- Tscheboksarow
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Wladimir Wassiljewitsch Tscheboksarow (russisch Владимир Васильевич Чебоксаров, wiss. Transliteration Vladimir Vasil'evič Čeboksarov; * 30. Dezember 1951 in Tjumen) ist ein ehemaliger sowjetischer Ringer.
Werdegang
Wladimir Tscheboksarow begann als Jugendlicher im sibirischen Tjumen mit dem Ringen. Er war Angehöriger von Dynamo Tjumen und rang ausschließlich im griechisch-römischen Stil. Wladimir war bei einer Größe von 1,72 m und einem Gewicht von ca. 85 kg ein untersetzter, kraftvoller Ringer. Sein Trainer J. Petin führte in zielstrebig an die sowjetische und damit an die Weltspitze heran. Ab 1975 gehörte er zur sowjetischen Nationalmannschaft im griechisch-römischen Stil und kam in diesem Jahr auch erstmals bei einer internationalen Meisterschaft zum Einsatz. Er startete bei der Europameisterschaft in Ludwigshafen und wurde mit sieben Siegen in überzeugendem Stil Europameister im Mittelgewicht. Bei den Europameisterschaften 1976 im eigenen Land verlor er dagegen gegen den Olympiasieger von 1972 Csaba Hegedűs aus Ungarn und wurde Vizemeister.
In der sowjetischen Qualifikation für die Olympischen Spiele 1976 in Montréal setzte er sich im Mittelgewicht gegen den Weltmeister von 1974 und 1975 und Silbermedaillengewinner von 1972 Anatoli Nasarenko durch. In Montréal lieferte er ein gutes Turnier ab, gewann fünf Kämpfe, verlor aber überraschend gegen den jugoslawischen Außenseiter Momir Petkovic und musste sich mit der Silbermedaille begnügen.
Seinen ersten und einzigen Weltmeisterschaftstitel gewann Wladimir im Jahre 1977 in Göteborg. Im entscheidenden Kampf besiegte er den Rumänen Ion Draica durch Disqualifikation. Bei der Europameisterschaft 1978 in Oslo hatte Wladimir Pech. Er gewann in der 1. Runde über den Tschechen Miroslaw Janota, musste aber in seinem 2. Kampf gegen den Bulgaren Pawel Christow wegen Verletzung aufgeben und schied aus. Bei der Weltmeisterschaft des gleichen Jahres in Mexiko-Stadt war er wieder im Einsatz, konnte aber seinen Vorjahreserfolg nicht wiederholen. Er unterlag diesmal sowohl gegen Ion Draica als auch gegen Momir Petković und wurde WM-Dritter.
Dass dies schon sein letzter Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft war, war wohl auch für Waleri Tscheboksarow überraschen. Aber die Konkurrenz in der damaligen Sowjetunion war ungemein groß. Ab 1979 lösten ihn Taimuraz Abchasawa und Gennadi Korban auf der internationalen Ringermatte ab.
Die Ergebnisse der internationalen Meisterschaften und einiger anderer Turniere, an denen Wladimir Tscheboksarow teilnahm, sind aus dem folgenden Abschnitt zu ersehen.
Internationale Erfolge
(OS = Olympische Spiele, WM = Weltmeisterschaft, EM = Europameisterschaft, GR = griechisch-römischer Stil, Mi = Mittelgewicht, damals bis 82 kg Körpergewicht)
- 1975, 1. Platz, Klippan-Turnier in Schweden, GR, Mi, vor Frank Andersson, Schweden, Kurt Elmgren, Schweden, Roland Andersson, Schweden und Kurt Spaniol, BR Deutschland;
- 1975, 1. Platz, EM in Ludwigshafen, GR, Mi, m. Siegen über Dietmar Jeglic, Österreich, Constant Bens, Belgien, André Bouchoule, Frankreich, Jean-Marie Chardonnes, Schweiz, Frank Andersson, Schweden, Ion Enache, Rumänien und Ömer Suzan, Türkei;
- 1976, 2. Platz, EM in Leningrad, GR, Mi, mit Siegen über Apostolos Messiakagaris, Griechenland, Enache, Miroslav Janota, ČSSR, Iwan Kolew, Bulgarien, Keijo Manni, Finnland und einer Niederlage gegen Csaba Hegedűs, Ungarn;
- 1976, Silbermedaille, OS in Montréal, GR, Mi, mit Siegen über Kazuhiro Takanishi, Japan, Manni, Janota, Kolew und Leif Andersson, Schweden und einer Niederlage gegen Momir Petkovic, Jugoslawien;
- 1977, 1. Platz, Klippan-Turnier, GR, Mi, vor Leif Andersson, Jan Dolgowicz, Polen und Spaniol;
- 1977, 1. Platz, WM in Göteborg, GR, Mi, mit Siegen über Maruharu Hanawa, Japan, Manni, Franz Pitschmann, Österreich, Dan Chandler, USA, Miklós Hegedűs, Ungarn, Dolgowicz, Petković und Ion Draica, Rumänien;
- 1978, 11. Platz, EM in Oslo, GR, Mi, mit Sieg über Janota und Niederlage (Verletzung) gegen Pawel Christow, Bulgarien;
- 1978, 3. Platz, WM in Mexiko-Stadt, GR, Mi, mit Siegen über Spaniol, Pitschmann und Dolgowicz und Niederlagen gegen Ion Draica und Momir Petković
Weblinks
- Wladimir Tscheboksarow in der Datenbank der Uni Leipzig
- Wladimir Tscheboksarow in der databaseolympics
Personendaten NAME Tscheboksarow, Wladimir Wassiljewitsch ALTERNATIVNAMEN Чебоксаров, Владимир Васильевич (russisch) KURZBESCHREIBUNG sowjetischer Ringer GEBURTSDATUM 30. Dezember 1951 GEBURTSORT Tjumen
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