. Bereits in den 1990ern hatte er sich lange für eine internationale Intervention in der Balkanregion engagiert. Er folgte in dieser durch den Dayton-Vertrag geschaffenen Position Wolfgang Petritsch. Seine Amtszeit endete am 31. Januar 2006.
Ashdown ist verheiratet, hat zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Er ist multilingual und spricht unter anderem fließend Hochchinesisch.
Werke
- The Ashdown Diaries Vol 1. 1988-1997 ISBN 0140297758
- The Ashdown Diaries Vol 2. 1997-1999 ISBN 0140297766
Weblinks
- Homepage der Liberaldemokraten (in Englisch)
- Amt des Hohen Repräsentanten in Bosnien-Herzegowina (in Englisch)
- Offener Brief der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI) an Lord Ashdown: "After the Bonn powers"
Carl Bildt | Carlos Westendorp | Wolfgang Petritsch | Paddy Ashdown | Christian Schwarz-Schilling | Miroslav Lajčák
Personendaten NAME Ashdown, Paddy ALTERNATIVNAMEN Ashdown, Jeremy John Durham, Baron Ashdown of Norton-sub-Hamdon KURZBESCHREIBUNG britischer Politiker GEBURTSDATUM 27. Februar 1941 GEBURTSORT Neu-Delhi, Indien
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