- Tunsel
-
Tunsel Stadt Bad KrozingenKoordinaten: 47° 54′ N, 7° 40′ O47.9033977.669873Koordinaten: 47° 54′ 12″ N, 7° 40′ 12″ O Fläche: 921 ha Einwohner: 1.584 (2010) Eingemeindung: 1974 Postleitzahl: 79189 Vorwahl: 07633 Tunsel ist ein Dorf mit 1584 Einwohnern[1] im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg. Die bis 1974 selbständige Gemeinde Tunsel mit den Ortsteilen Burghöfe und Schmidhofen gehört heute als Ortsteil zur Stadt Bad Krozingen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Tunsel liegt im Breisgau, etwa 18 Kilometer südwestlich von Freiburg. Das flachwellige, waldlose Gebiet um Tunsel fällt allmählich in Richtung Nordwesten zum Rhein ab. Die Böden der 9,21 km² umfassenden Gemarkung werden landwirtschaftlich intensiv genutzt, sie werden teilweise von Gräben entwässert (Seltenbach, Neugraben, Bruckgraben).
Geschichte
Tunsel taucht im Jahr 860 erstmals als villa Tonsol urkundlich auf, als drei Freileute ihren gesamten Grundbesitz dem Benediktinerkloster St. Trudpert im Münstertal schenkten. Die Zugehörigkeit von Tunsel und dem Weiler Schmidhofen zum Kloster hielt bis zur Säkularisation im Jahr 1803 an. Tunsel belieferte die Mönche mit landwirtschaftlichen Produkten (Weizen, Nutztiere) und vor allem mit Wein, der im Pfarrhauskeller gelagert wurde.
1256 erwarb das Kloster auch die Burg Tunsel. Ab 1479 gehörten alle Einwohner des Dorfes als St. Trudpertsche Untertanen zur Abtei. Das Kloster baute von 1714 bis 1724 eine Barockkirche in Tunsel, an ihrer Stelle steht heute die 1855 errichtete Kirche in neogotischem Stil.
Im Dreißigjährigen Krieg flüchteten die Bewohner Tunsels vor den Schweden in die Schweiz. Sie kamen nach Ende des Krieges mit neuen Siedlern zurück, was heute noch an aus dem Schweizer Raum stammenden Familiennamen erkennbar ist. Der Spanische Erbfolgekrieg brachte Elend und Zerstörung über die Einwohner. So musste unter anderem die Kirchglocke verkauft werden; sie hängt noch heute im Türmchen des Rathauses Staufen.[2]
Wappen
Blasonierung: „In gespaltenem Schild vorn in Silber auf grünem Boden ein grüner Laubbaum mit schwarzem Stamm, hinten in Blau zwei schräggekreuzte dürre goldene Äste.“
Sehenswürdigkeiten
- Kirche St. Michael in neogotischem Stil aus dem Jahr 1855
- Maria-Hilf-Kapelle
- Pfarrhaus und Gasthaus zur Linde
- ehemalige Fron- und Widumhöfe
- Maria-Hilf-Kapelle
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben den wenigen verbliebenen Landwirtschaftsbetrieben gibt es in Tunsel kaum Arbeitsmöglichkeiten. Die Wohngemeinde besteht heute fast ausschließlich aus Pendlern in die Gewerbegebiete der umliegenden Städte und Gemeinden. Seit der Erschließung von Baugebieten für Eigenheime in den 1970er Jahren verdoppelte sich die Einwohnerzahl von Tunsel von ca. 750 bis 850 auf etwa 1.680. Tunsel ist Kindergarten- und Grundschulstandort [3], .
Vereine
In Tunsel gibt es vier Vereine: den Musikverein Tunsel e.V.[4], den SV Tunsel 1946[5], den Männergesangverein “Kolping” Tunsel e.V.[6] und die Narrenzunft Seltenbachhexen Tunsel e.V.[7].
Persönlichkeiten
- August Violand (1750–1811), Benediktinermönch, Kirchenmusiker und Komponist, war zeitweise Pfarrer in Tunsel und starb dort
Einzelnachweise
- ↑ Zahlen auf Stadtporträt Bad Krozingen. Abgerufen am 25. August 2011 (deutsch).
- ↑ Tunsel auf bkz-tunsel.land-in-sicht.com. Abgerufen am 24. August 2011 (deutsch).
- ↑ Grundschule Tunsel. Abgerufen am 31. Oktober 2011.
- ↑ Musikverein Tunsel e.V. Abgerufen am 15. Oktober 2011.
- ↑ SV Tunsel 1946 e.V. Abgerufen am 15. Oktober 2011.
- ↑ Chronik des MGV „Kolping“ Tunsel e.V. Abgerufen am 15. Oktober 2011.
- ↑ Narrenzunft Seltenbach-Hexen Tunsel e.V. Abgerufen am 15. Oktober 2011.
Weblinks
Bad Krozingen mit den Gemeindeteilen Kems und Oberkrozingen | Biengen mit dem Weiler Dottighofen | Hausen an der Möhlin | Schlatt | Tunsel mit den Weilern Burghöfe und Schmidhofen
Wikimedia Foundation.